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Outback Afrika 2001/2002

In 25 Tagen von Kapstadt in Südafrika nach Victoria Falls in Simbabwe, dazwischen ca. 5400 km afrikanische Straßen, unzählige große und kleine Abenteuer.

Die Gruppenreise mit 13 Personen wurde organisiert von Hauser Exkursionen (Deutschland) in Zusammenarbeit mit Absolut Tours (Südafrika). "Gefunden" habe ich die Reise mit Hilfe von Frau Schiebe und ihrer Reiseagentur, die sich dafür ungewöhnlich engagierte, vielen Dank. Eine fast genau gleiche Reise (1 Tag länger, inkl. Kanufahrt auf dem Sambesi) wird in Deutschland auch noch von Wikinger Reisen angeboten, vor Ort organisiert ebenfalls Absolut Tours.

Die zurückgelegte Route als Karte

Die zurückgelegte Route als Karte

 

Weitere Infos zum südlichen Afrika sind hier zu finden:

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 1

Anreise Freiburg - Frankfurt/M. - Amsterdam - Johannesburg - Kapstadt

Von Freiburg geht es nach Frankfurt mit dem Zug in zwei Stunden, dann weiter mit einem KLM "Cityhopper" nach Amsterdam, das dauert nur 55 Minuten, von Amsterdam mit KLM in einer vollbesetzten Boeing 747-400 mit ca. 400 Leuten über Johannesburg nach Kapstadt. Der Amsterdamer Flughafen Schiphol ist zu Weihnachten ein echtes Schmuckstück, alles schön geschmückt, regelrecht gemütlich und zum Wohlfühlen. Ein krasser Kontrast zum Frankfurter Einheitsgrau, da fühlt man sich einfach nur verloren.
Der Flug von Amsterdam bis Johannesburg dauert ca. 10 Stunden, dann nochmal 2 Stunden bis Kapstadt. Ich hätte nie gedacht, dass Südafrika so ein großes Land ist. In Johannesburg müssen wir im Flugzeug bleiben, fast 90% der Leute steigen aus, denn Johannesburg ist einer der größten und wichtigsten Flughäfen in Afrika. Von hier aus gehen viele Flüge in andere Regionen. Im leeren Jumbo können sich nun viele endlich auf den freien Sitzen ausstrecken und nutzen die letzten 2 Stunden zur Erholung nach der Stressnacht.

Abfahrt in Freiburg gegen 10:00 Uhr, Ankunft in Kapstadt am 18.12.2001 um ca.12:00.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 2

Anreise / Kapstadt

Nach dem Einchecken am Mittag in der "Cape Garden Lodge" neben dem Planetarium geht es gleich eine Stunde später zum Tafelberg. Am Flughafen hatten wir noch kurz das erste Geld getauscht, südafrikanische Rand sind jetzt die Währung. Der Kurs ist so etwa 1:6. Unser Reiseleiter hilft uns dabei, denn teilweise funktionieren die Kreditkarten an den Automaten nicht.

Es ist sehr windig am Tafelberg, deswegen fährt die Seilbahn nicht, wir besteigen den Gipfel zu Fuß. Einige schaffen es bis ganz nach oben, die anderen, wie z.B. ich, gehen auf einem schönen Weg in halber Höhe am Hang entlang und nach ca. 1 Stunde wieder abwärts zur Talstation der Seilbahn. Von unten sehen wir dann die berüchtigten schnellen Wetterwechsel am Tafelberg, innerhalb von Minuten zogen dunkle Wolken auf, die den Berg bedeckten und oben für unangenehmen kühlen Nebel sorgten.

Abends essen wir in der Stadt, trotz kühlem Wind unter freiem Himmel, das Essen ist sehr gut und dazu sehr preiswert. Wir probieren den südafrikanischen Wein und das Bier.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 3

Kapstadt / Cape of Good Hope

Wir fahren zum Kap der Guten Hoffnung, besteigen den Leuchtturmberg, wandern zum Kap selbst und genießen die Aussicht. Es ist wieder recht windig, aber auch sehr warm, insgesamt aber angenehm. Wir spüren, dass die Sonne hier viel mehr Kraft hat als in Europa, obwohl wir eigentlich recht weit südlich sind.

