Vom 21.12.2007 bis 3.1.2008 war ich auf den Kapverden. Die Gruppenreise mit 15 Personen war organisiert. Einen detaillierten Reisebericht wird es über diese Reise nicht geben, weil sie im Detail einfach nicht gelungen war. Dies ist der "Verdienst" des Reiseveranstalters, der Kapverdischen Fluggesellschaft TACV, des deutschen Reiseleiters und auch der örtlichen (jedoch eigentlich deutschen Amateur-) Guides. Obwohl ich nette Leute kennenlernte, möchte ich mich nicht noch einmal tiefgründig mit der Reise beschäftigen. Nur soviel: 2 Monate nach Ende der Reise erhielt ich vom Veranstalter als Entschädigung einen Scheck über € 165, jedoch mit einer grotesken Begründung, die davon zeugen, welche Ignoranz und/oder Dummheit auf Seiten des Veranstalters vorherrscht. Ganz offensichtlich besteht dort trotz unserer konstruktiven Kritik von mehreren Reisenden kein Interesse, die Qualität der Reise zu erhöhen.
Unsere Anreise kann man nur als Debakel bezeichnen und dauerte fast 48 Stunden. Bemerkenswert ist, dass die Kapverdische Fluggesellschaft TACV kurz nach diesem nicht enden wollenden Chaos zum Jahreswechsel 2007/2008 die Anbindung Münchens ab Ende März 2008 aus ihrem Flugplan gestrichen hat. Bis dahin gab es eine Dreiecks-Route: München-Sal-Amsterdam, d.h. hinwärts direkt München-Sal, zurück dann Sal-Amsterdam-München. Für diese Verbindung stand jedoch nur eine(!) Maschine zur Verfügung.
Über die Kapverden als Land möchte ich sagen, dass ich enttäuscht bin. Die Darstellungen in den Katalogen, den Reiseführern und anderen mir erreichbaren Quellen im Internet sind zu sehr geschönt und/oder einige Jahre alt (was wegen der sehr schnellen Entwicklung auf den Kapverden stark ins Gewicht fällt). Aus dem Fakt, dass das Land seit einigen Jahren nicht mehr zu den ärmsten Ländern der Erde gehört und dass aus diesem Grunde z.B. Deutschland seine Entwicklungshilfe ab 2008 zurückfahren wird, könnte man mutmaßen, dass es auf den Kapverden aufwärts geht.
Auf meiner Reise fühlte ich jedoch eher das Gegenteil: Durch die sehr schnell zunehmende Trockenheit durch sich schnell verändernde klimatische Bedingungen verödet die Landschaft zunehmend. Landwirtschaft wird immer weniger möglich, weswegen allerorten verlassene Höfe und verlassene Felder zu sehen sind. Ersatzeinnahmequellen, einmal abgesehen vom Tourismus, fehlen. Der Fischfang ist für einzelne Fischer in Konkurrenz zu den großen Konzernen immer weniger möglich und sinnvoll. Und hinsichtlich des Tourismus sehe ich die Zukunft zweifelhaft, wenn in der größten Trockenheit auf der Insel Sal ein neuer Golfplatz entsteht. Ist das nachhaltiges Wirtschaften? Ebenso grotesk muten brandneue 4-spurige Autobahnen an, auf denen mehr Fußgänger und Esel als Autos unterwegs sind.
Die Kapverden bieten natürlich auch gute Seiten! Die sehr netten und freundlichen Menschen, gutes Essen (wenn man weiß, wo man es findet und nicht den Ratschlägen des Reiseleiters folgt) und natürlich die Musik.
Ein paar wenige Impressionen von den Inseln und der grobe zeitliche Ablauf:
Pico de Fogo
Pico de Fogo
Marktweibertratsch
Alt und Jung
Verfall
Erneuerung
Feiern bei Tag
Feiern bei Nacht
Vinho de Fogo
Zuckerrohr für Grogue
Präsidentengarde 1
Präsidentengarde 2
Fischmarkt 1
Fischmarkt 2