Sri Lanka 2011/2012

Warum mal nicht wieder nach Asien, dachte ich mir, nachdem ich 2005/2006 eine sehr schöne Reise nach Nepal unternahm. Jetzt also an andere Ende des indischen Subkontinents auf die paradiesische Insel Sri Lanka.

Die Gruppenreise mit dem Titel "Sri Lanka - Tropisches Trekkingparadies" mit 15 Personen wurde organisiert von Hauser Exkursionen in Zusammenarbeit mit der örtlichen Agentur "Walkers Tours". Unser Guide war Nalaka Palipane und er tat sehr viel dafür, dass die Reise ein unvergessliches Erlebnis wurde. Immer gut gelaunt hatte er die Lage stets im Griff und erzählte uns in Dutzenden Geschichten sehr viel über Land, Leute und Religionen.

Die Tour ist insgesamt sehr gut durchdacht und exzellent organisiert, die Unterkünfte sind manchmal exzellent, meist OK und selten mittelmäßig, die Verpflegung stets exzellent.

Die Menschen in Sri Lanka sind sehr freundlich, zurückhaltend und höflich, eine wahre Wohltat. Das Essen ist sehr vielfältig, kreativ und meist ziemlich scharf. Mir hat es jedenfalls außergewöhnlich gut geschmeckt und wir hatten sehr oft die Gelegenheit, alles Mögliche zu probieren. Verdauungsprobleme gab es in der gesamten Gruppe zu keinem Zeitpunkt.

Übersichtskarte Sri Lanka

Übersichtskarte Sri Lanka

 

Weitere Infos zu Sri Lanka sind hier zu finden:

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 1

Reisetag Fürth - Frankfurt/Main - Colombo

Gegen 9:00 Uhr morgens fährt mein Zug pünktlich und bringt mich zuerst nach Nürnberg zum Hauptbahnhof. Von dort wieder pünktlich 9:28 Uhr nach Frankfurt/Flughafen. Der IC ist proppenvoll, kein Wunder am Tag vor Heiligabend. Es ist relativ laut und ich habe keine Lust zum Lesen. Das mitreisende Buch werde ich ungelesen wieder mit nach hause bringen, soviel sei vorgreifend schon gesagt. Die Landschaft vor dem Fenster ist grau, es regnet und es ist mit 8°C sehr mild.

Ich bin gegen mittag in Frankfurt, Check-In am Terminal 2, Sri Lankan Airlines hat wirklich den allerletzten Schalter in der Halle. Es geht alles sehr schnell, weil ich sehr früh dran bin. Außerdem hatte ich meinen Boarding Pass schon online erstellt und mir einen Sitzplatz gesucht. Ich esse noch etwas in der „FlyAwayBar“, wie immer ist die Bedienung sehr langsam und alle irgendwie überfordert.

An der Security-Kontrolle gibt es lange Verzögerung. Ungewöhnlicherweise beginnt das Boarding schon eine Stunde vor Abflug, was in dem Tempo der Schlangenbewegung nicht zu schaffen ist. In der Schlange sind auch noch Reisende für einen Flug nach Hong Kong, der beträchtlich früher geht. Hinter der Kontrolle ist auch schon die hektische Suche nach diesen Leuten im Gange. Es scheinen nur noch Wenige zu fehlen. Auch ich werde angesprochen, ob ich nicht nach Hong Kong fliege. Nein, zum Glück nicht. Leise Verzweiflung auf den Gesichtern. Ich eile zum Gate, 30 Minuten zu spät, aber das Boarding hat gerade erst begonnen. Wir starten etwa eine Stunde zu spät.

Wegen des Turbinenlärms hatte ich mir einen Sitzplatz vor den Flügeln ausgesucht und hoffte auf Ruhe. Die Turbinen waren zwar leiser, dafür waren aber zwei Kleinkinder ein mehr als vollwertiger Ersatz. Der Flug ansonsten sehr angenehm, auch wenn ich nicht schlafen kann. Sehr gutes Essen (inkl. Menükarte mit Wahlmöglichkeiten!), genug Getränke als Selbstbedienung, guter Service, nette Crew.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 2

Reisetag Colombo - Habarana

Das zweite Essen vor der Landung ist kein Frühstück, sondern ein zweites Mittagessen. Trotzdem gut. In der Nacht sah ich im Onboard-Programm die original Version von „Der rosarote Panther“. Immer noch ein super Film.

Bei der Landung ist wieder die Frontkamera des Flugzeugs aktiv, wie schon beim Start. Wir haben etwas aufgeholt und landen nach ca. 9,5 Stunden Flugzeit mit ca. 20 min. Verspätung in Colombo.

Ich gehe zur Passkontrolle, fast alle haben dort diverse Formularzettelchen aus dem Flugzeug dabei und werden bei Nichtvorhandensein wieder weggeschickt. Ich habe keinen und meine Kontrolleurin stört das auch nicht. Ich komme ohne Zettel durch. Danach zum Gepäckband und dort endloses Warten auf das Gepäck in stickiger Luft. Sri Lanka erfordert Geduld, Zeit ist hier nicht so wichtig. Schließlich bekomme ich mein Gepäck und mache mich auf zum Ausgang. Dort stehen geschätzte Hundert Abholer, jeder einen Zettel mit Namen in der Hand und eifrig winkend. Entlang der wogenden Zettelwand bewege ich mich langsam und scanne nach einem Hauser-Zettel. Schließlich ganz am Ende der Reihe ein netter junger Mann mit gut lesbarem Hauser-Schild. Er schickt mich gleich zum Geldtauschen und einem anderen Treffpunkt an einem ruhigeren Fleck. Ich tausche 150 Euro in Rupien, es geht sehr schnell, vorgezählt wird nicht. Der Kurs ist OK. Rückblickend muss man sagen, dass die Umtauschmöglichkeiten am Flughafen die besten landesweit sind, mal abgesehen von der Abhebemöglichkeit mit Kreditkarte an Automaten. EC-Karten funktionieren nicht bei allen Banken, aber zum Beispiel bei der Commercial Bank und der Sampath Bank.

Die Gruppe macht sich bekannt und steigt in den Bus, der einen guten Eindruck macht. Wir haben 4 Stunden Fahrt nach Habarana vor uns. Nach 2 Stunden ein netter Tee-Stopp an einem See, wir müssen uns an das tropische Klima gewöhnen. Die Straßen sind erstaunlich gut und es gibt viele Baustellen. Fast wie in Deutschland. Es herrscht Linksverkehr und neben den drei Amtsprachen Singhalesisch, Tamilisch und Englisch gibt es noch die vierte, inoffizielleLandessprache „hupisch“. Es wird immer gehupt. Dabei ist Hupen stets ein Hinweis oder Gruß im positiven Sinne, aber niemals ein Warnsignal. Zusammenfassend: Gehupt wird eigentlich immer. Beispiel: will man links (oder hier: rechts) abbiegen, dann hupt man kurz und fährt los. Gegenverkehr ist kein Argument, noch zu warten.

Uns fallen gleich die zwei wichtigsten und das Verkehrsgeschehen bestimmenden Fahrzeugtypen auf:

1. Tuk-Tuks: Das sind kleine Dreiräder mit Stoffkabine, machmal von Piaggio, aber meist von indischen Herstellern. Sie sind enorm wendig und schnell (für srilankische Verhältnisse). Es passen im Normalfall zwei bis drei Passagiere hinein, machmal sehen wir aber auch fünf oder sechs. Tuk-Tuks gibt es in Massen, privat oder als Taxis, in allen Farben. Sie umschwirren die anderen Fahrzeuge wie Fliegen.

2. Autobusse: Meist sind das große Busse von Tata oder Lanka Ashok Leyland (Typ Viking), meistens relativ alt. Entweder (von einer speziellen Linie) burgunderrot mit blau oder hell lackiert, oft mit wilden Airbrushlackierungen knallbunt. Vor allem die Roten fahren sehr schnell und aggressiv. Aber auch die anderen sind nicht von schlechten Eltern. Die Busse sind das schnellste und billigste Verkehrsmittel. Es passen viele Leute in einen Bus. Es gibt wirklich sehr viele Busse. Sieh haben sehr laute Hupen, gern auch Melodiehupen.

Unser Reiseleiter Nalaka ist Sri-Lanker und erklärt uns, dass der Fahrstil sehr chaotisch ist, aber erstaunlich wenig Unfälle passieren. Den Grund lernen wir bald kennen. Alle fahren sehr rücksichtsvoll und erwarten von den anderen Verkehrsteilnehmern stets in der nächsten Sekunde verrückte Aktionen. Alle sind also auf alles gefasst. Es wird nie auf sein Recht beharrt, sondern lieber ausgewichen. Undenkbar in Deutschland. Überholen geht so: 1. Hupen (ich überhole jetzt!), 2. Überholen, Gegenverkehr ignorieren (es sei denn, der Entgegenkommende ist erheblich größer!), 3. Hupen (bin neben Dir), 4. Der Überholte hupt zurück (ich sehe Dich), 5. Wieder einscheren, bevorzugt in Lücken, die kleiner sind als das eigene Auto.

Uns fällt neben dem Linksverkehr, einer Hinterlassenschaft der Briten, auf dass sämtliche Straßenschilder und auch andere offizielle Schilder dreisprachig beschriftet sind. Zwei Schriften sind für uns unleserlich, es ist singhalesisch und tamilisch. Die dritte Schrift ist (zum Glück) englisch. Ja, Sri Lanka hat diese drei offiziellen Amtsprachen nach mehreren Änderungen bzw. Wechseln in der Vergangenheit. Singhalesisch hat sehr runde, geschwungene Zeichen, die aussehen wie Brezeln. Von uns wird diese Schrift ab jetzt liebevoll "Brezelschrift" genannt. Tamilisch sieht für mich rein optisch nach einer Mischung aus arabisch und Sanskrit aus und ist wesentlich eckiger als singhalesisch.

Die Mobilfunkabdeckung ist in Sri Lanka mittlerweile sehr hoch. Nahezu überall gibt es sehr guten Handy-Empfang und man hat oft mehrere Provider zur Auswahl. Die größten und mit Werbung am präsentesten Anbieter sind Mobitel und etisalat.

In den letzten Wochen hat es sehr viel geregnet und so sehen wir entlang den Straßen viele überschwemmte Flächen neben den regulär gefluteten Reisfeldern. Es soll Zehntausende Obdachlose dadurch geben, erfahren wir.

Wir kommen im Hotel „Chaaya Village“ an und sind begeistert. Eine riesige Parkanlage, darin Bungalows, die Zimmer riesig und sehr schön. Im Foyer Partyvorbereitungen für den heutigen Weihnachtsabend. Die Sri Lanker sind religionsmäßig sehr offen: alle Feiertage aller Religionen hier (Buddhismus, Hinduismus, Christentum) werden gemeinsam gefeiert. Ein Wolkenbruch zwischendrin, aber nichts Schlimmes. Das Hotel gehört zur Keels-Gruppe, einem Firmenkonsortium auf Sri Lanka. Dazu gehören Hotels, Reiseagenturen, Supermärkte. John Keels ist überall.

Leider funktioniert meine Dusche nicht richtig, weil die Mischbatterie nicht richtig umschaltet. Ich kann aber trotzdem duschen. Das Hotel braucht zur Reparatur einige Versuche, schafft es aber schließlich und erledigt alles sehr freundlich. Defekte im Sanitärbereich sind in Hotels in Sri Lanka absolut normal, da sollte man keine Illusionen haben.

