Kambodscha 2012/2013

Nach meiner letztjährigen sehr schönen Reise nach Sri Lanka wollte ich eigentlich nicht schon wieder nach Asien. Aber es kam anders, denn Hauser Exkursionen brachte eine neue Reise nach Kambodscha heraus, die nicht noch andere Länder wie z.B. Thailand oder Vietnam umfasst. Darauf hatte ich schon lange ewartet: Kambodscha pur!

Die Gruppenreise mit dem Titel "Kambodscha Aktiv" mit 14 Personen wurde organisiert in Zusammenarbeit mit der örtlichen Agentur "Terre Cambodge". Unser deutscher Reiseleiter Wolfgang Koch, der örtliche Guide war Sin Chung und beide taten viel dafür, dass die Reise ein unvergessliches Erlebnis wurde. Vor allem Sin konnte uns sehr viel über das Land und Leute erzählen. In Europa ist das Wissen vor allem über die jüngere Geschichte dieses Landes ja eher eingeschränkt.

Die Tour ist insgesamt sehr gut durchdacht und exzellent organisiert, die Unterkünfte sind immer OK und selten mittelmäßig, die Verpflegung stets sehr gut.

Die Menschen in Kambodscha sind sehr freundlich, zurückhaltend und höflich, eine wahre Wohltat. Das Essen ist sehr vielfältig. Mir hat es jedenfalls wieder gut geschmeckt (auch wenn das Essen in Sri Lanka besser ist) und wir hatten sehr oft die Gelegenheit, alles Mögliche zu probieren. Verdauungsprobleme gab es in der gesamten Gruppe zu keinem Zeitpunkt.

Übersichtskarte Kambodscha

Übersichtskarte Kambodscha

 

Weitere Infos zu Kambodscha sind hier zu finden:

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 1

Reisetag Fürth - Frankfurt/Main - Kuala Lumpur

Pünktlich 7:00 Uhr geht es ab Nürnberg mit dem ICE zum Frankfurter Flughafen. „Dank“ Gruppen-Buchung klappte zuhause der Web-Checkin nicht, sodass ich jetzt Schlange stehen muss und beim Einchecken auch keinen Gangplatz mehr erhalte. So ein Mist.

Die Gruppe trifft sich am Gate und macht sich bekannt, der erste Eindruck ist jedenfalls positiv. Unser Reiseleiter ist auch da und berichtet über zwei Stornierungen, sodass die Gruppe nur noch 14 Köpfe hat, auch genug. Mit dem Reiseleiter und dem lokalen Guide sind wir also 16 Leute.

Der Abflug ist sehr pünktlich um 12:00 Uhr, wobei sich aber erstmal ca. 25 min. Taxi übers Rollfeld anschließen, bis es endlich in die Luft geht.

Während des Fluges kann ich praktisch gar nicht schlafen. Zum Glück gibt es ein umfangreiches Filmangebot am Entertainmentsystem an jedem Platz der Boeing 777-200, sodass mir nicht langweilig wird. Dazu gibt es sehr gutes Essen, z.B. zum Frühstück tolle Pfannkuchen mit Kirschkompott. An Malaysia Airlines liegt es jedenfalls nicht, dass ich nicht schlafen kann.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 2

Reisetag Kuala Lumpur - Phnom Penh

Nach ca. 11 Stunden Flug landen wir genau pünktlich in Kuala Lumpur (kurz KL) und haben hier 2 Stunden Aufenthalt, bis unser Flug nach Phnom Penh geht. Wir wechseln das Terminal und wundern uns über den wenigen Verkehr auf dem Flughafen. Nichts los hier, dafür schön warm.

Wir bekommen erste Infos vom Reiseleiter zur Reise und fliegen gegen 10:00 Uhr weiter nach Phnom Penh in einem sehr modernen Flugzeug, einer Boeing 737-800 neueren Baujahrs. Wechselnde Beleuchtungsfarbe und ein toller Bildschirm am Platz. Während des Fluges gibt es ein exzellentes, aber sehr scharfes Curry.