Wir erfahren, dass hinter dem Kap die "False Bay" liegt, die "Falsche Bucht", denn die Seeleute dachten nach Umrunden des "Cape of Good Hope", dass sie die Spitze umrundet haben, fahren weiter am Ufer entlang und bemerken später, dass es aber nur eine sehr große Bucht ist, die falsche Bucht eben. Erst nach der nächsten Landzunge ("Cape Agulhas") hat man die südlichste Spitze Afrikas hinter sich...

Was sich aber am Kap der Guten Hoffnung trifft, ist der Atlantische und der Indische Ozean. Der Atlantische Ozean ist wegen dem Benguela-Strom, der direkt aus der Antarktis kommt, sehr kalt, 10-15°C. Der Indische Ozean ist dagegen sehr warm, ca. 20-25°C.

Am Nachmittag besuchen wir eine Pinguinkolonie, beim Abendessen sehen wir einen herrlichen Sonnenuntergang am Tafelberg.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 4

Clanwilliam / Cedarberge / Rooibosanbau

Wir fahren Richtung Norden nach Clanwilliam, einem kleinen Ort am Rande der Cedarberge. Hier wird der Rooibos-Tee angepflanzt, in Deutschland auch Rotbusch-Tee genannt.

Wir erfahren, dass beim Rooibosstrauch alle Teile der Pflanze für den Tee verwendet werden, nicht nur die Blätter. Es wird einfach alles kleingehackt, sehr praktisch. Den Tee gibt es in riesigen Mengen zu Spottpreisen zu kaufen, was aber die wenigsten tun. Die Reise ist einfach noch zu lang, um jetzt schon "Ballast" mitnehmen zu können.

Später wandern wir durch ein Gebiet mit Felszeichnungen der San, es sind die Ureinwohner dieser Gegend und Wanderer, die sich selbst immer mit sehr kräftigen Waden zeichnen. Wir sehen dazu viele unbekannte Pflanzen, die sich alle sehr gut der Trockenheit angepasst haben. Wir haben damit noch unsere Probleme, es ist sehr heiß und trocken, was wir trinken, schwitzen wir sofort wieder aus.

Die Cedarberge in der Panorama-Ansicht

Die Cedarberge in der Panorama-Ansicht

 

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 5

Fahrt zum Oranje River

Wir fahren den ganzen Tag wieder Richtung Norden zum Grenzfluss zwischen Südafrika und Namibia, dem Oranje. Auf dem Weg rasten wir im Goegab-Reservat und sehen wieder Pflanzen, unter anderem den sehr schönen Köcherbaum. Daraus bauten sich die Ureinwohner ihre Pfeilköcher, das Holz, speziell die Rinde ist sehr leicht und trotzdem stabil.

Dann decken wir uns in Springbok im Supermarkt noch mit Trinkwasser ein für die nächsten Tage und schlagen am Abend unsere Zelte nur wenige Meter vom Ufer des Oranje entfernt auf.

Wir haben unsere erste Reifenpanne, die letzten Kilometer böseste Schotterpiste durch die Steinwüste des Richtersveld forderte ihren Tribut.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 6

Rafting auf dem Oranje River

Mit lustigen orangen Schlauchbooten fahren wir den Oranje flussabwärts, nachdem wir mit einem großen LKW etwas flussaufwärts fuhren. Das Ziel ist also wieder unser Zeltplatz.

Der Oranje führt zur Zeit sehr viel Wasser, sodass die eigentlich recht aufregenden Stromschnellen entweder gar nicht da sind, oder nur einige Wellen erzeugen. Wir sind nicht böse deswegen, zum Nasswerden reicht es jedoch allemal! Vor allem, wenn man das erste Mal "raftet" wie ich und das Lenken noch nicht ganz perfekt beherrscht. Doch schon beim zweiten Versuch klappt alles super. Es macht enorm viel Spaß, dazu ist die Landschaft atemberaubend. Da wir auf einem Grenzfluss fahren, sind wir ab und zu in Südafrika, ab und zu aber auch schon in Namibia.