Ich durchstreife vor dem Abendessen das weitläufige Hotelgelände und finde einen riesigen Babecue-Platz an einem See, daneben eine Affeninsel, die Superior-Quartiere (Einfamilienhaus-Format) und ein luxuriöses Spa-Haus. Von 18:00 Uhr bis 19:00 Uhr gibt es eine Einweisung von Nalaka am dunklen Barbecue-Platz. Etwas ungemütlich finde ich. Kurz vor dem Essen an die Bar, ein erstes Bier. Es gibt hier Lion Lager, ein sehr gutes lokales Bier in 0,625 l-Flaschen. Danach zum Essen, es erwartet uns ein monströses Buffet, ich schätze seine Gesamtlänge auf ca. 50 m. Es gibt alles Vorstellbare, Fisch, Fleisch, Gemüse, Obst, Reis, Nudeln, Kartoffeln. Auch komplizierte Sachen wie Sushi oder Hummer, alles da. Ein spezieller Tisch für lokale und typischerweise sehr scharfe Sachen. Wir lernen: Schärfe löscht man mit Reis, Kokosflocken oder einer Mischung daraus. Beim Essen merke ich schnell: Das funktioniert wirklich perfekt! Am 10 m langen Dessert-Buffet lasse ich das Essen ausklingen. Danach kommt ein verrückter Weihnachtsmann in einer von Wasserbüffeln gezogenen Kutsche. Er ist etwas überdreht. Danach tritt ein Zauberer auf, ich darf ihm bei einem Trick mit Stahlringen helfen, die sich ineinander verketten und auch wieder nicht. Je nachdem, wie der Zauberer es will. Mir gelingt es natürlich nicht, hinter den Trick zu kommen.

Gegen 23:30 Uhr gehe ich zurück ins Zimmer und finde ein wunderschön dekoriertes Bett vor mit Weihnachtsplätzchen als Geschenk. Alles sehr liebevoll, ich bin begeistert.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 3

Anurahapura und Mihintale

6:30 Uhr Aufstehen, 7:00 Uhr Frühstück. Wieder sehen wir ein 25 m-Buffet vor uns, an dem es ALLES gibt. Und an fast jeder Station wird frisch zubereitet mit mind. zwei Angestellten. Denn allein geht in Sri Lanka fast nichts. An jeder Arbeit sind zumindest zwei Leute beteiligt. Besonders gut schmecken mir gebratene Ananas-Stücke.

Wir fahren 7:45 Uhr mit dem Bus nach Anuradhapura, der alten Hauptstadt von Sri Lanka. Auf der 1,5 Stunden langen Fahrt sehen wir Reisbauern auf ihren Feldern, Seen, Sumpfflächen und erste Blicke auf die Stupa, zu der wir wollen. Am Ziel angekommen ist dort viel los. Vor allem Einheimische pilgern wegen der Feiertage eifrig. Man sieht kaum Touristen. Viele haben Opfergaben dabei, d.h. Blumen, Obst, Kokosnüsse, gekochten Reis.

Wir gehen zu einer kleinen Hütte, wo man seine Schuhe bewachen lassen kann. Wir müssen nämlich im Tempelbereich barfuß und ohne Kopfbedeckung laufen, so sind die Regeln. Etwas ungewohnt, aber überall ist es erstaunlich sauber.

Wir besichtigen erst einen heiligen Baum, eine Pappel-Feige, den "Sri Mahabodhi", der angeblich aus einem Zweig des Baumes gezogen sein soll, unter dem Buddha die Erleuchtung fand. Im Laufe unserer Reise werden wir viele solcher heiligen Bäume zu Gesicht bekommen. Danach in einen Tempel nebenan, überall viele Opferplätze und Betende. Wir schauen uns in Ruhe um. Obwohl viele Leute unterwegs sind, geht es überall sehr ruhig und beschaulich zu.

Wir holen unsere Schuhe wieder ab, entrichten einen kleinen Obolus dafür und begeben uns zur großen Stupa, ein paar Hundert Meter weiter. Es soll im Altertum eines der höchsten Gebäude der Welt gewesen sein. Wir laufen einmal Drumherum und sehen wieder Opferplätze unterschiedlichster Art. Einmal für Obst, Blumen, Reis, einmal für Weihrauch-Stäbchen oder Kerzen, einmal für bunte Fähnchen. Ein andermal eine ewige Ölflamme in einer kleinen verglasten Hütte. Nach außen führt ein Schlauch mit einem Trichter, wohinein man Öl als Opfergabe oder Spende gießen kann, damit die Flamme nicht verlischt. Diese Spende sehen wir oft.

Abseits der Stupa besichtigen wir noch einige Ruinen von anderen Tempeln. Am Fuße von Treppenaufgängen ist ein auffälliger halbrunder Reliefstein zu sehen, der aufwändig eingezäunt und von Touristen umringt ist. Es ist ein sogenannter Mondstein und zeigt mehrere Reihen von Tierdarstellungen. Dabei sind Art und Reihenfolge der Tiere kein Zufall, sondern haben jeweils eine ganz bestimmte Aussage, über die es jedoch unterschiedliche wissenschafliche Meinungen gibt. Unter anderem sehen wir hier in einer Reihe Elefant, Pferd, Löwe und Wasserbüffel, die sich gegenseitig jagen.

Danach wieder in den Bus und nochmal 30-40 min. Fahrt nach Mihintale. Auf dem Weg zur Mittagszeit Stopp in einem Hotel, wo wir Sandwiches als Mittag essen. In Sri Lanka werden Sandwiches immer mit einer Portion Pommes Frites serviert. Uns schmeckt es und gesättigt geht es weiter. Auf dem Weg noch ein paar kurze Stopps an anderen Stupas, z.B. der bedeutenden Jetavana Stupa und später an einem Wasserbecken, was im Altertum einmal zum Baden diente.

In Mihintale steigen wir erst ca. 1.800 Stufen hinauf zu einem Plateau, auf dem neben mehreren Stupas auch eine große Buddha-Figur steht. Es ist ein Pilgerort mit allen möglichen Heiligtümern. Ein Mönch in einer Hütte verliest unablässig und sehr schnell Gebete, die über riesige Lautsprecher über den Platz hallen. Wir geben wieder unsere Schuhe ab und begeben uns auf dem Plateau barfuß auf Erkundungstour. Erst hoch zur  Haupt-Stupa mit herrlichem Rundumblick und innen befindlicher, großer liegender Buddha-Figur, dann wieder hinunter und auf der gegenüberliegenden Seite wieder hinauf zum sitzenden Buddha. Auf der dritten Plateau-Seite ist ein großer Felsen namens "Aradhana Gala", zu dessen Gipfel sich eine endlose Menschenschlange zieht. Es geht kaum voran. Auf seinem Gipfel soll der Mönch Mahinda, durch die Luft reisend, gelandet sein und den Buddhismus nach Sri Lanka gebracht haben. Wir beobachten das Treiben dort, z.B. wie aus einer der oberen Warteschlangen eine Wasserflasche auf untere Wartende fällt oder wie ganz Verrückte an der Schlange am Felsen vorbeiklettern.

Gegen 17:30 Uhr sind wir wieder am Bus, es dämmert schon ein bisschen. Wir sind ja nahe des Äquators, sodass Tag und Nacht in etwa gleich lang sind und das das ganze Jahr lang. Sonnenauf- und untergang sind in etwa immer zwischen 6 Uhr und 6:30 morgens und abends.

Auch heute wieder exzellentes Essen im Hotel, wieder esse ich scharfe Sri Lanka-Gerichte, köstlich, wenn auch anstrengend. Ich esse eifrig Kokosflocken zum Löschen. Als Dessert gibt es unter anderem Umm Ali, was ich ja schon aus Jordanien kenne.

Gegen 22:30 Uhr falle ich ins Bett, die 4,5 Stunden Zeitverschiebung sind zwar nicht schlimm, aber trotzdem spürbar.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 4

Sigiriya und Polonnaruwa

6:30 Uhr Aufstehen, 7:00 Uhr Frühstück. 7:45 Uhr fahren wir mit dem Bus ab nach Sigiriya, einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Sri Lanka. Wir fahren ca. 1 Stunde über Nebenstraßen, die unser Reiseleiter Nalaka extra wählte, damit wir mehr vom Land sehen. Am Fenster ziehen wieder Reisfelder und Wildnis vorbei und wir hören eine Geschichte über den Buddhismus und seine Entstehung. Nalaka spricht sehr gut deutsch und erzählt die Geschichte gut. Es geht darin also um einen Prinzen, der von dem Luxusleben genug hat und beschließt, Eremit zu werden. Er verlässt den Hof und seine Familie. Nach einer Weile vollständiger Entsagung stellt er fest, dass damit nicht nur körperliche Schwäche, sondern auch geistige Schwächung einher geht und er denkt, dass das nicht der richtige Weg sein kann. Er beschließt, den Mittelweg zu wählen. D.h. kein Luxus, aber auch keine Entsagung. Im Weiteren Verlauf der Geschichte findet der ehemalige Prinz die Erleuchtung und wird zu Buddha. Buddha war also ein ganz normaler Mensch. Im Buddhismus gibt es zwar Regeln, aber es gibt zum Beispiel keine heilige Schrift wie die Bibel oder den Koran.

In Sigiriya angekommen stehen wir erstmal in einer Warteschlange und betreten dann eine schöne Gartenanlage, in der alles rechtwinklig bzw. rechteckig angelegt ist: die Wege, die Rasenflächen, Wasserbecken. Der Weg führt zum einem riesigen Felsen, auf dessen Gipfelplateau Ruinen eines Palastes sind. Im Garten rotieren die Motorsensen, alles ist sehr gepflegt.

Wir steigen erst Treppen hinauf, es ist sehr heiß und feucht. Weiter oben beginnen Stahltreppen am Felshang. Noch weiter oben bringt uns eine sehr hohe Wendeltreppe zu den „Wolkenmädchen“. In einer Felsnische hoch oben befinden sich gut erhaltene und sehr fein ausgeführte Felsmalereien von schönen Frauen. Außen herum wurde eine geschlossene Besichtigungsplattform gebaut. Danach geht es die Wendeltreppe nach unten und hinter eine Mauer eng am Fels entlang weiter. Die Mauer ist nicht neu, sondern auch in alter Zeit entstanden, um vor allem Frauen des Palastes die Angst vor dem Abgrund zu nehmen. Diese sogenannte „Spiegelmauer“ ist sehr glatt verputzt und wurde früher mit Bienenwachs so stark poliert, dass sich Licht und der gegenüberliegende Fels darin spiegelte. So sollten die Frauen des Königs ohne Höhenangst den Weg bewältigen können. Wir gehen bis zu einem Platz, an dem der letzte Teil des Aufstiegs beginnt. Die Steintreppe dazu beginnt zwischen zwei riesigen Löwentatzen, ähnlich einer Sphinx, wobei deren Körper der Sigiriya-Fels ist. Oben über Steintreppen und Stahltreppen angekommen, sehen wir beeindruckende Ruinenreste und ein riesiges Wasserreservoir.

Wieder unten angekommen besuchen wir dazu noch ein Museum und sehen unter anderem ein sehr anschauliches Video über die archäologischen Erkenntnisse über die Ruinen. Das Museum ist sehr modern und wurde von Japanern 2009 errichtet.

Mit dem Bus geht es zurück ins Hotel. Dort essen wir eine Kleinigkeit zu mittag, ich nehme köstliche Tortillas mit feinem Rindfleisch.

Danach fahren wir nochmal los nach Polonnaruwa. Dort besuchen wir nochmal eine Stupa, eine Ruine eines Tempels, in dem einmal ein (angeblicher) Zahn des Buddha aufbewahrt wurde und einige sehr schöne Buddha-Figuren, die aus einer Felswand monolithisch herausgehauen wurden. Vor allem die Buddha-Figuren sind sehr schön und in der anbrechenden Dämmerung ist alles sehr stimmungsvoll und ruhig mit sehr wenigen Leuten. Vorher besichtigen wir noch ein Museum, was zwar sehr viele Ausstellungsstücke zeigt, uns aber doch etwas langweilt. Wir haben heute einfach schon zu viel gesehen. Fast in der Dunkelheit geht es noch zu ein paar anderen Ruinen, die eigentlich mehr Beachtung verdient hätten. Aber die Zeit ist zu knapp.

Heimfahrt 18:30 Uhr, es ist schon dunkel. Plötzlich neben der Straße ein wilder Elefant, der in aller Ruhe dort läuft, trotz viel Verkehr. Er wechselt mehrmals die Straßenseite, alle Autos fahren langsam oder halten an. Keinerlei Aufregung oder Ärger. Der Elefant ist hier offensichtlich völlig normal als Verkehrshindernis.