In Phnom Penh heißt es zuerst Visum beantragen und bar mit 20 US-Dollar bezahlen. Der Vorgang ist chaotisch und klappt eigentlich nur, weil so wenige Leute da sind. Außer uns sind es nur eine Handvoll Europäer und Australier. Am Ende der Prozedur wird man mit Namen aufgerufen und der Pass hochgehalten. Die Namen sind kaum verständlich, sodass oft nur der Blick aufs Foto hilft. Aber alles klappt ohne Probleme. Willkommen in Kambodscha!

Mit dem Bus geht es durch viel Stau und Verkehr zuerst zum Hotel „Cardamom“, eine gute Wahl. Wir duschen und packen eilig und notdürftig aus.

Denn gegen 14:00 Uhr steht schon einen Stadtbesichtigung an, aber alle sind noch sehr müde von der Reise und der Zeitumstellung. Im Foyer gibt es eine kleine Café-Bar mit einer richtigen Kaffeemaschine, die wir eifrig nutzen. Ich habe dazu mehr Zeit, denn ich vergaß, meine Uhr von Malaysia her umzustellen, es gibt nochmal eine Stunde Verschiebung. So habe ich ausreichend Zeit, einen guten Milchkaffee zu genießen. Es wird lange der einzige richtig gute Kaffee in Kambodscha bleiben.
Wir besichtigen neben anderen kleineren Tempeln den Tempel Wat Phnom auf einem (künstlichen Hügel), von dem die Stadt ihren Namen hat. Dort treffen wir auch einen deutsch sprechenden Touristenguide, der in der ehemaligen DDR Dreher gelernt hatte und immer noch sehr gut Deutsch spricht.

Danach geht es zum nahegelegenen Königspalast, der allerdings geschlossen ist. Grund ist der Tod des (ehemaligen) Königs Sihanouk im Oktober 2012. Sihanouk wird noch immer vom Volk außerordentlich verehrt und überall sieht man Menschen mit Trauerplaketten am Revers. Neben dem Palast wird gerade in aller Eile ein großer Gebäudekomplex errichtet für die Einäscherung des Königs im Februar 2013.

Danach laufen wir noch an der Uferpromenade des Tonlé Sap nahe des Zusammenflusses mit dem Mekong entlang und schlendern über kleine Märkte. Wir probieren frittierte Käfer und schauen den Blumenverkäufern zu, die Lotosblüten herrichten und anbieten. Sie kaufen sich eine Art Eintopf von einem anderen Händler, der von vielen Töpfen umgeben ist. Er richtet in einer Schale Salat, Reisnudeln und Suppe an. Alles sieht sehr gut aus und den Händlern am Stand scheint es auch gut zu schmecken.

Es ist viel Verkehr, meist Mopeds, weniger Autos. Alles fließt leise und relativ langsam vor sich hin, weil vor allem die Mopeds alle leise im Standgas vor sich hin tuckern, sehr wahrscheinlich, um Sprit zu sparen, der mit über 5000 Riel (ca. 1,25 USD) recht teuer ist in Relation zu den Gehältern hier (ein Lehrer verdient ca. 60 USD im Monat). Außerdem fahren alle relativ langsam und auch sehr rücksichtsvoll, sodass das Überqueren der Straße kein großes Risiko ist. Es ist sehr warm, aber nicht unangenehm. Wir freuen uns jedenfalls, dass wir hier fern des Winters wohlbehalten angekommen sind. Außer uns sehen wir nur sehr wenige Touristen, erst recht nur wenige Europäer.

Uns fallen außerdem nach unseren Begriffen eigentümlich gekleidete Frauen und Mädchen auf. Sie tragen Pyjamas, d.h. weit geschnittene Baumwollanzüge, das Oberteil zum Knöpfen. Der Stoff ist gelb, blau, rot und Zwischentöne davon, darauf kleine Motive als Endlosmuster, z.B. Blumen, Mickeymäuse oder andere lustige Gestalten. Der Pyjama ist aber eine normale Oberbekleidung für jeden Tag. So sehen wir damit Marktfrauen an ihrem Stand, Frauen auf dem Moped oder bei sonstigen alltäglichen Verrichtungen. Unser Reiseleiter hat uns leider nicht verraten, ob die Anzüge für die Frauen auch Pyjamas sind oder etwas anderes. Die Anzüge werden jedenfalls mit Stolz getragen!