Mit soviel Wasser ist auch die Fließgeschwindigkeit viel höher, dazu paddeln wir wie besessen, als ob uns etwas hetzt. Selbst für unsere Guides sind wir zu schnell, sie sind immer ganz hinten. Erst als wir einmal in einen falschen Seitenarm abbiegen und uns zu verfahren drohen, kommen sie an die Spitze unserer Gruppe und tun ihren Job.

Bei diesem Speed sind wir schon 2 Stunden früher am Zeltplatz als geplant, endlich können wir mal faulenzen.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 7

Fahrt zum Fish River Canyon

Nach dem Grenzübergang nach Namibia am Oranje geht es weiter Richtung Norden zum Fish River Canyon. Dem Grand Canyon in den USA sehr ähnlich ist das Gebiet zwar nicht ganz so groß, aber immer noch sehr beeindruckend und am Boden nicht zu überblicken.

Einige buchen einen Rundflug, andere bleiben am Boden und genießen die Umgebung der "Canyon Lodge", wo der Rundflug gebucht wird.

Wir haben unsere nächste Reifenpanne und müssen nun neue Reifen organisieren, denn unsere Reserven sind aufgebraucht...
In Ai-Ais, dort gibt es u.a. eine natürliche heiße Quelle mit ca. 65°C, bekommen wir einen Reifenservice, der uns 2 passende Kompletträder zu unserem nächsten Zeltplatz bringt.

Am Nachmittag schlagen wir unsere Zelte auf und warten auf die Flieger, die später nachkommen.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 8

Fahrt Richtung Tirasberge

Nach einem frühen Ausflug zum Fish River Canyon und dem Genießen der frischen Morgenluft in der Wüste mit Sonnenaufgang geht es weiter Richtung Norden. Die Tiras-Berge sind unser nächstes Ziel, ein landschaftlich sehr reizvolles Gebiet. Es gibt Sandstein in vielen Farben, dazu den Sand und viele Pflanzen, die sich den widrigen Bedingungen wieder gut anpassten und auch dadurch sehr reizvoll sind.

Wir wandern auf einem Farmgelände, wo wir auch auf einem sehr schönen Platz zelten, es gibt dank Solarenergie sogar warmes Wasser.

Am Abend wird es wieder sehr windig und kühl, sodass unser Heiligabend ein Kampf mit dem Wind um unsere Kerzenflammen wird. Aber es ist trotzdem sehr schön, es gibt Plätzchen von zuhause und Rotwein aus Afrika.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 9

Fahrt nach Sesriem, Besteigung der Elim-Düne

Wieder geht es Richtung Norden, relativ nahe an der Küste entlang, so ist es zwar sehr warm, aber immer noch relativ angenehm. Wir hören, dass es weiter im Landesinneren sehr heiß sein soll, über 40°C.

Wir fahren zum Sesriem-Canyon und zelten dort auf dem Lodge-Gelände. Nach dem Zeltaufbau fahren wir noch ein Stück zur Elim-Düne, sie ist ca. 160 Meter höher als die Ebene und sehr schön. Es ist wieder sehr windig, der Sand fegt über die Dünen. Die Abendstimmung auf der Düne ist wunderschön, wenn auch der Sonnenuntergang nicht so malerisch ist wie erwartet. Trotzdem bieten sich viele schöne Motive.

Immer wieder erstaunlich ist die Artenvielfalt in der Wüste, Pflanzen und Tiere gibt es jede Menge, wenn man mal genauer hinschaut.

Am späten Abend genießen wir den südafrikanischen Cream-Likör "Amarula", der aus Sahne und einem Extrakt der Baumfrucht Marula besteht. Der Geschmack ist sehr angenehm und weich, ein echtes "Betthupferl". Man kann ihn sogar in Deutschland kaufen, wenn das auch nicht gerade billig ist. Im Online-Shop von "Lamm's Weinkeller" kommt man sogar um die Versandkosten drumherum.

Die Elim-Düne in der Panorama-Ansicht

Die Elim-Düne in der Panorama-Ansicht

 

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 10

Wüstenwanderung zum Deadvlei , Sesriem Canyon

Noch vor Sonnenaufgang geht es los, wir starten eine Tageswanderung durch die Wüste.