Wir sind gegen 19:40 Uhr im Hotel, duschen und genießen ein letztes Mal ein wieder exzellentes Abendessen. Wir schwelgen in sri-lankischen, scharfen Köstlichkeiten und gehen dann auf unsere Zimmer, Sachen packen und schlafen. Uns erwartet im Zimmer wieder ein sehr schön geschmücktes Bett mit dem Wunsch „Gute Reise“, sogar in Deutsch!

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 5

Reisetag Habarana - Kandy, Zahntempel Kandy

6:15 Uhr Aufstehen, 6:45 Uhr Frühstück. 7:30 Uhr fahren wir mit dem Bus ab Richtung Kandy. Das sind ca. 80 km, also eigentlich keine große Entfernung. In Sri Lanka bedeutet das aber trotz guter Straßen eine mehrstündige Tour.

Einen ersten Stopp legen wir in Dambulla ein. Hier gibt es sehenswerte Höhlen, in denen zahlreiche Buddha-Figuren, aber auch Figuren von Hindu-Göttern zu besichtigen sind. Außerdem sind Wände und Decken der Höhlen reich bemalt. Vor die Höhleneingänge wurde eine Art Veranda-Gang gebaut aus weiß gestrichenem Holz und Stein.

Bevor wir aber die Höhlen besichtigen, sehen wir uns erst den „Golden Temple“ an, einen neu errichteten, sehr geschmacklosen buddhistischen Tempel, wo das Wort Kitsch neue Bedeutungen erhält. Man muss das gesehen haben, um es zu glauben. Die goldene Buddha-Statue soll die Größte der Welt sein.

Danach laufen wir ca. 5 min, Treppen bergauf und kommen endlich zu den Höhlen. Auch hier heißt es wieder: Schuhe aus! Es sind relativ viele Leute in den Höhlen unterwegs, meist Touristen. Einige Einheimische beten vor speziellen Figuren und opfern einige Kleinigkeiten. Die Buddha-Figuren sind in ihrer Vielfalt, Anzahl und Ausfertigung beeindruckend. Ebenso sehenswert sind die sehr detaillierten Deckengemälde. Diese sind teilweise zeitgenössisch ergänzt. Weil der Buddhismus eine relativ lebendige Religion ist, gibt es hier Spielraum, neuere historische Ereignisse in den übrigen Kontext einzufügen. So gibt es in den Gemälden Kämpfer aus mehreren Jahrhunderten und Jahrtausenden nebeneinander.

Nach ca. 1 Std. fahren wir weiter zum ayurvedischen Kräutergarten „Happyland Spice Garden“ und lassen uns von einem sehr ernsthaften Doktor verschiedene Gewürze, Kräuter und andere Gewächse erklären. Es ist alles sehr interessant und wir hören gespannt zu. Bei jeder Pflanze können wir anschließend schnuppern oder kosten. Anschließend erhält jeder eine ayrvedische Teilmassage nach Wahl, d.h. entweder Oberkörper oder Beine oder auch für das Gesicht. Es kommen mehrere Cremes und Öle zu Anwendung und wir fühlen uns danach prima. Wir bekommen auch noch einige Zettel mit Erläuterungen zu den angewendeten Cremes. Bis jetzt finden wir den Besuch toll und interessant. Aber das dicke Ende kommt noch. Denn nach der Verteilung der Wohltaten führt uns der liebe Doktor in einen Verkaufsraum und dreht uns dort unter Kaufzwang völlig überteuerte Sachen an. Schließlich haben wir ja kostenlos ganz viele Sachen bekommen, da könnten wir doch ruhig… Naja, am Ende ist jeder mehrere Tausend Rupien los. Ich kaufe Zimtöl zum Würzen und rotes Sandelöl zum Einreiben.

Wir fahren weiter bis nach Kandy und besuchen dort den bekannten und sehr großen botanischen Garten. Wir erhalten dort von Nalaka viele Erklärungen und gehen auch noch kurz einige Sandwiches essen, weil wir schon wieder Hunger haben. Danach weiter im Garten die Zeit vertreiben. Im Botanischen Garten sehen wir viele, für uns exotische Bäume, Sträucher, Blumen. In einem Bereich wohnt eine riesige Flughundkolonie und macht viel Krach. Einige Bäume sind von wichtigen Persönlichkeiten anlässlich ihres Besuchs in Sri Lanka gepflanzt worden, z.B. von der Queen und King George (1901). Wir sehen unter anderem eine Reihe komisch krumm gewachsener Nadelbäume, ähnlich Windflüchter, nur unregelmäßig, die uns als "Dancing Trees" vorgestellt werden. Leider ist der weltgrößte Ficus, der dort lange Zeit wuchs und mehrere Tausend(!) Quadratmeter bedeckte, vor wenigen Wochen gefällt worden. Termiten haben im den Garaus gemacht. Wir sehen nur noch einen braunen Fleck auf einer großen Wiese.

Abends gibt es in Kandy eine Tanzvorführung in einem öffentlichen Theater, der Kandyan Arts Association Hall. Dort sind wir gegen 17:30 Uhr und bekommen vorab noch Tipps zum Verhalten kurz vor Vorstellungsende. Dann verschwinden nämlich die Tänzer und stattdessen treten Feuerschlucker auf, jedoch vor der Bühne auf einer Betonfläche. Da heißt es rechtzeitig hinkommen und gute Plätze sichern. Das gelingt uns perfekt und wir sitzen oberhalb der Vorführung in der ersten Reihe auf dem Bühnenrand. Die Feuerkünstler schlucken erst Feuer und laufen dann, auch noch Gewichte tragend(!), über glühende Kohlen, die zwischen den Läufen immer schön zum Glühen gebracht werden. Die Feuerkünstler sind sehr gut, im Gegensatz zu den Tänzern vorher. Die haben zwar sehr schöne Kostüme an, waren aber choreografisch, tänzerisch und akrobatisch eher niedriges Freizeit-Niveau. Nicht sehr schön anzusehen.

Das nächste Highlight kommt dann gegen 18:30 Uhr im nahegelegenen Zahntempel, wo ein angeblicher Zahn des Buddha aufbewahrt wird. Wir besichtigen den sehr schönen Tempel, natürlich ohne Schuhe. In einem oberen Stockwerk versuchen wir, einen Blick auf die Zahnreliquie zu erhaschen. In einem ersten Anlauf scheitern wir, weil die Warteschlange zu lang ist und sich nicht bewegt. In einem zweiten Ablauf bewegt sich die Schlange zwar schnell, das hat aber den Nachteil, dass man quasi im Laufschritt an der Reliquie vorbeigetrieben wird. Den goldenen Schrein sehe ich nur Sekundenbruchteile aufblitzen. Er ist in einem separaten kleinen Raum untergebracht, streng von Mönchen bewacht. Der Raum hat ein kleines Fenster, ähnlich einem Schalterfenster bei Post oder Bank, wo man gebückt hineinsehen kann.

Danach laufen wir zu unserem Hotel „Casamara“ im Stadtinneren. Es ist von außen hässlich, die Lobby ist OK. Mein Zimmer riecht schrecklich, die Klospülung funktioniert nicht. Das Abendessen ist gut, es gibt sehr gutes gebratenes Gemüse, auch das schon in den Vortagen von uns begeistert gegessene Auberginengemüse in viel Öl.

Nach sehr vielen Erlebnissen heute falle ich 22:30 Uhr todmüde ins Bett.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 6

Reisetag Kandy - Knuckles, Wanderung in den Knuckles

6:15 Uhr aufstehen, 6:45 Uhr Frühstück. Es ist das erste Frühstück, was wirklich nicht besonders gut ist. Wir sind einfach sehr verwöhnt! Altes Brot, die Marmelade furchtbar. Ansonsten noch fettige Würstchen. Erst später kommt Toast und Spiegelei. Die Kombination ist dafür prima und wir steigen gesättigt ca. 7:30 Uhr in den Bus.

Wir fahren Richtung Knuckles, einer bergigen Gegend mit charakteristischen Bergketten, die im Profil wie die Fingerknöchel einer Faust aussehen. Erst fahren wir 1,5 Stunden mit unserem normalen Bus, dann steigen wir in zwei kleinere Busse um, die geländegängiger und robuster sind. Auf extrem schlechten und engen Straßen geht es dann nochmal 1,5 Stunden weiter. Zwischendurch ein Toilettenstopp an einer Nationalpark-Station.

Am Ende eines Dorfes ist dann Schluss und wir treffen einen zusätzlichen lokalen Wanderguide, der landestypisch mit Flip-Flops ausgerüstet ist und einem winzigen Rucksäckchen. Wir bekommen unsere Lunchpakete für heute in luxuriösen Plastikboxen und wandern los.

Die Sonne scheint kräftig, aber es gibt auch ein paar Wolken. Wir laufen eine Halbrund-Tour zu unserem nächsten Quartier. Erst geht es abwärts, hinunter in ein Tal mit vielen Reisterrassen, wo die Bauern eifrig arbeiten, einige auch mit Wasserbüffeln, viele aber allein. Hier ist alles Handarbeit. Wir laufen durch winzige Dörfer oder an einzelnen Häusern vorbei. An vielen Bäumen sehen wir Pfeffer-Ranken wachsen und lernen, dass jeder Pfeffer, also der grüne, rote, weiße und schwarze Pfeffer immer dieselbe Frucht in verschiedenen Zuständen ist. Grün ist unreif, schwarz ist unreif und getrocknet, rot ist reif und weiß ist reif und geschält. Vereinzelt sehen wir noch verwilderte Kaffeesträucher. Bevor der Tee durch die Schotten nach Sri Lanka gebracht wurde, wuchs hier jede Menge Kaffee. Die Bauern bauen auch noch kleine Mengen Gemüse für den Eigenbedarf an. Bei einer Familie werden wir sehr nett mit Tee bewirtet. Wir bemerken, dass hier selten Touristen vorbeikommen und vor allem unsere helle Haut erregt hier große Aufmerksamkeit. Die Leute sind sehr nett, teils sehr schüchtern, aber auch sehr gastfreundlich.

Wir bedanken uns nett und laufen weiter, wieder aus dem Tal heraus, aufwärts in Richtung Teeplantagen, die weitere oben an Hängen wachsen. Um uns herum wunderschöne Landschaft, die Reisterrassen und auch die Teeplantagen sind ein sehr harmonisches und liebliches Bild. Auf unserem Weg begegnet uns einmal eine relativ große, aber ungefährliche Schlange, eine „Black Rat Snake“, die sich zwischen unseren Beinen blitzschnell über den Weg schlängelt. Alles springt erschreckt auf und manche sehen eine ca. 2-3 cm dicke, mattschwarze Schlange, ähnlich einem dicken Stromkabel.

Mittags vertilgen wir unser Lunchpaket in der Nähe eines Wasserfalls und sind erstaunt: die eingepackten Sandwiches sind sri-lankisch belegt, d.h. mit sehr scharfem Gemüsebelag, eine Art Krautsalat, sehr würzig und schmackhaft und wir schwitzen beim Essen mehr als beim Laufen. Dazu Obst und ein hartgekochtes Ei.

Eigentlich plant unser Reiseleiter, dass wir die letzten 30 Minuten des Weges fahren, weil dort nur Asphaltstraße ist. Er hat die Busse entsprechend bestellt. Wir beschließen aber, den ganzen Weg zu laufen und die Busse fahren ohne uns. Eine gute Entscheidung, denn nach den vielen Tempel-Besichtigungen der letzten Tage ohne wirkliche Bewegung tut uns allen das Laufen gut. Das Wetter ist perfekt und die Landschaft um uns herum herrlich.

Gegen 16:30 Uhr kommen wir im Quartier an, in herrlicher Lage befindet sich „Corberts Rest“, eine Art Berghütte, dazu wenige Zelte auf einer Wiese und weiter oben einige massive Hütten. Nach einem Entspannungs-Bier verteilen wir uns auf Zelte und Hütten, die Hütten für 3 Personen haben jeweils ein eigenes Badezimmer, wenn auch nur mit kaltem Wasser. Alles insgesamt sehr schön gemacht, herrlich gelegen mit tollem Blick auf die Berge ringsum.