Gegen 18:00 Uhr geht es zum Abendessen in ein sehr gutes Restaurant „Bopha Phnom Penh“ an der Uferpromenade des Tonlé Sap. Ein großer langgestreckter, zum Ufer offener Bau, wir sitzen außen. Das Gebäude ist im Stil eines Ozeanriesen (anscheinend die Titanic) gebaut. Wir sitzen unter einem großen Stahlgerüst, von dem man im Dunkeln wenig sieht und alles ist sehr schön beleuchtet. Das Mobiliar ist sehr modern, das Essen köstlich und sehr phantasievoll. Es gibt Eintopf aus der Kokosnuss, Dips in Bananenblattnäpfchen. Alles schmeckt sehr gut und das örtliche Bier ist auch sehr gut trinkbar.

Gegen 21:30 Uhr sinken wir todmüde in unsere Betten.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 3

Reisetag Phnom Penh - Chi Pat

Es geht früh raus, schon 7:00 Uhr gibt es Frühstück. Das ist vom Feinsten und es gibt sehr gute Dinge aller Art. Frische Omeletts oder Eier, dazu auch Gemüsenudeln und natürlich auch Toast und Marmelade, sogar Müesli. Ich nehme zuerst Letzteres und probiere dann die hervorragenden Reisnudeln mit Gemüse.

Gegen 7:45 Uhr fahren wir Richtung Küste im Südosten. Zuerst noch ein kleiner Stopp an einem Markt und Einkauf verschiedenster Früchte, die wir probieren dürfen. Am besten schmeckt mir die „Jackfruit“, die leicht bananig schmeckt und riecht. Von außen sieht die Frucht ähnlich aus wie die Stinkfrucht bzw. Durian, jedoch ist sie glatter und mit Erhebungen anstatt Stacheln. Außerdem kaufen wir große Eisblöcke für unsere Kühlbox mit Wasser, Cola und Bier.

Die Straße ist sehr gut und auf meine Bemerkung hin teilt mir unser Guide Sin mit, dass dies eine Ausnahme ist und wir noch sehr viele ganz schlechte Straßen erleben werden. Diese Piste hier ist erst 2 Jahre alt. Wir kommen jedenfalls gut voran.

Wir machen Mittagspause in einem Restaurant an der Straße und es gibt sehr gutes Essen: Reis, tolles Gemüse aller Art.

Gleich nebenan ist eine Brücke, die Andoung Teuk Bridge, über den Fluss Preak Piphot. Unter der Brücke wartet unser Boot, dass uns nach Chi Pat bringen soll, einem kleinen Dorf etwa 10 km flussaufwärts, wo wir übernachten werden. Auf dem Vorschiff steht ein riesiger Röhrenfernseher, sicherlich ein Autragstransport für das Dorf. Ganz offensichtlich gibt es dort Strom! Wir haben nur Gepäck für eine Übernachtung im Tagesrucksack dabei, das Hauptgepäck fährt uns anders hinterher.

Wir fahren den Fluss hinauf, anfangs, d.h. in der Nähe der Mündung ins Meer, an mehreren Flussbaggern und angedockten Schüttgutschiffen vorbei. Anscheinend wird der Fluss vertieft, aber heute ist Sonntagspause. Die Arbeiter sind teilweise an Bord und winken. Unser Boot hat einen sehr lauten und stark vibrierenden Motor. Später sehen wir, dass dies oft einfach LKW-Diesel (oder PKW-Motoren) sind, die ohne große Veränderung in die Boote transplantiert werden. Geräuschdämmung, z.B. mittels Gummipuffer oder ähnliches gibt es nicht. So ruckelt alles im Boot im Takt des Diesels.

Gegen 15:30 Uhr sind wir am Ziel und zu unserer Überraschung steht am gegenüberliegenden Ufer unser Bus mit unserem Hauptgepäck. Wir dachten nicht, dass der hierher kommen kann. Wir laden das Gepäck aufs Boot und fahren über den Fluss zum Dorf. Dort alles wieder raus, ins Dorf.