Beim Sonnenaufgang stehen wir schon auf einer Düne, die Kamera schussbereit, um jede Lichtveränderung zu beobachten. Denn jede Minute ändert sich die Helligkeit und Farbe des Lichts, der Sand zeigt sich von seinen schönsten Seiten.

Dann wandern wir los, erst durch das "Hidden Vlei", dann zum "Dead Vlei" und später ins "Sossusvlei", es sind alles trockene Wasserpfannen, die sich bei Regen füllen.

Im "Dead Vlei" rasten wir in der Mittagshitze, es ist extrem heiß. Hier soll Marc O' Polo seine Sommerkollektion 2000 fotografiert haben, hören wir. Das kann ich mir gut vorstellen, denn die Landschaft ist einzigartig, die toten Bäume bieten viele Motive, vor allem im Kontrast zur so "zivilen" Mode wirken sie sehr wild.

Am Nachmittag fahren wir zum Abschluss noch zum Sesriem Canyon, der seinen Namen daher hat, weil man früher sechs Ochsenriemen (Sesriem) brauchte zum Wasserholen aus der Tiefe. Wir steigen in den Canyon, es ist wirklich extrem heiß. Nur an wenigen Stellen unten ist es schattig, da der Canyon an manchen Stellen weniger als einen Meter breit ist. Das Gestein ist Kalksteinkonglomerat und mit großen Kieseln durchsetzt, sie sehen aus wie in Beton gegossen, sehr interessant.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 11

Fahrt nach Swakopmund

Wieder Richtung Norden, diesmal nach Swakopmund, einer Stadt an der Atlantikküste.

Auf den bisher schlechtesten "Straßen" bisher haben wir die nächste Reifenpanne, mitten in der Wüste.

Nach einem Zwischenstop in Walvis Bay, wo wir schon die frische Atlantikluft spüren, kommen wir am Nachmittag in Swakopmund an. Das Klima ist sehr angenehm nach der Hitze der letzten Tage. Die Stadt ist deutscher als Deutschland, was uns etwas befremdet und teilweise ist es auch recht gruselig. Die Straßennamen sind deutsch (z.B. "Moltke-Straße"...), wir essen abends im "Brauhaus", wo es neben Bier nach dem Deutschen Reinheitsgebot auch noch zwei Sorten Wurstsalat und Schweinshaxen gibt! Ja, gibt's denn das?! An der Wand hängt eine Schumi-Fan-Flagge, die Leute reden natürlich alle deutsch.

Wir wohnen im Hotel "Europa-Hof", wie die Stadt selbst ist alles sehr sauber und ordentlich. Gegenüber ist eine ehemalige deutsche Kaserne, jetzt ein Altenstift, eine Kreuzung weiter steht die riesige "Hansa-Brauerei"...

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 12

Swakopmund

Wir verbringen den ganzen Tag mit Bummeln in der Stadt und am Strand, wir besichtigen das "Aquarium", man sieht in großen und kleinen Aquarien die Tierwelt des Atlantik.

Dazu sehen wir die Versuche der Deutschen, in Swakopmund einen Hafen zu errichten, was durch die rauhe See sehr schwer war und letztlich misslang. Die geplante Mole versandete sehr schnell, eine geplante 600 Meter lange Landungsbrücke ins Meer wurde nach ca. 150 Metern aufgehört zu bauen und verrottet nun still vor sich hin. Die Deutschen vereinbarten sich dann irgendwann mit den Engländern, die in Walvis Bay einen schönen Hafen hatten und durften dort ankern. Walvis Bay und Scwakopmund sind so zwei der wirtschaftlichen Zentren Namibias.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 13

Fahrt nach Twyvelfontein, Cape Cross

Wir fahren nach Twyvelfontein und machen Halt am Cape Cross, der größten Robbenkolonie der Welt. Hier leben ca. 60.000 Robben, es scheint ihnen an diesem Fleck sehr zu gefallen. Auf den Steinen dösen sie vor sich hin, sonnen sich und versorgen den zahlreichen Nachwuchs. Da die Eltern oft auf Jagd sind, gibt es am Strand viel mehr Junge als ausgewachsene Tiere.
Die Brandung ist sehr stark, aber die hohen Wellen können die Robben nicht davon abhalten, ins offene Meer zu kommen.