19:30 Uhr gibt es Abendessen, auch hier Buffet, wo wunderbare Sachen auf uns warten. Reis, scharfe, warme rote Beete, grüne Bohnen (mild), grüne Peperoni. Zum Nachtisch Obst. Wir sind begeistert von dem Essen in dem Wissen, dass hier die Beschaffung der Nahrungsmittel mit viel Aufwand verbunden ist. Nach dem Essen wälzen wir noch Fachbücher über Pflanzen und Tiere und Nalaka zeigt uns rückschauend, was wir heute alles am Wegesrand sahen. Wieder lernen wir jede Menge dazu.

Wir versuchen, unsere Akkus der Kameras wieder aufzuladen. Im vorigen Hotel, dem Chaaya Village, passten die Stromadapter noch prima. Dort gab es Steckdosen mit drei Kontakten, jeweils rechteckig schmale Öffnungen (Wikipedia: Typ G). Nun haben wir jedoch Steckdosen mit drei runden Kontakten (Wikipedia: Typ D,M) und wir werden auf der weiteren Reise nur noch diese Art finden. Unsere Adapter sind also weitgehend nutzlos. Dennoch hilft ein Trick: In die beiden stromführenden Löcher passen herkömmliche dünnere Stecker von Ladegeräten etc. Das dritte Loch beherbergt eine mechanische Verriegelung, die eigentlich durch den dritten Kontakt des Steckers entriegelt wird. Ein isolierter(!) Schraubenzieher o.ä. tut es aber auch und so können wir unsere Akkus laden ohne passenden Adapter. Stecker rein und gleichzeitig die Sperre mit dem Schraubenzieher entriegeln, fertig.

Insgesamt waren wir heute etwa 6 h inkl. Pausen unterwegs, haben dabei ca. 17 km Strecke zurückgelegt und ca. 600 Höhenmeter aufwärts und ca. 700 Höhenmeter abwärts bewältigt.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 7

Wanderung in den Knuckles

7:30 Uhr aufstehen, ganz kurz kalt duschen und 7:45 Uhr zum Frühstück. Es gibt sogenannte Rotis, das sind kleine runde Weizenmehlfladen, frisch gemacht und noch warm, mit Kokosflocken darin, nur ganz wenig süß. Köstlich mit Butter und Marmelade. Aber es gibt auch Toast und Spiegelei. Wir tafeln wieder wie die Fürsten und brechen gestärkt 8:30 Uhr zum Wandern auf. Vorher gibt es noch Lunchpakete.

Wir laufen heute eine Rundtour durch die Knuckles. Erst geht es wieder abwärts auf einer kleinen Straße, wieder durch allerkleinste Dörfer mit nur wenigen Häusern, vorbei an Reisterrassen und Gemüsefeldern. Wir picknicken an einem rauschenden Bergbach mit einer kleinen Brücke darüber. Nalaka hilft einer alten Dame beim Überqueren, denn die Brücke ist kompliziert. Sie besteht nur aus einem Baumstamm und einem parallel dazu gelegten Doppel-T-Träger. Das „Geländer“ besteht aus zwei Metalldrähten. Wir balancieren da auch alle langsam rüber, mehr oder weniger sicher. Kurz vorher bemerkt eine Mitglied unserer Reisegruppe einen Blutegel am Oberschenkel. Das kleine Tier hatte sich bereits von ganz unten bis nach oben gearbeitet und wollte gerade anfangen zu saugen. Es wurde fachmännisch entfernt und wir staunten, dass man diese Wanderung des Blutegels nicht bemerkt. Aber das ist normal, denn der Blutegel kriecht nicht, sondern bewegt sich quasi mittels Überschlägen jeweils von Kopf- zur Schwanzspitze so vorsichtig, dass man nichts spürt. Blutegel sind in Wald- und Wiesengebieten in Sri Lanka sehr stark verbreitet. Man sollte immer knöchelhohe Schuhe tragen und sich regelmäßig kontrollieren. Lange Hosen sind kein Schutz, denn die Blutegel springen darunter ins Hosenbein hinein.

Dann geht es langsam wieder aufwärts durch Wald und Felder. Wir sehen sehr viele Schmetterlinge, teilweise sehr groß und bunt. Einige fliegen schnell, einige betont langsam. Wir lernen: die Schnellen sind harmlos und werden von Vögeln gefressen. Die Langsamen sind für die meisten Vögel giftig, müssen sich also nicht so beeilen.

Zum Mittag steigen wir an einen Bergbach hinab, der dort ein Felsbassin füllt. Dort essen wir die Lunchpakete und einige trauen sich das Bad in dem sehr kalten Wasser zu. Ich beobachte lieber ein paar Libellen und ruhe aus. Das Wetter ist sehr gut, wolkig. In der Sonne ist es sehr heiß, jedoch im Schatten erträglich. Wir befinden uns in Höhenlagen von etwa 1.200 m, sodass die tropische Schwüle hier nicht so stark ist wie an der Küste.

Wir sind schon gegen 14:30 Uhr zurück im Quartier, Zeit für Tee und anschließend Bier und einen Schwatz auf der wunderschönen Terrasse. Heute war es den ganzen Tag sehr sonnig, nachdem es in den ersten Tagen unserer Reise stets einige angenehme Wolken gab.

19:00 Uhr gibt es wieder ein köstliches Abendessen mit Nudeln, Zwiebelsalat, scharfen gebratenen Auberginen (extrem gut) und Obst. Ich enthalte mich beim anschließenden Gesellschaftsspiel „Die Werwölfe von Düsterwald“ bei Kerzenlicht und schwatze lieber weiter auf der Terrasse. Gegen 22:00 Uhr gehe ich müde ins Bett.

Insgesamt waren wir heute etwa 6,5 h inkl. Pausen unterwegs, haben dabei ca. 15 km Strecke zurückgelegt und ca. 550 Höhenmeter aufwärts und ca. 550 Höhenmeter abwärts bewältigt.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 8

Reisetag Knuckles - Maskeli Oya

6:30 Uhr Aufstehen und wieder kurz duschen. Danach müssen wir unsere Sachen packen, denn wir müssen diesen schönen Ort verlassen. Wir frühstücken um 7:00 Uhr und verabschieden uns mit einer kurzen Ansprache und Übergabe von gesammelten Trinkgeldern von der Mannschaft. 7:45 Uhr fahren wir mit den beiden kleinen Bussen wieder heftig schaukelnd und sehr langsam zurück zu unserem großen Bus, der unten an einer Hauptstraße wartet. Zwischendurch noch ein kleiner Fotostopp für letzte Erinnerungsfotos von den Knuckles. Auch dieser kurze Stopp auf einer Rasenfläche wurde von einem Blutegel genutzt!

9:40 Uhr Buswechsel, wir fahren, nun erheblich schneller, Richtung Kandy, wo wir gegen 11:30 Uhr eintreffen. Wir haben Freizeit bis 12:30 Uhr und besichtigen die Markthalle und das Drumherum. In der Markthalle gibt es viele Lebensmittel im Erdgeschoss, für uns natürlich exotisch und interessant. Im Obergeschoss dann Stoffe, Taschen und anderes, auch Souvenirs. Auf den Straßen sind sehr sehr viele Menschen, kaum ein Durchkommen. Kandy ist eine der Touristenmetropolen in Sri Lanka. Am heutigen Tag vor Silvester sind auch sehr viele Stände mit Feuerwerkskörpern präsent. Es ist heute wieder sehr sonnig und heiß, vor allem hier in der Stadt.

Wir fahren ein Stück weiter und stoppen in der Nähe des Ortsausgangs an einem Hochhaus, „Kandyan Arts Residency“, in dem im obersten Geschoss ein Restaurant ist. Dort essen wir eine Kleinigkeit zu Mittag, bei mir gibt es wie immer Sandwich.

Weiter geht es zu unserem nächsten Quartier, dem „Maskeli Oya Family Park“, im letzten Stück werden die Straßen immer enger. Der Bus biegt im allerletzten Teil in ein Grundstück ein und fährt die Einfahrt herunter, die definitiv nicht für solche großen Busse gemacht ist. Die Serpentinen sind kaum zu bewältigen. An einer Bodenwelle bleiben wir hängen. Alles aussteigen! Dann schafft es der Bus. In Zukunft laufen wir stets bis nach oben, denn so weit ist das nicht. Auf dem Weg bewundern wir das schöne gartenähnliche rundstück mit einem kleinen See und einem Swimming Pool. Einen Mini-Wasserfall sehen wir und viele schöne Blumen und jede Menge Bäume. Mittendrin das Hauptgebäude mit den meisten Zimmern. Einige wenige Zimmer sind etwas abgelegen in Holzhäusern auf Stelzen am Hang, sehr schön gelegen.

Wir machen einen Tee-Treff mit einer Einweisung für die nächste Nacht. Denn dann wollen wir den Adam's Peak besteigen, ein beliebtes Pilgerziel. Es gilt, ca. 1.000 Höhenmeter mittels ca. 8.000 Stufen zu überwinden!

Wir beziehen unsere Zimmer und entdecken einige Defekte. Bei einem Zimmer funktioniert der Bodeneinlauf der Dusche nicht, bei mir steht die Mischbatterie unter Strom, vermutlich durch einen nicht fachgerechten Potentialausgleich der Wasserleitung. Ich tausche mein Zimmer mit dem des Reiseleiters. Gegen 19:00 Uhr gibt es Abendessen und schon um 20:30 Uhr liegen die meisten im Bett. Denn bald heißt es wieder aufstehen!

Ich habe seit heute Halsschmerzen und bin damit nicht der Einzige. Die Klimaanlage im Bus ist sehr störend und man kann den Fahrer kaum zum Drosseln bewegen. Für die ist das enormer Luxus und es ist kaum verständlich, warum wir das nicht wollen. Durch den ständigen Wechsel zwischen Hitze draußen und Kälte innen kommt es schnell zu Erkältungen. Ich trage im Bus also notgedrungen immer einen langärmeligen dickeren Pulli und einen Schal. Und das in Sri Lanka!!!

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 9

Adam's Peak

Wir stehen sehr früh auf: 0:30 Uhr. Ca. 1:00 Uhr fahren wir nach einer Tasse Tee Richtung Adam's Peak los und treffen dort gegen 2:15 Uhr ein. Es stehen schon einige Busse dort, wir sind also nicht die ersten. Unser Ziel ist es, zum Sonnenaufgang gegen 6:00 Uhr oben zu sein. Der Weg besteht zu 95% aus Stufen und wird fahl durch Neonleuchten erhellt. Wir sind bestens ausgerüstet mit warmen Klamotten, aber auch T-Shirt und Sachen zum Wechseln. Genug Wasser ist auch dabei. Viele Verkaufsstände haben offen, wir sehen übernächtigte Verkäufer. Es werden vor allem warme Sachen, aber auch Opfergaben verkauft.

Wir wandern los, erst geht es flach aufwärts über langgezogene Stufen oder einfache Wege. Über uns sehen wir ein Lichterband, welches steil nach oben führt und uns zeigt, wo wir noch hin müssen. Dann wird es schnell steiler. Jeder geht für sich sein Tempo. Auf dem Weg gibt es jede Menge Teestuben zum Rasten, aber auch kleinere Schreine mit Buddha-Figuren darin. Wir kommen gut voran, die Temperatur ist sehr erträglich, trotzdem schwitzen wir ausreichend. Teilweise sind die Stufen extrem steil. Wie steil wirklich, werden wir erst beim Abstieg bei Tageslicht sehen. Oft überholen wir sehr alte oder auch kranke Menschen, die mit letzter Kraft den Berg erklimmen. Ebensolche Leute kommen uns absteigend entgegen und wir bewundern sie, wie sie doch den Aufstieg bewältigt haben. Praktisch alle Einheimischen tragen dazu, wie immer, ausschließlich Flip-Flops.