Vom Ufer laufen wir durchs Dorf und sehen uns die einfachen Verhältnisse an. Heute ist ja „Homestay“, sodass wir in solchen Häusern wohnen werden. Wir sind noch skeptisch.

Kurzer Treff in einem Restaurant bzw. Touristenzentrum. Dort steigen wir auf sehr ordentliche und teils recht neue Mountainbikes und radeln ca. 10 km aus dem Dorf hinaus. Wir wollen ein Wiederaufforstungsprojekt besichtigen, welches das Dorf organisiert. Davor müssen wir aber noch zu Fuß einen Fluss durchwaten und besichtigen dann kurz eine Baumschule, in der uns das Projekt in kurzen Worten erklärt wird. Es geht vor allem darum, Fläche, die durch Landwirtschaft dem Wald verloren geht, zumindest teilweise mittels Aufforstung wieder auszugleichen. Zur Aufforstung wird eine natürliche Mischung aus heimischen Pflanzen gewählt. Eigentlich war noch geplant, dass wir baden, aber daraus wird heute nichts. Wir sind zu spät dran.

Das Dorf Chi Pat ist eine Initiative für schonenden Tourismus und schonenden Umgang mit der Natur. D.h. mit dem Geld der Touristen wird aufgeforstet und weitere Projekte vorangetrieben. Gesteuert wird das durch die Dorfbevölkerung und es läuft wohl sehr gut. Abends erklärt uns der Chef, dass seit 2007 ca. 6000 Touristen hier waren und Gesamteinnahmen von 250.000 USD entstanden.

Im Sonnenuntergang fahren wir zurück ins Dorf und beeilen uns etwas, es wird ja hier schnell dunkel. Wir werden auf drei Quartiere aufgeteilt, die alle sehr ordentlich, aber auch sehr einfach sind. Unser Quartier „Sok Si Noeun“ liegt sehr weitab am Ortsende. Zurück zum Abendbrot müssen wir sehr weit laufen und schwören uns, später mit dem Fahrrad zu fahren. Die Zimmer sind einfach, praktisch luftige Bretterverschläge, wie das ganze Haus, das auf Stelzen steht. Bett, Nachtisch, Ventilator, Strom vorhanden. Alles sauber und sehr ordentlich und wir fühlen uns wohl. Und ich habe sogar ein Einzelzimmer! Das Bad ist ein gemauerter und gefliester Zuber mit Wasser und eine Schöpfschüssel. Davor ein gefliester Platz mit Bodenablauf, wo man sich waschen kann. Sogar ein Klo zum Sitzen gibt es! Auch hier ist alles sehr sauber und wir können uns ganz ordentlich zum Essen zurecht machen.

Zum Abendessen gibt es Reis und Gemüse und Rührei, sehr gut. Zurück zur Unterkunft geht es wie geplant mit dem Rad. Im Dorf gibt es eine große Hochzeit mit vielen, toll zurecht gemachten Leuten, lauter Musik. Zum Glück außerhalb Hörweite von unserem Quartier. Andere haben nicht so viel Glück. Wir sind gegen 21:45 Uhr im Bett, wieder sehr müde. Klischeehaft müsste man sagen: Nachts - ohne Beleuchtung mit einem Fahrrad - durch ein Dorf in Kambodscha radeln – geht’s noch? Aber in der Realität ist das völlig harmlos und das Dorf ist sehr wahrscheinlich sicherer als manches Kaff in Deutschland.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 4

Chi Pat, Wanderung

Wieder ist sehr früh die Nacht zuende und ich habe auch noch schlecht geschlafen. So ganz habe ich die Zeitumstellung immer noch nicht geschafft.

Mit dem Rad sind wir schnell zurück durchs Dorf zum Frühstück geradelt und essen sehr gut Reis und Nudeln mit Gemüse, danach eine schöne Banane im Kokosreismantel, das Ganze in einer Bananenblatthülle gegrillt. In den nächsten Tagen sehen wir das sehr oft, es ist ein Standardsnack auf Kambodschas Märkten und Straßenständen.