Mittags halten wir kurz mitten in der Wüste und machen Picknick, nach der Ankunft am Nachmittag in Twyvelfontein (Zweifelhafte Quelle) wandern wir in einem Gebiet mit Felsgravuren der San und raten über einige Zeichnungen, was sie denn bedeuten mögen. Vor allem ein Löwe mit einem Schwanz, der sehr lang ist, einen exakten 90°-Knick in der Mitte hat und am Ende ein pfotenähnliches Etwas, gibt Rätsel auf.

Den Namen hat der Ort von einer Quelle, die nicht immer sprudelt und den ersten Farmer in dieser Gegend zu dieser Namensgebung inspirierte.

Wir übernachten teils in Zelten, teils unter Strohdächern, die auf einem dicken Betonsockel stehen. Echtes Outback Afrika-Feeling, nachts randaliert auch noch eine frei laufende Kuh in unserem Lager. Die Dusche auf dem Zeltplatz ist sensationell, ich vergesse, sie zu fotografieren. Duschkopf, Hähne, Handtuchhalter etc. sind alle in einem (lebenden) Baumstamm integriert, es sieht sehr gut aus. Trotzdem gibt es warmes Wasser. Es gibt nur eine Dusche und ein Klo, aber es geht alles gut.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 14

Fahrt zum Etosha-Park, Versteinerter Wald, Camp Okaukuejo

Morgens geht es los Richtung Etosha-Park, dem nächsten Highlight unserer Reise. Hier sollen die Tiere in Scharen herumlaufen, da sind wir aber gespannt!

Unterwegs halten wir am Versteinerten Wald, hier liegen versteinerte Hölzer an der Erdoberfläche, die durch Kristallisation nicht verrotten konnten und relativ eindrucksvoll sind. Dazwischen gibt es neben anderen Pflanzen die "Welwitschia mirabilis", ein Baum, der aussieht wie eine Blattpflanze. Der Stamm ist nicht vorhanden, dafür hat sie genau zwei Blätter, dazwischen die Blütenstände, es gibt weibliche und männliche Pflanzen. Sie kann bis zu 2000 Jahre alt werden und wächst sehr langsam.

Gegen Abend kommen wir im Camp Okaukuejo an, schlagen unsere Zelte auf und genießen das leckere Buffet. Das Camp ist eine kleine Stadt, mit Tankstelle, Postamt, beleuchteter Wasserstelle zur Tierbeobachtung am Abend etc. Es ist eines der zwei wichtigsten Camps in Etosha, von hier aus starten sehr viele Leute zu ihren Game Drives im Park.

Nachts scheint der Mond so extrem hell, dass ich in diesem Licht eine Postkarte schreiben kann.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 15

Game Drive in der Etosha-Pfanne, Fahrt zum Camp Namutoni

Auf der Fahrt zum Camp Namutoni Richtung Osten beobachten wir viele Tiere an den zahlreichen künstlichen und natürlichen Wasserstellen im Park. Wir frühstücken auf einem umzäunten Picknickplatz, denn eigentlich darf man im gesamten Park nicht aussteigen.

Am Nachmittag schlagen wir unsere Zelte auf, es kommen sehr schwarze Wolken, die uns aber nur wenige Tropfen Regen gönnen, dafür sehen wir den ersten Regenbogen, zum guten Fotografieren ist er aber zu schwach.

Der Silvesterabend wird kurz, denn morgen müssen wir wieder sehr früh aufstehen. Trotzdem bleibt er unvergesslich, denn stimmungsvoll mit einem tollen Sternenhimmel und der nächtlichen afrikanischen Geräuschkulisse ist die Nacht in Afrika immer wieder ein Erlebnis. Wegen dem schwachen Streulicht sieht man am nächtlichen Himmel neben dem prächtigen Band der Milchstraße auch die Große und die Kleine Magellansche Wolke, zwei Sternhaufen, die nur am südlichen Sternhimmel sichtbar sind. Dafür kennen wir aber den Orion und die Plejaden, das Siebengestirn und fühlen uns schon ein wenig wohler...