Für fast alle Religionen ist Adam's Peak ein wichtiger Pilgerort. Auf dem Gipfel befindet sich eine Felsvertiefung, Sri Pada genannt, in dem die Buddhisten einen Fußabdruck Buddhas, die Hindus einen Fußabdruck Shivas, die Muslime einen Fußabdruck Adams und die Christen einen Fußabdruck des Heiligen Thomas sehen. Objektiv ist der Fußabdruck leider gar nicht als solcher erkennbar. Dennoch ist das Pilgern zum Adam's Peak ein sehr wichtiges Ereignis für viele Gläubige. Sie wollen ihr Karma verbessern, Kranken Heilung bringen oder Kindern eine glückliche Zukunft. Deshalb sehen wir auch viele Kranke, Alte und Kinder. Und praktisch allen ist es ein Bedürfnis, diesen Berg zu besteigen. Nie haben wir den Eindruck, es sei nur eine lästige Pflicht, die man erfüllen müsse.

Nach ca. 3 Stunden habe ich den Aufstieg geschafft, die Schnellsten sind schon seit 30 min. eher oben. Aber es ist immer noch ausreichend Zeit. Am Horizont kündigt sich die Sonne schon an, aber es ist noch dunkel. Die Sterne leuchten, es ist klarer Himmel. Es wird ein toller Sonnenaufgang, da sind wir uns sicher. Nalaka sagte uns vorher, dass er bei seinen bisherigen ca. 57 Aufstiegen nur bei etwa einem Fünftel einen guten Sonnenaufgang sah. Wir haben auch einen zusätzlichen lokalen Guide dabei, wobei uns aber bis zur Abfahrt am Vormittag nicht klar werden wird, wofür der da ist. Denn der Weg ist nicht zu verfehlen und er kam als Letztes von uns allen an.

Wir positionieren uns vorteilhaft auf Treppen oder nebengelagerten Aussichtspunkten. Um uns herum sehr viele Leute, mehr als 90% Einheimische. Viele sind dick vermummt, wobei Farbe oder Zusammenstellung keine Rolle spielen. Beliebt ist Plüsch, gern auch als lange Jacke oder Mantel oder als Weihnachtsmannmütze in rot/weiß. Es ist alles sehr ruhig und ausgeglichen, gemessen an der großen Menschenmenge. In Europa wäre bei solchen Menschenmassen die Hölle los mit viel Geschrei. Hier wollen alle nur pilgern und nebenbei den Sonnenaufgang sehen. Wie vermutet wird es ein grandioses Ereignis. Unter uns eine dicke Wolkendecke oder Nebelbank in den Tälern, darüber klarer Himmel und die Sonne. Nach dem Sonnenaufgang schnell auf die Rückseite des Berges. Denn dort wirft der Berg einen phänomenalen Schatten auf die untenliegende Landschaft und den Nebel, in Form einer perfekten Pyramide. Nur der Schatten ist pyramidenförmig, nicht der Berg. Die Perspektive macht's. Wir schießen sehr schöne Fotos und genießen die Stimmung hier oben noch eine Weile.

Es gibt im Innern des Gebäudes auf dem Gipfel offene Ruheräume für Pilger, die hier auch übernachten können. Das wird auch gern wahrgenommen. Im Innern ist warm und vor allem relativ sauber.

Gegen 7:00 Uhr beginnen wir unseren Abstieg, die Sonne scheint schon recht kräftig. Der Aufstieg in der Nacht ist hinsichtlich der Temperaturen definitiv eine gute Idee! Während des Abstiegs tolle Ausblicke auf die unter uns liegende Landschaft und wir bewundern uns, wie wir diese steilen Treppen hochgestiegen sind. Es sind noch immer sehr viele Leute unterwegs, hoch- und abwärts. Touristen sind die absolute Minderheit, wir die größte Gruppe. Wir sehen oft Familien mit Kindern, die Kinder werden oft getragen. Das ist sicherlich sehr anstrengend. Wir machen noch einen Teestopp und sehen zu, wie der Verkäufer den Tee aufbrüht und mischt, aus einer unüberschaubaren Schüssellandschaft wird mal Wasser über Tee gegossen, dann klares Wasser dazugegeben, dann wieder Tee. Schlussendlich bekommen wir ein Glas voll, und es schmeckt!

Wir sind gegen 10:30 Uhr zurück am Gästehaus, vor Fahrtantritt verabschieden wir den nutzlosen Guide mit wenig Trinkgeld und trinken dafür noch eine Kokosnuss (Königs-Kokosnuss oder auch Thambili, außen goldgelb, mit viel Saft, aber praktisch keinem Fruchtfleisch) leer. Ein Genuss! Wir frühstücken ausgiebig, alle sind hungrig und erschöpft. Das Essen ist köstlich. Dann duschen und schlafen bis ca. 15:00 Uhr, wieder essen. In dem Rhythmus kann es weitergehen. Es gibt Reis, die geliebten gebratenen Auberginen, dazu Dhal (Linsen) und ein Ei, das Ganze in einem gefalteten Bananenblatt serviert. Wir sind schwer begeistert.

Danach haben wir Freizeit, ich schlafe noch ein bisschen und fühle mich wie in einem Sanatorium. Heute ist ja Silvester und wohl der längste Silvestertag meines Lebens, in Anbetracht des Zeitpunkts des Aufstehens.

Bevor wir 20:00 Uhr zum nächsten Essen schreiten, erzählt uns Nalaka die Planung für morgen. Dazu gibt er uns eine Flasche Arrak aus, das hiesige Nationalgetränk, was unter anderem für das große Alkoholproblem in Sri Lanka verantwortlich ist. Dessen ungeachtet probieren wir gern. Es schmeckt, riecht und sieht aus wie eine Mischung aus Whisky, Weinbrand und Rum, also nicht schlecht. Zum Abendessen gibt es: Suppe, eine große gegrillte Schweinekeule (so etwas gibt es vermutlich in Sri Lanka extrem selten!), Hähnchen, Fisch und vieles mehr. Für jeden etwas und alles sehr gut. Als Nachtisch eine Art Crème brûlée. Während wir noch sitzen, werden aus anderen Räumen eifrig Stühle beiseite geschafft und draußen am Fenster vorbeigetragen. Die Angestellten bereiten ihre eigene Party am Pool vor. Neben Stühlen werden zig andere Sachen nach unten getragen, das Ganze erinnert an eine Ameisenstraße.

Nach dem Essen sitzen wir auf den noch übrigen Stühlen und schwatzen. Ich teile meinen mitgebrachten Nürnberger Lebkuchen aus, die nicht so ganz zum Bier passen. Kurz vor Mitternacht schießen die Angestellten jede Menge Raketen in den Himmel (senkrecht) und den Garten (waagerecht). Der Start erfolgt traditionell aus der Hand! Flaschen verwenden nur die Weicheier! Nach der Raketenorgie ist erstmal Ruhe im Wald. Das vorherige Konzert aus Fröschen und Zikaden geht wohl erst in der Nacht weiter…

Ein Mitreisender hat am 1.1. Geburtstag und so feiern wir auch noch nach Mitternacht eine kleine Weile weiter. Vom Gästehaus gibt es Kuchen mit Beschriftung und zwei Flaschen Cognac, von dem wir aber nur eine Flasche schaffen. Gegen 1:00 Uhr gehe ich ins Bett nach einem 24,5 Stunden-Tag.

Insgesamt waren wir heute wandernd etwa 5,5 h inkl. Pausen unterwegs, haben dabei ca. 12 km Strecke zurückgelegt und ca. 1.000 Höhenmeter aufwärts und ca. 1.000 Höhenmeter abwärts bewältigt.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 10

Reisetag Maskeli Oya - Nuwara Eliya

8:00 Uhr aufstehen, 8:30 Uhr Frühstück, 9:30 Uhr losfahren. Für uns ist das etwas ganz Neues, so spät aufzustehen! Aber nach dem gestrigen Tag ist das gut so. Es gibt zum Frühstück traditionelle sri-lankische Sachen, wie z.B. in Fett ausgebackene Teiggitter und Kiribath, das sind Milchreisküchlein, nicht süß, die mit scharfer Chili-Soße gegessen werden. Uns schmeckt es wieder sehr gut. Wir verteilen unser Abschlusstrinkgeld und bezahlen unsere Getränkerechnungen.

Als wir zu unserem Bus kommen, erwartet uns eine kleine Überraschung. Unsere Fahrer hatten mit Watte und Klebstoff Buchstaben auf die Seitenscheiben geklebt. Auf der Eingangstür steht "Happy New Year 2012", auf dem Platz unseres heutigen Geburtstagskindes ein persönlicher Glückwunsch. Das war sicherlich viel Arbeit! Wir sehen auf der Fahrt auch an vielen anderen Autos, Tuk-Tuks und Bussen Neujahrsgrüße. Einfach eine nette Sache, in Deutschland mal wieder, jedenfalls in dieser Form, undenkbar.

Wir fahren ca. 2 Stunden und stoppen dann am sogenannten „Tea Castle St. Clair“ der Firma Mlesna, die landesweit Tee verkauft. Wir kosten einige Teesorten, die uns gut schmecken. Wir bemerken aber auch deutliche Unterschiede. Alles ist sehr gepflegt und sieht teuer aus. Sicherlich ist das eines der besten Teelokale des Landes. Es gibt auch hier noch das traditionelle Neujahrsfrühstück, was wir sofort wiedererkennen. Wir dürfen uns noch einmal bedienen und lassen die Gelegenheit nicht ungenutzt! Die Gelegenheit nutzend besuchen wir den Tee-Shop und kaufen Mitbringsel, die es hier sehr zahlreich gibt. Die Preise sind OK, wenn in den Schachteln wirklich auch der Tee ist, den wir tranken. Gekostet habe ich z.B. eine Sorte „Craigie Lea“, die relativ stark ist. Ebenfalls probierte ich einen „Fine Orange Ceylon“, sehr aromatisch und weich. In der Nähe des Lokals ist noch ein bekannter Wasserfall. Wir laufen ein paar Meter und schießen einige Fotos. Die Namen der Teesorten, eben z.B. "Craigie Lea" kommen von den Plantagen-Namen, die sehr oft schottischen Ursprung haben. So haben die Plantagen oft Namen schottischer Städte oder Landschaften, weil der Urvater des srilankischen Teeanbaus, James Taylor, Schotte war.

Wir fahren weiter bis Nuwara Eliya, wo wir etwa 14:00 Uhr eintreffen. Dieser recht hoch gelegene Ort ist „very british“, weil hier die Briten sehr gern Urlaub machen. Das Klima ist kühl und das Wetter schlecht. Viele Hotels gibt es hier, meist gehobenes Niveau. Wir machen einen Rundgang durch einen lokalen Markt und lassen uns ein paar Dinge von Nalaka erklären. Dann haben wir noch Freizeit und streifen allein durch das kleine Stadtzentrum. Es gibt einen Textilmarkt voller Plagiate und noch einige einzelne Geschäfte und Restaurants.

Wir fahren noch ein Stück weiter zu einer Teefabrik für eine Betriebsführung. Leider ist heute Sonntag und die Fabrik nicht in Betrieb. Wir bekommen grüne Schürzen umgebunden und eine Mitarbeiterin führt uns durch die Fabrik und erläutert den Teeprozess auf Englisch. Alles sehr interessant, so etwas hatte ich noch nicht gesehen. Eine wichtige Sache ist wohl bei Ceylon-Tee oder bzw. bei dieser Fabrik, dass die entscheidende Fermentation hier nur in sehr geringem Maße angewendet wird. Der hier hergestellte Tee wird an die großen Tee-Firmen dieser Welt weiterverkauft, d.h. an Lipton oder Teekanne.

Im Hotel „Galway Forest Lodge“ sind wir etwa 16:30 Uhr. Das Hotel ist sehr unübersichtlich und man kann sich durchaus auf der Suche nach dem Zimmer verlaufen, was nicht nur mir bei der ersten Zimmersuche passiert. Das Hotel ist schön gelegen, am Stadtrand. Um uns herum vor allem Gemüsegärten. Ich laufe noch ein Stück in einem Tal entlang und sehe überall sehr ordentlich angelegte, erhöhte Möhrenbeete. Dazwischen Gartenlauben oder kleine Wohnhäuser. Alles sehr beschaulich und friedlich. Ich finde es traumhaft. Man sollte sich natürlich keine Illusionen machen: Einfach ist das Leben hier nicht. Wenige Meter weiter sehe ich dann einen herrlichen Sonnenuntergang. Es sind nur ganz wenige Leute unterwegs. Ich treffe etwas später einen älteren Mann, der sehr festlich angezogen ist mit Anzug und seinen vermutlich besten Turnschuhen. Auf seinem Fahrrad hat er auf dem Gepäckträger einen großen Strauß weißer Seerosenblüten, vermutlich zum Opfern. Wir kommen ins Gespräch und er fragt mich, woher ich komme. Ja, seine Tochter ist auch in Deutschland, die anderen Kinder in Kanada und Südkorea. Er allein in Sri Lanka. Wir wünschen uns alles Gute fürs Neue Jahr und er schiebt sein Fahrrad von dannen.