Gegen 8:00 Uhr geht es los, diesmal auf dem Sozius von 16 Mopeds, die uns durch die Pampa zum Start unserer heutigen Wanderung bringen sollen. Fast 1 Stunde fahren wir durch Wald und Wiesen, oft keine einfachen Weg, manchmal heißt es Absteigen bei schwierigen Passagen. Unsere Fahrer fahren alle gut und vorsichtig und bringen alle heil ans Ziel.

Nach einer kurzen Pause geht es mit dem Wandern los. Wir stecken unsere Hosenbeine in die Wanderstrümpfe, denn es soll einige Blutegel geben. So wollen wir verhindern, dass sie in den Hosenbeine kriechen. Es ist sehr schwül, die Sonne brennt. Wir sind froh, wenn es mal durch den Wald geht und nicht über Wiesen ohne Schatten.

Wir kommen an einem ausgetrockneten See vorbei, jetzt nur noch Sumpf. Am Ufer Elefantendung! Es gibt hier also wirklich wilde Elefanten! Am Seeufer wieder in den Wald hinein und auf guten Wegen Richtung Mittagspause an einem Flüsschen, das so auch in Deutschland vor sich hin plätschern könnte. Wir schauen in unsere schönen Lunchpakete, die wir heute morgen erhielten. Es sind geflochtene Körbe mit Deckel, beide Teile sind mit Bastschnüren verbunden. Man muss die Schnüre erst aufknoten, erst dann kann man den Deckel an den Schnüren entlang hochziehen. Darin Reis, gebratenes Geflügel und Rührei. Alles mit Bananenblättern eingepackt. Es schmeckt uns gut! Zu unserer Wandergruppe gehört auch ein Träger, der die ganze Zeit eine große Truhe aus Styropor auf dem Rücken schleppt. Es ist sehr unbequem, weil er dazu keine Riemen oder irgendein Gestell hat. Aber er trägt sie mit einem Lächeln. Es sind gekühlte Getränke drin, die wir mittags gern in Anspruch nehmen. Aber gefordert hat diesen anstrengenden Transport niemand von uns…

Nach der Mittagspause, in der wir nach dem Essen noch ein wenig am Wasser dösen konnten, geht es noch etwa 2 Stunden weiter, bis wir unser heutiges Nachtlager aus Zelten erreichen. Sie stehen zum größten Teil schon, gruppiert neben einem erhöht gelegenen, überdachten Picknickplatz. Dort liegt auch unser Hauptgepäck und die Begleitmannschaft ist schon fleißig am Kochen. Dazu gibt es noch ein Waschzelt (Wasserfass plus Schöpfer) und ein Klozelt (mit betoniertem Sockel und darin eingelassenem Hock-Klo, nebst Fass und Schöpfer zum Spülen). Alles sehr sauber. Die Zelte sind praktisch neu und recht geräumig. Ich habe wieder ein Einzelzelt und bin froh darüber.

Wir beziehen unsere Zelte und schauen uns noch einmal genau unsere Knöchel an. Denn während der Wanderung wurden wir ziemlich von kleinen Blutegeln gepiesackt, die meist sogar durch dicke Wandersocken hindurch bissen und saugten. Kleinere Wunden werden versorgt, was durch das relativ starke Bluten dieser Wunden nicht so einfach ist. Auch ich habe einen Blutegel an der Socke, der es jedoch nicht geschafft hat, sich durchzubeißen.

Unser Zeltplatz liegt am Ufer eines Flusses, in dem man aber zumindest hier nicht baden kann. Das Ufer ist dafür ungeeignet. Deshalb fahren wir gegen 15:30 Uhr mit dem Boot ein Stück den Fluss hinab. Eine sehr schöne Landschaft umgibt uns, alles ist still und richtig romantisch. An einem ausgeschilderten Badeplatz können wir vom Boot aus ins Wasser, was ich mir jedoch erspare. Ins Wasser kommt man nur mit einem beherzten Sprung, hinaus ist es schon schwieriger. Denn das Boot hat eine sehr hohe Bordwand und mit vielen Mühen und einem Umweg über ein am Boot liegendes Kanu schaffen es alle wieder (keuchend) ins Boot zurück.