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 16

Fahrt zum Okavango, Lake Otjikoto

Weiter geht es in östlicher Richtung zum Okavango, unterwegs halten wir am Lake Otjikoto, einem eingebrochenen Karst. Landschaftlich sehr schön gelegen weiß keiner, wie tief dieser kleine See wirklich ist. Die letzte Tauchexpedition schaffte es bis ca. 50 Meter ohne Grund zu sehen.

Wir zelten am Ufer des Okavango, in Nkwasi. Der Platz ist sehr schön angelegt, viel Grün und sehr gemütlich.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 17

Fahrt nach Sopepa, Mahango-Park

Durch den Mahango-Park, entlang des Okavango fahren wir Richtung Grenzübergang Mohembo nach Botwana.

Dank einer klappernden Steinschlagschutzscheibe an der hinteren Bremstrommel, die wie eine Glocke wirkt, sehen wir kaum Tiere... Mittags halten wir unter einem großen Baobab und essen etwas.

Abends kommen wir im schönen "Sopepa Swamp Rest Camp" an, bauen die Zelte auf und ruhen uns von der Fahrt aus. Wir wollen gleich duschen, doch aus dem kalten und dem warmen Hahn kommt beide Male fast kochendes Wasser. Das eine Mal gewollt, das andere ist in den Leitungen knapp unter der Erdoberfläche durch die Sonne extrem aufgeheizt. Erst nach Minuten wird das "kalte" Wasser zumindest lauwarm und man kann eine Dusche riskieren.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 18

Fahrt nach Maun

Es geht nach Maun, der Safari-Hauptstadt Afrikas, von hier aus werden wir später ins Okavango-Delta aufbrechen.

Wir übernachten in einer Lodge, wo wir morgen auch einen Teil unseres Gepäcks hinterlassen. Jetzt heißt es also Umpacken und vor allem wasserdichte Verpackungen verwenden. Die Lodge ist eigentlich sehr schön angelegt, aber völlig heruntergekommen, ein Trauerspiel. Ich versuche, einige Klamotten zu waschen, das Wasser ist jedoch so extrem rostig, dass ich zwei T-Shirts endgültig versaue, sie werden rostrot und werden nie wieder sauber...

Dafür ist aber die Bar gut, nach einem heißen Tag auf Afrikas Straßen schmeckt selbst Fertigcocktail wie ein Bacardi Breezer Lemon traumhaft.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 19

Okavango-Delta

Am Morgen fahren wir mit kleinem Gepäck in zwei offenen Geländewagen zum Delta-Rand. Dazu haben wir unseren Hänger mit, darin sind die Zelte und die Küchenausrüstung.

Alles wird in die Mokoros verladen, es ist erstaunlich, was da alles reingeht. Diese geschnitzten Holzboote sind gerade so breit, dass man darin sitzen kann und etwa 3-4 Meter lang. In jedem sitzen bis zu zwei Leute, ein Fahrer steht hinten und stakt durch das ca. 1-2 Meter tiefe Wasser in den Armen des Delta. Nur eines der Boote ist moderner und aus Kohlefaser, es gleitet fast doppelt so schnell wie die anderen, sieht aber nur halb so zünftig und afrikanisch aus.

Wir fahren mit ca. 14 Booten 2 Stunden lang bis zu einer schönen schattigen Stelle auf einer Landzunge, hier zelten wir. Auf der Fahrt sehen wir im Wasser Schnecken, die Zwischenwirte von kleinen Würmern, die die Bilharziose übertragen. Gleichzeitig sehen wir Scharen von schwarzen Störchen, die diese sehr zahlreichen Schnecken fressen. Baden werde ich aber hier nicht, das steht fest...
Der Rest des Tages ist Siesta, denn im Delta ist es nicht nur sehr heiß, sondern auch sehr schwül.