Zurück im Hotel trinke ich ein Bier an der Hotelbar, einmal kein Lions, sondern eine andere lokale Sorte „Three Coins“, leider nur halb so gut wie unser geliebtes Lion Lager. Danach duschen und um 19:30 Uhr zum Abendessen. Das Essen ist hervorragend und überhaupt macht das Hotel einen sehr guten Eindruck. Auch die Zimmer sind sehr schön. Ich esse die unvermeidlichen scharfen Auberginen und Kartoffeln. Zum Essen gibt es Live-Musik von einigen Musikern, die relativ lustlos bekannte Songs covern. Die Logik hinter der Auswahl bleibt ein Rätsel. Die Band verfolgt uns später auch noch in die Hotelbar und nervt ein bisschen. Um 22:00 Uhr gehen wir. Wir haben noch nicht ganz die Bar verlassen, da hört die Band auf. Sie spielte nur für uns undankbares Volk. Schnüff.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 11

Wanderung Horton Plains, Bandarawela

6:00 Uhr aufstehen, 6:30 Uhr Frühstück, 7:15 Uhr Abfahrt. Das Frühstück ist wie das Abendessen sehr gut. Es gibt (typisch englisch) Baked Beans, hier aber natürlich sri-lankisch scharf. Sehr lecker.

Wir fahren in drei Minibussen in Richtung Horton Plains, einem Hochplateau. Die Fahrt ist wieder einmal extrem ruckelig. Der Fahrer hat auch einen wilden Fahrstil, an den wir uns auch erstmal gewöhnen müssen, nach der üblichen sanften Fahrweise unseres Stammfahrers.

Ca. 9:30 Uhr kommen wir am Eingang des Nationalparks auf ca. 2.100 m Höhe an. Wir haben wieder perfektes Wetter, wolkenloser Himmel und dank der Höhe nicht zu heiß. Am Eingang werden wir aufgefordert, kein Plastik in den Park hineinzutragen. Wir sollen die Etiketten von den PET-Flaschen reißen, die wir mitnehmen. Komisch. Im Park gibt es sehr breite, planierte Wege mit Randstein. Sieht nicht sehr naturfreundlich aus. Aber es gibt auch „normale“ Wanderwege. Das heutige Wetter scheint in dieser Gegend sehr ungewöhnlich zu sein, was uns auch Nalaka bestätigt. Normalerweise ist es hier neblig, wolkig, regnerisch. Wir sehen es auch den Pflanzen an, die allesamt auf viel Wasser eingestellt sind. So gibt es sehr viele Farnpflanzen, auch Baumfarne. Viele Rhododendren, viel Gras.

Wir wandern eine Rundtour, die uns zuerst zum „Mini World's End“ bringt. Es ist eine steile Abbruchkante, an der es ca. 240 m nach unten geht. Man hat eine kleine Plattform betoniert, von der man sicher nach unten schauen kann. Weiter geht es zum „World's End“, wo der Abbruch schon erheblich tiefer ist. Hier geht es ca. 870 m(!) nach unten, was einen schon schwindelig werden lässt. Einen solchen tiefen Abbruch gibt es sicherlich nicht oft auf der Welt. Ganz unten im Tal sind die Häuser nicht mal mehr Spielzeuge. Wir haben sehr gute Sicht, was, wie erwähnt, ungewöhnlich ist. Nur ganz selten kann man hier nach ganz unten schauen, weil üblicherweise Wolken von unten hochdrücken. Wir haben also großes Glück!

Wir wandern weiter zum „Baker's Falls“, einem sehr schönen Wasserfall. Dazu müssen wir einige sehr hohe Stufen überwinden, werden aber von einem schönen Wasserfall inkl. Regenbogen belohnt. Es kommt eine weitere Reisegruppe aus den Niederlanden an und auf dem kleinen Beobachtungsplateau wird es schnell eng. Wir gehen wieder.

Wir wandern weiter auf dem sehr schönen Rundweg und sehen eine flach hügelige Graslandschaft mit Waldflecken, Seen, Bächen. Alles sehr beschaulich und auch ein bisschen europäisch, würden sich nicht in den Wäldern ab und an Purple Faced Leaf Monkeys (endemisch auf Sri Lanka) von Ast zu Ast schwingen. In einem Ginsterbusch entdecken wir eine sehr schöne bunte Eidechse. Der Ginster wurde hier eingeschleppt und verbreitet sich aggressiv. Er sieht zwar sehr schön aus mit den gelben Blüten, für die restliche Natur ist es aber eine kleine Katastrophe.

Wir gehen zum Eingang zurück und verspeisen dort unsere Lunchpakete, die wir heute morgen im Hotel erhielten. Zwei Sambarhirsche stehen auf der Wiese und bedrängen uns. Sie wollen Reste aus den Lunchpaketen. Sie werden verjagt, aber wir sehen daran, dass der Tourismus hier schon recht weit fortgeschritten ist. Aber vielleicht liegt es nur an dem mangelnden Regen?

Mit den Bussen fahren wir nur ca. 10 min. weit an den Fuß des Berges Totapola, den wir noch besteigen wollen. Es sind nur einige wenige Höhenmeter und der gesamte Aufstieg gelingt uns auch wegen unwegsamem Buschland nicht. So machen wir einen kleinen Spaziergang, machen Fotos von der herrlichen Landschaft (unter anderem sehen wir eindrucksvoll den Adam's Peak am Horizont als einsame hohe Spitze) und freuen uns an der Natur und dem schönen Wetter. Zwischen den Blüten der Busche brummt laut eine riesige Hummel, etwas walnussgroß und glänzend schwarz. Es ist eine Carpenter Bee oder Holzbiene (Xylocopa fenestrata). Sehr beeindruckend und wir möchten keinem Schwarm davon begegnen.

Wir fahren nochmal 1 Stunde ruckelig mit den Minibussen und treffen dann auf unseren großen Bus, mit dem wir nochmal etwa 90 Minuten fahren. Es gibt wieder sehr viele Straßenbaustellen und sogar einen Stau. An den Straßen wird allgemein sehr viel gebaut und die meisten davon sind in einem erstaunlich guten Zustand. Wie in den Vortagen sehen wir an Telegrafenmasten und anderswo viele Plakate, die für Nachhilfestunden werben. Die Plakate sind professionell aufgemacht und in großer Zahl gedruckt. Ganz offensichtlich sind diese Nachhilfestunden ein großes Thema, wie überhaupt das gute Bildungswesen in Sri Lanka ein wichtiges Thema ist. Das ganze Land ist sehr stolz darauf und Nalaka erzählt uns oft davon. Wir sehen auch öfters Schüler in Schuluniformen unterschiedlichster Art.

Gegen 16:30 Uhr treffen wir im Hotel „Orient“ in Bandarawela ein. Das Hotel steht etwas erhöht am Stadtrand und macht von außen einen mittelmäßigen Eindruck, der sich innen fortsetzt. Wir bekommen in der schönen Lobby Kaffee und ein Stück Kuchen zum Willkommen und beziehen unsere Zimmer. Das Hotel ist sehr unübersichtlich und man kann sich durchaus auf der Suche nach dem Zimmer verlaufen. Mein Zimmer geht zur Straße raus und ist recht laut, hat aber einen schönen Sonnenuntergangsblick. Im Zimmer und auch draußen vor dem Fenster sind Pflanzen in Kästen und Töpfen, alles staubtrocken. Ich gieße erstmal eine Runde, aber es ist, insbesondere in den Balkonkästen, zu spät.

18:30 Uhr treffen sich einige in der Hotelbar auf ein Bier, wir schwatzen bis zum Abendessen 19:30 Uhr. Das Essen ist wieder einmal sehr gut, ich esse wie immer sri-lankisch scharf, die Auswahl ist groß. Danach gehen wir nochmal an die Bar. Ich trinke einen Martini Bianco, was ein Fehler ist. Er wird warm und in einem Schnapsglas serviert. Der Preis ist astronomisch. Wäre ich mal beim guten Bier geblieben. Wir haben beim Abendessen wieder Live-Musik, wieder ziemlich nervig. Die Gruppe Niederländer vom Wasserfall ist auch im Hotel und feiert einen Geburtstag, alberne Hüte und Tröten inklusive. Gegen 22:00 Uhr bin ich im Bett.

Insgesamt waren wir heute auf dem Rundweg der Horton Plains etwa 3,5 h inkl. Pausen unterwegs, haben dabei ca. 9 km Strecke zurückgelegt und ca. 200 Höhenmeter aufwärts und ca. 200 Höhenmeter abwärts bewältigt. Die Teilbesteigung des Totapola dauerte nur 50 Minuten, war 2 km lang und wir haben ca. 100 Höhenmeter aufwärts und ca. 100 Höhenmeter abwärts bewältigt.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 12

Wanderung Idalgashinna - Horton Plains Nationalpark

6:00 Uhr aufstehen, 6:30 Uhr Frühstück, 7:00 Uhr Abfahrt zum Bahnhof. Das Frühstück ist sehr gut und heute wichtig, weil wir heute die längste Wanderung der Reise unternehmen. Es gibt tolles Omelett, dazu wieder den Milchreis mit scharfer Soße.

Am Bahnhof steigen wir pünktlich um 7:20 Uhr in den Zug Richtung Berge. Wir fahren ca. 1 Stunde und die Fahrt ist sehr spannend. Grundsätzlich sind die Türen während der Fahrt offen und der Zug fährt sehr langsam (30-50 km/h). So haben wir viel Zeit, die Landschaft mit vielen Teeplantagen zu bewundern und zu fotografieren. Die Erfahrung vom Adam's Peak bestätigt sich auch hier: obwohl auf dem Bahnsteig und im Zug sehr viele Leute sind, geht alles sehr gesittet, höflich und ruhig zu. Drängeln und Schubsen sind die Ausnahme. Alle nehmen viel Rücksicht auf andere. Es ist sehr angenehm. Und es ist in Sri Lanka absolut üblich, sich gegenseitig, praktisch als Gruß, anzulächeln und das Lächeln auch zu erwidern. Das wäre in Deutschland (und anderswo) eigentlich auch eine gute Idee.

An der dritten Station in Idalgashinna steigen wir aus und wandern, weiter aufwärts steigend, am Rande von Teeplantagen. Das Wetter ist wieder sehr gut, kaum eine Wolke zu entdecken. Die Bahnstation lag auf etwa 1.600 m Höhe und wir steigen auf ca. 1.900 m Höhe auf. Neben den Teeplantagen wachsen oft Fichtenwälder. Wir sehen in einer Teeplantage das sogenannte Pruning. Dies ist ein sehr starker Rückschnitt, ein Verjüngungsschnitt, der Teepflanzen. Eine harte Handarbeit, die mit sehr starken und scharfen Sicheln erledigt wird. Die Arbeiter winken freundlich und freuen sich über unser Interesse. Das Pruning ist alle 5 Jahre fällig und öfters sehen wir Schilder an Teeplantagenabschnitten, wo draufsteht, wann das nächste Pruning fällig ist.

Wir wandern durch einige Dörfer und es gibt immer ein sehr lautes Hallo durch die Kinder dort. Touristen sind hier zwar selten, aber doch nicht so selten, dass die Kinder uns nicht um Stifte, Fotos (gegen Geld) etc. anbetteln. Aber es ist alles noch nett und nicht penetrant.