Schon gegen 17:00 Uhr gibt es Abendessen, teilweise noch bei Tageslicht im erhöht gelegenen „Essenssaal“. Wir sitzen um/auf einer großen Plane, die unser Tisch ist, es gibt Reis mit Gemüse und Rührei. Heute ist ja Heiligabend, aber es will keine weihnachtliche Stimmung aufkommen. Der Platz ist auch nicht besonders gemütlich, muss man sagen. Die Beleuchtung ist ein grelles Neonlicht.

Nach dem Essen erzählt unser lokaler Guide Sin etwas aus seinem Leben. Er ist 1980 in einem kleinen Dorf geboren, also auf dem Lande, also Sohn von Bauern. Obwohl damals die Roten Khmer offiziell schon nicht mehr an der Macht waren (bis Ende 1978), gab es trotzdem immer noch einen Guerillakrieg fast im ganzen Land. Sin wurde zum Kindersoldaten und wurde gezwungen, Minen zu legen und vergiftete Holzspieße als Tretfallen in Reisfelder zu installieren. So ging das noch bis 1997! Die Landbevölkerung hatte unter anderem auch kaum eine Möglichkeit, Informationen über die Lage im Land zu erhalten und so kämpften viele, wie Sin, uninformiert und sicherlich auch verblendet einen sinnlosen Kampf. Bei uns ist diese Geschichte weitgehend unbekannt. Erst nach 1997 beruhigte sich die Lage im Lande. „Dank“ der Roten Khmer, die einen sehr großen Teil der Intelligenz des Landes auslöschte, gab (und gibt es bis heute) allerdings viel zu wenige Lehrer und andere Kräfte, die das Land wieder aufbauen könnten. Auch Sin wurde, neben vielen anderen Jobs, zeitweise Lehrer und lehrte u.a. Englisch. Die Verdienstmöglichkeiten sind dabei aber so gering, dass man davon kaum leben kann (er nannte als Beispiel 60 USD pro Monat, wobei eine Wohnung in Phnom Penh jedoch 100 USD pro Monat kostet). Ein paar Jahre lebte Sin auch als buddhistischer Mönch, schlug sich als Tuk-Tuk-Fahrer durch. Heute hat er als Touristen-Guide einen sehr guten Job und dürfte überdurchschnittlich verdienen. Daneben war und ist die Korruption eines der größten Probleme im Lande. Weiterhin sind Führungskräfte der Roten Khmer bis heute in höchsten Positionen angesiedelt, z.B. der amtierende Premier Hun Sen. Wir werden noch in den nächsten Tagen viel darüber erfahren und den Eindruck gewinnen, dass es schnelle Lösungen und Fortschritte in Kambodscha nicht geben kann und wird. Erst muss eine oder sogar zwei Generationen nachwachsen und auch eine neue Intelligenz geschaffen werden.

Gegen 20:30 Uhr sind wir schon im Bett oder schwatzen in der kühleren Abendluft bei einem Bier.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 5

Reisetag Chi Pat - Kampot

In der Nacht schlafe ich schlecht, obwohl das Zelt und die Matratze sehr gut waren. Überraschend wurde es aber relativ kühl, was für uns schon nach dieser kurzen Zeit in Kambodscha ungewohnt war!

Wir müssen aber sowieso früh raus, schon gegen 5:00 Uhr. Ohne Frühstück, nur mit Katzenwäsche im Dunkeln, geht es in kleine Boote, jeweils zu zweit. Wir fahren flussabwärts, das Wasser ist mit einer Nebelschicht bedeckt und die Sonne noch nicht aufgegangen. Es ist eine herrliche Stimmung, ganz still und die Bootsführer staken ganz leise den Fluss entlang. Wir versuchen Tiere zu beobachten, was uns aber nicht gelingt. Höchstens ein paar Affen in der Ferne bekommen wir zu Gesicht und ein paar Vögel. Im Boot unter mir krabbelt eine Garnele, ein Überbleibsel des gestrigen Fangs der Bootsführer. Ich rette sie und werfe sie ins Wasser, weil sie noch lebt.