Gegen 17:00 Uhr brechen wir noch einmal zu einer Wanderung auf, wir sehen wieder viele Pflanzen und Tiere. Das herrliche Licht lädt zum Fotografieren ein.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 20

Okavango-Delta

Wir brechen sehr früh zu einer Wanderung auf, um 4:30 Uhr ist die Nacht zuende. Denn bis ca. 10:00 Uhr wollen wir wieder zurück sein, bis zu dieser Zeit ist die Hitze im Delta noch erträglich. Auf der Wanderung sehen wir viele Tiere, Giraffen, Zebras, unzählige Vögel, Schakale.

Der Tag wird wieder mit Dösen verbracht, denn selbst Schlafen ist durch die große Hitze schwierig. Und eine Dusche zur Abkühlung fehlt.

Gegen 17:00 brechen wir mit den Mokoros zu einer Sundowner-Fahrt auf, eine Getränkekiste ist mit dabei. Die Landschaft ist wunderschön, dazu ist alles sehr still, man hört nur das Wasserplätschern und gelegentlich Tiere. Nach dem Sonnenuntergang kommt uns noch ein Flusspferd in die Quere, schon gestern versuchten unsere Guides stets, diesen gefährlichen Tieren weiträumig auszuweichen. Doch nun waren wir doch ganz nah dran, ganz nah tauchte es auf und schnaubte laut, wir hatten alle ziemliche Angst und die Guides stakten in Windeseile zurück zum Ufer.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 21

Okavango-Delta, Fahrt nach Nata

Wieder heißt es früh aufstehen, denn wir müssen bis 9:30 Uhr wieder an der Anlegestelle sein. Wir bauen die Zelte ab, packen alles in Windeseile zusammen und brechen auf. Die Fahrt im Sonnenaufgang ist malerisch und geradezu magisch. Wir dösen ein wenig in den Booten, die Nacht war kurz genug.

Kurz vor der Anlegestelle werden wir jedoch wieder von einem Flusspferd aus den Träumen gerissen. Es lag so still im Wasser, dass die Guides es nicht sahen und tatsächlich mit zwei der Boote drüberfuhren! Der Aufruhr war groß, ein Guide sprang ins Wasser, um so sein Boot zu stabilisieren. Die darauffolgenden Boote bogen ab ins Schilf und wir laufen die letzten Meter durch hohes Gras zum Ufer.

Später wird die Stimmung lockerer, denn das Flusspferd ist sehr faul und ihm ist es egal, ob ein Boot über seinen Rücken fährt oder nicht.

Wir verabschieden uns von unseren netten Fahrern und beladen die Jeeps und unseren Hänger. Zurück in der Lodge holen wir das restliche Gepäck und brechen unverzüglich nach Nata auf, unserem nächsten Stop. Der Zeltplatz dort ist sehr schön, wir essen in der nahen Lodge, alles ist sehr gepflegt und angenehm.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 22

Chobe River

Wir fahren nach Kasane zum Chobe River und bauen am Mittag dort unsere Zelte direkt am Ufer auf.

Nachmittags machen wir eine Bootsfahrt auf dem Chobe River, es ist ein zweistöckiges Ponton-Boot, es sieht sehr touristenmäßig aus, ist aber nicht unpraktisch zur Tierbeobachtung. Denn es ist sehr leise, dazu sitzt man, vor allem oben, sehr schön, denn man hat viel Übersicht.

Nach dem Abendessen in der Lodge am Buffet, es ist wieder sehr gut, gehen wir noch in eine lebhafte Bar am Flussufer und lassen den Abend bei einem Cocktail ausklingen.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 23

Victoria Falls

Nach einem recht späten Frühstück brechen wir zu einer kurzen Fahrt nach Victoria Falls auf, wo wir noch vor dem Mittag ankommen. Wir checken im "Sprayview Hotel" ein, es macht einen guten Eindruck.

Der Nachmittag ist für Souvenireinkäufe gedacht, in Victoria Falls gibt es eine riesige Auswahl. Auf dem Markt gibt es viele fliegende Händler, man kann handeln, ist aber nicht ungefährlich, dass man übers Ohr gehauen wird. Angenehmer ist es in den Geschäften im Ort, hier kann man zwar nicht handeln, dafür nimmt man zahlreiche Währungen (Rand, US$, DM etc.) und es gibt viele geschmackvolle Dinge.