So geht es weiter auf und ab zwischen Teeplantagen. Wir beobachten Teepflückerinnen bei der Arbeit, die teilweise sehr gut angezogen und Schmuck angelegt haben. Es sieht gar nicht arbeitsmäßig aus. Dazu nur eine Schürze und den Teesack, der mit einer Schnur um die Stirn gebunden ist und nach hinten hängt. Da hinein werden die gepflückten Blätter getan. Uns wurde erläutert, dass nur ganz bestimmte Blätter gepflückt werden, die obersten neuen Triebe. Dies passiert dann alle ca. 10 Tage. Wir sehen davon aber wenig. Das Pflücken geht so sehr schnell, dass wir nicht erkennen können, ob wirklich nur diese neuen Blätter gepflückt werden oder nicht doch auch andere. Die Teepflückerinnen müssen aber auch schnell sein, denn sie müssen in einer 8-Stunden-Schicht 20 kg Blätterpflücken. Das ist eine riesige Menge. Ihr Arbeitslohn dafür ist minimalst.

Nachdem es den ganzen Tag wolkenlos war, türmen sich nun Wolken am Horizont auf und in den Berghängen über uns hängen auch tiefe Wolken in den Bäumen.

Nach einer Mittagspause am Wegesrand steigen wir, mal flach, mal steil, bis auf ca. 1.000 m Höhe ab bis zum Bambarakanda-Wasserfall, der aber wegen zu wenig Wasser wenig spektakulär ist. Es soll aber mit ca., 240 m Höhe der höchste Wasserfall von Sri Lanka sein.

Wir fahren mit dem Bus ca. 1 Stunde ins Hotel zurück und kommen dort ca. 16:15 Uhr an. So ist noch Zeit für einen Stadtrundgang, wo ich versuche, Geld abzuheben. Leider habe ich die PIN meiner Kreditkarte zuhause vergessen und mit meiner EC-Karte mit fehlender Maestro-Funktion habe ich nirgendwo Glück.

Wir essen 19:30 Uhr zu abend, es gibt sehr viele unterschiedliche sri-lankische Gerichte, Reis mit Kokos, verschiedene Curries, Gemüse, die ich gern probiere. Es ist sehr lecker.  Danach noch kurz an die Bar zu einem Bier. Wir sind aber vom Wandern erschöpft und so fallen wir bald ins Bett.

Insgesamt waren wir heute wandernd etwa 6 h inkl. Pausen unterwegs, haben dabei ca. 17 km Strecke zurückgelegt und ca. 600 Höhenmeter aufwärts und ca. 1.100 Höhenmeter abwärts bewältigt.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 13

Reisetag Bandarawela - Tissamaharama, Safari

7:45 Uhr aufstehen, 8:15 Uhr Frühstück, 9:00 Uhr Abfahrt. Wir fahren Richtung Tissamaharama, einer der alten Königsstädte von Sri Lanka. Wir kommen sehr gut durch den Verkehr und sind gegen 12:30 Uhr im Hotel „Priyankara“. Von der Straße her unspektakulär und auch die Lobby ist neutral und unauffällig. Aber das Hotel ist wunderschön gelegen und hat auf der Rückseite einen herrlich offenen Blick auf Reisfelder und Wäldchen dazwischen. Ein herrlicher Swimming Pool lädt zum Baden ein und auch das Restaurant sieht toll aus.

Während des Wartens auf die Zimmer internette ich ein bisschen in der Lobby und bestelle mir als Mittagsimbiss eine Gurkengazpacho, die sehr lecker und (natürlich) sri-lankisch scharf ist. Mein Zimmer ist sehr schön, im Erdgeschoss mit Terrasse, offen zum Garten, in dem noch ein kleiner Teich mit Gänsen ist. Es gibt hier auch relativ viele Mücken. Der Ausguss im Waschbecken funktioniert nicht, wird aber repariert.

Gegen 14:30 Uhr geht es los zu einer Safari. Dazu fahren wir mit unserem Bus ca. 1 Stunde zum Eingang des Yala-Nationalparks (auf der Fahrt stoppen wir kurz an einem kleinen Bach, wo ein Elefantenbesitzer seinen im Bach liegenden jungen Arbeitselefanten abschrubbt. Der Elefant hebt seinen Rüssel wie ein Periskop aus dem Wasser und erriecht unsere Anwesenheit) und dann nochmal mit drei mehr oder weniger klapperigen offenen Jeeps 1 Stunde innerhalb des Nationalparks auf extrem schlechten Schotterwegen mit riesigen Schlaglöchern. Mit uns zusammen sind sehr viele andere Jeeps unterwegs. Ich schätze, dass um uns herum sicherlich etwa 20 Jeeps sind, die sich nur mühsam verteilen. An Engstellen oder wenn plötzlich Tiere auftauchen, bilden sich wilde Staus und Zusammenballungen. Die Jeepfahrer konkurrieren untereinander und so ist manchmal von der sri-lankischen Gelassenheit keine Spur mehr.

Es ist heiß und sehr staubig. Bald sind wir alle rotbraun eingehüllt. Die Kameras muss man hier gut schützen. Wir sehen auf der langsamen Fahrt mit Zwischenstopps, aber ohne Aussteigen viele Vögel (Wiedehopf, Bienenfresser, Marabu, Pelikan, Pfaue), Wasserbüffel, aber auch Elefanten. Ein Leopard entwischt uns knapp und wir hören nur davon, dass sich wohl einer zeigte. An einem Strandabschnitt des Indischen Ozeans dürfen wir aussteigen. Hier steht auch ein Mahnmal für die Tsunami-Opfer von 2004. Von dort fahren wir schnell weiter, denn es soll wieder irgendwo im Park Elefanten geben. Viele Jeeps fahren gemeinsam los, na das wird ein Trubel werden.

Gegen 17:30 Uhr treten wir den Rückweg aus dem Park an, denn er schließt zur Dämmerung. Eigentlich schade, denn das ist die spannendste Zeit. Am Nachmittag sieht man natürlich nicht sehr viele Tiere. So sehen wir auf der Rückfahrt noch eine Elefantenkuh mit Kalb, die erst zusammen baden, dann sich mit Erde bewerfen und anschließend fressen. Ein sehr schöner Abschluss. Wir bewundern noch tolle, von der untergehenden Sonne rot beleuchtete Wolken und den Sonnenuntergang. Die restliche Fahrt im Dunkeln, hinter uns Dutzende weitere Jeeps auf Heimfahrt.
Insgesamt ist es ein schöner Park, aber es sind einfach zu viele Jeeps gleichzeitig unterwegs. So ist diese Safari eigentlich nicht zu empfehlen.

Gegen 19:00 Uhr sind wir zurück an unserem Bus und um 19:45 Uhr zurück im Hotel. Wir duschen den Staub ab und essen vorzüglich zu abend, ich wieder fast nur sri-lankisch scharf. Es gibt unter anderem tolle Chutneys. 22.30 Uhr bin ich im Bett.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 14

Reisetag Tissamaharama - Induruwa, Kataragama

7:00 Uhr aufstehen, 7:30 Uhr Frühstück, 8:15 Uhr Abfahrt Richtung Kataragama, einem wichtigen Pilgerort für fast alle Religionen, d.h. vor allem für Buddhisten, Hinduisten und Muslime. Das Frühstück ist gut, auch wenn die srilankinische Komponente etwas zu kurz kommt. Dafür gibt es tolle Omeletts, die mit Marmelade sehr gut schmecken. Die Nacht war ruhig, aber bereits gegen 5:00 Uhr morgens setzte lauter Straßenlärm ein mit zahlreichen Melodiehupen. So bestand jedenfalls nicht die Gefahr, dass ich verschlafe.

Wir fahren mit gepackten Koffern zu den Tempeln, heute ist es recht bedeckt, aber trotzdem schwülwarm. Wir schwitzen still vor uns hin, auch wenn wir uns gar nicht bewegen. Wir sind 8:45 Uhr in Kataragama und laufen eine Weile zum Tempelkomplex. Wir überqueren einen heiligen Fluss, in dem Gläubige baden, aber auch Wäsche waschen. Fische werden aus großen Körben mit Popkorn gefüttert, das Wasser brodelt voller Fische am Fütterungsplatz! Wir kommen an vielen Verkaufsständen vorbei, wo Opfergaben verkauft werden. Konkret sind das große Obstkörbe, frische Blumen und spezielle Glücksbringer. So gibt es z.B. eine aufgefädelte Kette aus Limetten, Chilischoten und Blättern, die in geweihter Form an die Autostoßstange gehängt werden für allzeit gute Fahrt. Später treffen wir unseren Fahrer mit einem großen Obstkorb in der Schlange vor dem Tempel, wo das Obst geweiht wird. Um die zentrale Stupa herum zahlreiche Opfertische, Weihrauchstäbchen und viele Betende.

Überall sind kleine, aber sehr aggressive Affen, die nur darauf warten, dass jemand mit einem Obstkorb vorbeikommt. Den Affen ist die Religion völlig wurscht.

Wenig später kündigt sich ein Wolkenbruch an, den wir in der Polizeiwache abwarten dürfen. Wir werden hineingelassen und uns werden viele Stühle angeboten. In der Wache der übliche Stress: intensives Pressestudium und Teetrinken. Wenige Minuten später ist schon alles vorbei und wir gehen wieder raus. Wir begeben uns nochmal in den Tempelkomplex, denn es ist eine Zeremonie gegen 10:30 Uhr angekündigt. Beim Warten sehen wir eine spezielle Opferzeremonie am Eingang des Tempels. Dort ist ein Steinpodest, mit einem hüfthohen Gitter drumherum. Ringsum alles nass, innen alles voller Kokosnussschalen. Wir erfahren, warum. Ein Gläubiger nimmt eine Kokosnuss, legt ein Stück Kampfer (von Ferne sieht es aus wie ein Stück Würfelzucker) darauf und zündet das an. Er lässt es eine Weile brennen und betet. Evtl. führt er es kreisend um den Kopf, das organisiert ein beteiligter Medizinmann o.ä. Zum Schluss wirft er mit aller Kraft die Kokosnuss auf den Stein und zertrümmert sie damit und opfert sie so.

Die Zeremonie beginnt, einige wichtige Männer mit Helfern betreten eilig den Tempel. Vorher haben viele Fegerinnen die Wege gesäubert und tun das auch immerzu zwischendurch, angeleitet durch den Zermonienmeister, dem nichts recht zu machen ist. Während der Zeremonie werden von Glockenläutern Glocken geläutet, erst eine kleine, dann eine große.

Wir bekommen von unserem Fahrer und auch von Fremden gesegnetes Obst angeboten. Denn es ist nicht so, dass das Obst dortgelassen wird. Es wird nur gesegnet und dann verspeist.

Gegen 10:45 Uhr fahren wir wieder ab, auf dem Rückweg sehen wir einen sehr großen alten Elefanten, mit Pigmentstörungen am Rüssel. Ein Zeichen seines Alters. Seine Stoßzähne sind lang und haben Messingkappen. Wir fahren noch einmal kurz zum Hotel, letzte Toilettenpause. Dann geht es weiter auf eine sehr lange Fahrt zu unserer letzten Unterkunft auf unserer Reise, nach Induruwa an der Südostküste der Insel.

Während der Fahrt erzählt uns Nalaka, wie schon in den vergangenen Tagen während längerer Fahretappen, einige Geschichten, die uns das Leben in Sri Lanka sehr anschaulich machen. Er schildert z.B. die schwierige Anbahnung einer Heirat, die für alle Sri-Lanker obligatorisch ist, denn Singles sind in diesem Land praktisch undenkbar. Die meisten Ehen sind in Sri Lanka von den Familien angebahnt, entweder schon im Kindesalter oder später. Liebesheiraten sind eher selten. Er erzählt uns über das Bildungswesen im Land sowie über das (schwierige) Verhältnis von Singhalesen (die überwiegende Mehrheit, meist Buddhisten) und Tamilen (die Minderheit, meist Hinduisten). Er erwähnt auch das Kasten-System, das auf Sri Lanka praktisch existiert, aber offiziell verschwiegen wird. Auch Heiraten finden praktisch immer innerhalb derselben Kaste oder innerhalb Kasten ähnlicher Wertigkeit statt. So entsteht in unseren Köpfen ein realistisches Bild über das Land, das viele Probleme, aber auch sehr große Chancen hat. Sri-Lanker sind im Ausland als Fachleute und auch als fleißige Arbeiter hoch angesehen. Und dass die Sri-Lanker fleißig sind, haben wir auf unserer Reise sehr oft mit eigenen Augen gesehen.