Gegen 6:00 Uhr kommt das große Boot nach und wir steigen um. Es gibt Frühstück auf dem Boot, sehr leckere Nudeln mit Gemüse. Wir fahren Richtung Chi Pat zurück, jetzt mit Motorkraft. Unsere kleinen Boote hängen hinten dran und lassen sich nach Hause ziehen. Die Bootsführer wohnen verteilt in Dörfern entlang des Flusses und legen nach und nach von unserem Boot ab und verabschieden sich. Mich erinnert diese Szenerie etwas an Huckleberry Finn und das Leben am Mississippi. Alles Leben spielt sich rund um den Fluss ab.

In Chi Pat steigen wir in unseren Bus, verladen das Gepäck, die Zelte und die Matratzen aus dem Zelten. Dann geht es mit dem Bus nach Kampot im Südwesten des Landes, auch an der Küste. Mittags unterwegs wieder in dem Restaurant von vorgestern, nahe der Andoung Teuk Bridge, über den Fluss Preak Piphot.

Auf der Fahrt sehen wir das erste Mal in großem Stil Anzeichen einer technischen Modernisierung des Landes. Einerseits überqueren wir mehrmals eine neu gebaute Bahnstrecke, auf denen große Züge mit Schotter rollen, vermutlich zum Weiterbau der Strecke. Andererseits sehen wir viele neu errichtete Hochspannungsmasten (und es sind überhaupt die ersten Hochspannungsmasten, die wir im ganzen Land sehen), an denen gerade die Leitungen gespannt werden. Diese komplizierte Arbeit wird aber augenscheinlich von Ausländern erledigt, Kambodschaner sehen wir dabei nicht. Der Strom für die Leitung wird auch sehr wahrscheinlich aus dem benachbarten Vietnam kommen (die Grenze ist nur ca. 30 km entfernt), denn in Kambodscha gibt es keine großen Kraftwerke.

In Kampot besichtigen wir den lokalen Markt, sehen aber ansonsten praktisch nichts von der Stadt. Wir fahren dann zum Hotel, was wir erst im zweiten Anlauf finden. Denn Sin dachte, wir hätten ein anderes Hotel gebucht und fahren in Schrittgeschwindigkeit über sehr schlechte Wege dorthin. Danach im Schritt wieder zurück und zu unserem eigentlichen Hotel „Natural Bungalows“, welches uns dann aber positiv überrascht. Alles neu und in bestem Zustand, sehr schöne und große Zimmer mit allem Komfort. Wir stecken unsere Ladegeräte in alle verfügbaren Steckdosen und gehen zum Abendessen, nachdem wir ausgiebig duschten.

Wir essen in einem chinesischen Restaurant am Wasser, was voll besetzt ist. Das Essen ist zwar gut, aber teilweise sehr schwierig zu essen, weil oftmals Fisch und Geflügel wüst zerhackt wurden und dadurch eine Vielzahl von Splittern und anderen Teilchen das Essen zur Qual werden lassen. Teilweise müssen wir Dinge einfach stehenlassen, obwohl es sonst hervorragend schmeckt. Aber wer will mit Messer und Gabel zuerst alles sezieren, um dann winzige Bissen vorsichtigst zu probieren? Es gibt u.a. Krabben, an denen aber praktisch kaum Essbares ist. Schade drum! Für mich fatal: Nachtisch gibt es gar nicht!

Wir gehen zurück ins Hotel und trinken auf der Terrasse am Fluss noch einige sehr gute Cocktails, die der Chef selbst mixt. Selbst das Eis darin ist kein Problem. Gegen 22:00 Uhr sind wir im Bett.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 6

Kampot, Kep

Endlich einmal gut geschlafen, zumindest bis gegen 5:00 Uhr. Dann weckt mich laute Musik vom Nachbargrundstück, wo eine Hochzeit gefeiert wird. Diese Musik wird uns die nächsten 24 Stunden praktisch fast ununterbrochen begleiten, wenn wir im Hotel sind. Auch nachts…

Nach dem Frühstück, was leider sehr schlecht ist und auch völlig unorganisiert, fahren wir ca. 2 Stunden mit dem Boot den Prek Thom River hinauf und wieder hinab. Es ist relativ langweilig, aber auch sehr entspannend. Wir beschauen uns das Uferleben und schwatzen nur wenig. Denn der Bootsmotor ist wieder einmal sehr laut.