Abends essen wir im Hotel, wir verabschieden uns offiziell von unserem Reiseleiter und geben ihm unsere gesamte restliche Barschaft als Trinkgeld.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 24

Victoria Falls, Abreise

Am Morgen besichtigen wir die Victoria Falls, es sind die größten Wasserfälle der Welt. 1,7 km lang und bis zu 100 Meter tief sind sie wirklich beeindruckend.

Wegen der Nässe durch die aufsteigende Gicht haben wir Regenklamotten an, der Sambesi führt zur Zeit mittelmäßig viel Wasser. Dies ist wieder Glück, denn man sagt uns, dass es bei wenig Wasser langweilig ist, bei viel Wasser ist die Gicht so stark, dass man nichts mehr von den Fällen sieht.

Das Wasser soll Glück bringen, die Einheimischen baden gern darin. Wir wandern entlang der Fälle, die in große und kleine Abschnitte unterteilt zu Tal stürzen. Es ist insgesamt sehr schön und außergewöhnlich, vor allem wegen der Naturbelassenheit der ganzen Umgebung. Kaum Zäune, keine Schutzmauern. Und auch die Besucherzahl hält sich in Grenzen, sicherlich auch wegen dem hohen Eintrittsgeld von 50 DM oder US$25.

Gegen Mittag müssen wir dann zum Flughafen, denn um ca. 14:30 Uhr geht unser Flug nach Johannesburg. Nach dem Einchecken verabschieden wir uns kurz vom Reiseleiter und begeben uns etwas bedrückt ins Flugzeug, die schöne Zeit neigt sich dem Ende.

Nach ca. 90 Minuten sind wir in Johannesburg, es ist noch etwas Zeit, sodass wir im Duty Free stöbern können, hier ist es sehr interessant, da es viele verschiedene Dinge gibt. Gute Gelegenheit, ein paar Andenken zu kaufen, Rooibos-Tee oder aber auch "Amarula", den Cream Likör, den wir in Namibia genaßen. Außerdem essen wir noch im "Steers" relativ leckere Hamburger und Pommes, die Zivilisation hat uns schon wieder in den Fängen.

Ca. 20:00 Uhr geht es dann Richtung Amsterdam, das Flugzeug ist zufälligerweise genau dasselbe wie auf dem Hinflug, es ist auch wieder voll besetzt. Diesmal sitze ich am Fenster, etwas besser als hinwärts, jedoch müssen nun zwei Leute aufstehen, wenn ich mal laufen will.

 

Outback Afrika 2001/2002 - Tag 25

Abreise Victoria Falls - Johannesburg - Amsterdam - Frankfurt/M. - Freiburg

Im Amsterdam kommen wir gegen 5:30 Uhr an, wir haben noch ca. 2 Stunden Zeit. Draußen ist es grau, neblig, regnerisch und 6°C. Ein "schöner" Kontrast, in Victoria Falls waren es noch 25°C und Sonnenschein...

Wir trinken einen Capucchino und verabschieden uns, denn die meisten fliegen von hier aus in alle möglichen verschiedenen Richtungen weiter, nach Zürich, Wien, Frankfurt, München, Stuttgart. Ich bin sehr traurig und gehe sehr niedergeschlagen zu meinem Gate C8.

Ich fliege 8:55 Uhr nach Frankfurt weiter, das Flugzeug ist zwar fast voll, die Sitze aber sehr breit, viel Beinfreiheit. Wieder ein KLM "Cityhopper". In Frankfurt ist das Wetter nochmal schlechter, noch grauer, noch kälter, diesmal -6°C. Mein Gepäck kommt sehr schnell auf dem Band zu mir, so schaffe ich noch einen Zug früher und schon gegen 13:00 Uhr bin ich zurück in Freiburg. Hier ist das Wetter viel besser, es scheint die Sonne, es ist um die 0°C. Ich gehe sofort in die Stadt und schaffe die Filme zum Entwickeln. Dass ich etwas abgerissen aussehe, stört mich nicht, ich kaufe noch eine Pizza, dann fahre ich mit dem Taxi nach Hause.