Wir machen einen Mittagsstopp an einem Restaurant am Meer, mit angeschlossenem Souvenirshop. Ich kaufe dort eine schöne Mayura Raksha Maske, d.h. eine Dämonenmaske des Pfauen-Dämons, der Frieden, Zufriedenheit und Glück bringen soll. Meine Maske ist weder blau wie die meisten ähnlichen Masken und auch nicht klatschbunt, dafür in Grüntönen und eher weniger bunt. Ich finde sie auf Anhieb sehr schön. Ich zahle 2.500 Rupien, in etwa 17 Euro. Das kann gar kein Fehlkauf sein. Die Maske lässt sich zum Transport in drei Teile zerlegen und ist sehr leicht.

Weiter geht es, immer direkt an der Küste entlang mit Meeresblick. An einigen Stellen sehen wir noch immer Ruinen, die der Tsunami hinterlassen hat. Hier ist einfach kein Familienmitglied mehr übriggeblieben, der die Häuser wieder aufbauen kann. Andernorts ist der Wiederaufbau schon weit fortgeschritten und kaum Spuren sichtbar. Erstaunlicherweise haben die Palmen am Ufer offensichtlich den Tsunami gut überstanden, denn wir sehen zahlreiche alte Palmen mit dicken Stämmen, viel älter als 7 Jahre.

Unser nächster Stopp ist in Galle, einer Festungsstadt, die erst von den Portugiesen, dann von den Niederländern und dann von den Engländern genutzt wurde. Allen war bei der Landung auf Sri Lanka klar, dass dies ein Paradies ist und eine Eroberung geboten. Heute sehen wir die sehr dicken Festungsmauern, daneben eine hohe Turmuhr. Weiter ab ein Leuchtturm. Im Stadtinnern existieren eine katholische Kirche, eine Stupa und eine Moschee friedlich nebeneinander. Galle ist eine Touristenstadt, wir sehen überwiegend Touristen, wenige Einheimische.

Gegen 17:30 Uhr geht es weiter und um 19:00 Uhr kommen wir endlich in unserem Hotel „Royal Beach“ in Induruwa an. Uns erwartet eine gewaltige, beeindruckende Lobby und ein Willkommensdrink. Das Hotel ist direkt am Meer und man hat es vom Zimmer bis zum Wasser kaum 30 m weit. Auf den ersten Blick ist jedenfalls alles perfekt. Die Zimmer sind mittelmäßig, der Boden unsauber und die Bettwäsche voller Flecken, obwohl gewaschen. Ich meckere als Einziger und bekomme zumindest neue Bettwäsche. Der Boden wird als „sauber“ deklariert und bleibt undverändert. Ich lege Handtücher aus…

Mir gelingt es aber endlich, an der Hotelrezeption Geld zu tauschen. Das funktioniert zwar nur mittels Schwarzmarkt, aber ich erhalte einen akzeptablen Kurs. Vor dem Essen noch ein Bier am Strand, wo es trotz Wind viele Mücken gibt. Danach essen wir zu abend, das erste Mal gibt es kein Buffet, sondern ein festes Menü. Außer uns scheint es in dem Hotel kaum Gäste zu geben. Das Essen ist gut, auch wenn die Bedienung chaotisch und langsam ist. Die Mücken folgen uns und während des Essens werde ich ziemlich zerstochen. Vor dem Zubettgehen führe ich eine Insektensprayattacke in meinem Zimmer durch und schlafe ruhig trotz sehr lauter Brandung.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 15

Strandtag Induruwa

7:30 Uhr aufstehen, 8:00 Uhr Frühstück. Obwohl heute kein offizielles Programm ist, können wir uns das frühe Aufstehen nicht so schnell abgewöhnen. Doch das war keine schlechte Idee, denn das Frühstück zieht sich zeitlich enorm in die Länge. Die Bedienung ist sehr chaotisch. Der Qualität des Essens tut das keinen Abbruch, denn das ist sehr gut. Die sri-lankische Variante ist im Umfang enorm, Berge Reis und viel Curry.

Die meisten wollen heute nach Bentota laufen, den nächsten größeren Ort. In einer kleineren Gruppe ziehen wir 9:30 Uhr los und laufen am Strand entlang nordwärts. Heute Morgen habe ich schon ein mittelgroßes Ruderboot beobachtet mit Fischern, die ein Netz ausbringen. Jetzt sind sie gerade dabei, es mit viel Mühe wieder an den Strand zu ziehen. Es sind aber nur ganz wenige Fische im Netz. Die wenigen großen Exemplare kann man an einer Hand abzählen. Wir laufen weiter, unter anderem durch ein sehr luxuriöses Hotelgrundstück mit Pool direkt am Meer in einer Felsformation eingebettet. Beim Frühstück wird Sekt getrunken. Den Namen können wir leider nicht erkennen.

Weiter nördlich sehen wir ein Schild von einer Meeresschildkrötenschutzstation und gehen neugierig hinein. Nach der Entrichtung eines Eintrittsgelds werden uns alle Entwicklungsphasen von Meeresschildkröten am lebenden Objekt gezeigt: Eier, ein Tag alte Schildkröten, wenige Wochen alt, Monate alt, Jahre alt. Alles sehr interessant, die Erklärungen in Deutsch. Die älteren Exemplare sind meist behinderte Schildkröten, die so auf die Welt kamen und in der Wildnis keine Chance hätten. Nun sind sie hier Anschauungsobjekte. Es ist aber die Frage, ob das ein besseres Leben ist. Die Bassins sind relativ klein und öde. Wir spenden trotzdem etwas Geld für das Projekt und wandern weiter.

Am Ende des Strandes können wir leider nicht in die Ortschaft laufen, weil dort eine Lagune zu überqueren ist. Angebote mit Wucherpreisen lehnen wir ab. Stattdessen versuchen wir, ein nahegelegenes Hotel zu durchqueren. Irgendwie müssen die doch auch auf die andere Seite. Wir hoffen auf eine Brücke. Aber keine Brücke, stattdessen eine Bootsanlegestelle. Wir stehen dort erst Sekunden, da legt sofort ein Hotelboot an und bietet uns das Übersetzen an. Man hält uns wohl für Hotelgäste… Wir protestieren nicht, sondern lassen uns hinüberfahren und entrichten artig ein Trinkgeld. Danach pilgern wir durch die Stadt und finden in der zweiten Reihe, wieder direkt am Wasser ein schönes und ruhiges Restaurant „Anushka River Inn“ für unser Mittagessen. Wir essen Fisch, Garnelen und Krabben, alles ist sehr gut. Nur der Limettensaft hat ein eigenartig salzig/süßes Aroma.

Weiter durch die Stadt, wir lassen eine defekte Trekkingsandale am Straßenrand reparieren. Die Reparatur ist perfekt und sehr preiswert. Sogar der Schuster, der nur mit Werkzeugtasche am Straßenrand hockt, hat einen Helfer, der ihm Werkzeug und die Fäden reicht. In Sri Lanka geht nichts allein.

Noch ein wenig Shopping und zur Post, danach zu Fuß zurück ins Hotel. Wir verlaufen uns aber ein wenig auf dem Weg zum Strand zurück und nehmen dann doch das Angebot eines Tuk-Tuk-Fahrers an, der uns zu dritt sehr preiswert zum Hotel zurückfährt. Endlich haben wir es doch noch geschafft, in so einem Gefährt eine Fahrt zu unternehmen!

Wir sind 17:00 Uhr im Hotel zurück, schwatzen und baden am Meeresstrand und essen anschließend gegen 19:00 Uhr zu abend. Diesmal gibt es wieder Menü, dafür aber rein sri-lankisch. Es ist köstlich und die Bedienung ist auszuhalten. Es gibt aber wieder sehr viele Mücken, vor allem unter dem Tisch. Etwas geschafft falle ich 21:45 Uhr ins Bett.

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 16

Induruwa, Reisetag Induruwa - Colombo

8:00 Uhr Aufstehen, 8:30 Uhr Frühstück. Heute ist der letzte Tag der Reise und ich verbringe ihn mit Nichtstun. Das Hotelzimmer wurde leider nicht geputzt, kein Bett gemacht, nichts. Das Hotel ist damit leider das Schlusslicht unserer Reise. Sehr schade, bei der schönen Lage.

Ich schlafe noch ein wenig, denn die Rückreise wird sicherlich sehr anstrengend. Wir treffen uns 18:00 Uhr in der Lobby, unser Reiseleiter Nalaka ist auch wieder hier. Er war gestern in Colombo auf eine großen Hochzeitsfeier, ist aber nicht verkatert. Wir bestellen das Abendessen aus einer Menüauswahl (entweder Fisch oder Mixed Grilled). Wir trinken noch ein Bier, schlagen ein letztes Mal eine Königs-Kokosnuss auf (ein Gruppenmitglied kaufte sich extra eine entsprechende Sichel und kann das Aufschlagen wirklich perfekt!) und trinken genussvoll den Saft und essen gegen 19:00 Uhr sehr gut zu abend und reisen gegen 20:30 Uhr aus dem Hotel Richtung Colombo ab. Vorher übergeben wir unsere reichlichen gesammelten Trinkgelder an Nalaka und unseren guten Fahrer und seinen stets lächelnden Assistenten, verbunden mit einem herzlichen Dank. Denn diese Mannschaft, vor allem Nalaka, hatte auch einen großen Anteil daran, dass die Reise so schön war. Fast die ganze Rückfahrt über regnet es, ein gelungenes Abschiedswetter.

Wir kommen gegen 23:00 Uhr am Flughafen an, wo die Hölle los ist. Sehr viele Autos stauen sich vor dem Eingang, riesige Geländewagen, Touristenbusse. Nur langsam entwirrt sich der Haufen in einzelne Warteschlangen bei einem ersten Security-Check, wo das gesamte Gepäck durchleutet wird. Das Einchecken klappt problemlos. Die weiteren Security-Checks sind extrem streng. Alles wird dreifach kontrolliert, die Pässe extrem gründlich angeschaut. Trotzdem ist es hier offensichtlich möglich, Wasserflaschen mit ins Flugzeug zu nehmen! Andere Reisende tun das ungerührt, ich habe meines längst weggeschmissen…

 

Sri Lanka 2011/2012 - Tag 17

Reisetag Colombo - Frankfurt/Main - Fürth

Wir fliegen relativ pünktlich gegen 2:00 Uhr ab, der Kapitän  entschuldigt sich für 10 Minuten Verspätung. Ich sitze sehr weit hinten, Gangplatz. Neben mir sind die Ruheplätze der Crew, sie haben aber auch nur den normalen Sitzabstand der Economy-Class.

Das Essen ist hervorragend, es gibt wieder eine Menükarte. Nur die Crew ist erheblich lustloser als die auf dem Hinflug. Trotzdem ist es ein sehr angenehmer Flug und vor allem sehr ruhig. Ich kann mehrere Stunden schlafen. Ab und zu gehe ich die wenigen Schritte zur hinteren Küche und hole etwas Wasser, was dort in einer Kanne steht.

Ca. 2,5 Stunden vor der Landung gibt es Frühstück und zu meiner Überraschung srilankisch. D.h. Milchreisküchlein mit Curry und einer sehr scharfen Soße. Köstlich, wenn ich auch die Schärfe für ein Flugzeugessen sehr mutig gewählt finde.

Wir landen pünktlich in Frankfurt/Main und stoppen nach endlosen 20 Minuten „Taxi“ am Gate. Das Gepäck kam auch mit und so steige ich in den ebenfalls pünktlichen ICE nach Nürnberg gegen 10:00 Uhr, nachdem wir uns alle verabschiedet haben. Vor der Abfahrt drucke ich noch meine Rail&Fly-Fahrkarte am Automaten aus. Die ganze Prozedur ist relativ umständlich. Gegen 14:15 Uhr bin ich glücklich wieder zu hause.