Danach fahren wir mit dem Bus ins Seebad Kep. Unterwegs besuchen wir eine Bio-Pfefferplantage namens „Chez Christophe“ und lassen und den Pfefferanbau erklären. Danach kaufen wir kräftig im Fabrikverkauf ein. Die Straße ist sehr schlecht und wir kommen nur langsam voran.

Mittags essen wir auf einer Art Picknickplatz am Meer. Es gibt zahllose Plattformen an der Straße, wo viele Leute essen und dösen. Wir essen an einem langen Tisch und werden aus einer Art Freiluftküche bewirtet. Das Essen ist zwar halbwegs OK, aber viel zu wenig. Für 16 Leute gibt es nur etwas Gemüse, zwei Fische, Reis. Danach etwas Obst.

Nach dem Essen fahren wir zu einem Anlegeplatz für Boote an einer breiten Landungsbrücke, denn wir wollen mit Booten nach Koh Tonsay („Rabbit Island“), das vor der Küste im Meer liegt. Dort ist heute Badenachmittag angesagt. Wir werden mit drei großen Booten gefahren, wobei wir uns fragen, warum wir nicht alle mit einem fahren. Platz genug wäre. Aber das ist eine Frage des Geldes. Je mehr Boote fahren, desto mehr Geld kann verlangt werden…

Wir baden und relaxen an einem wunderbaren, ruhigen Strand bis gegen 17:00 Uhr. Es sind nicht sehr viele Leute hier, kein Geschrei oder andere Action. Wir haben gekühlte Getränke dabei und es gibt auch frische Kokosnüsse von einem Händler. Das Wasser ist wunderbar warm und sauber.

Später, zum Sonnenuntergang werden wir wieder von den Booten abgeholt. Jedes Boot hat zwei komisch aussehende Außenbordmotoren mit einer sehr langen Welle (sicherlich 2 Meter lang) zur Schraube. Jeweils nur ein Motor läuft. Der andere ist ein Backup, welches bei uns zum Einsatz kommt, nachdem aus dem ersten Motor eine Stichflamme schlägt. Flugs den zweiten Motor gestartet und weiter geht es.

Entspannt zurück ins Hotel und duschen, dort dann auch gegen 19:30 Uhr Abendessen. Wir sind zuerst nicht sehr optimistisch, weil wir uns noch an das Frühstück erinnern. Aber das Abendessen ist ein Genuss! Sehr vielfältige Gemüsesorten, Curry, Schweinfleisch, Shrimps. Alles wunderbar und köstlich. Ich kann kaum aufhören zu essen. Es ist alles auch derartig leicht und fettarm, dass man nicht delirierend später im Bett liegen muss. Als Abschluss Früchte aus Kampot und teilweise aus dem eigenen Anbau dem Hotelbesitzers. Es gibt auch Jackfruit, was ansonsten nicht sehr oft der Fall ist.

Gegen 22:00 Uhr sind wir im Bett und müssen mit der lauten Musik der Hochzeit leben und versuchen, trotzdem etwas Schlaf zu finden.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 7

Reisetag Kampot - Phnom Penh, Phnom Penh

Frühstück gibt es heute schon 6:30 Uhr, weil wir noch eine Menge vorhaben. Wir haben das Frühstück am Abend vorbestellt und unsere Guides haben dem Chef die Hölle heiß gemacht. Also steht er am Tisch und koordiniert die Kellner und die Küche mit Walkie-Talkie. Es läuft alles wie am Schnürchen, auch wenn das Baguette (übrigens das Einzige, was man in Kambodscha als Brot erhalten kann) immer noch schlecht ist.

7:30 Uhr fahren wir mit dem Bus zurück nach Phnom Penh. Wir kommen zügig durch und die Straßen sind auch halbwegs OK. In der Stadt dann Stau und einige Straßensperren, sodass unser guter Fahrer zeigen muss, was er kann. Er zirkelt um enge Ecken und umfährt stehende und sich bewegende Hindernisse prima. Als Bus ist er in Kambodscha bevorzugtes Verkehrsmittel und hat praktisch immer Vorfahrt. Besonders beeindruckend ist es beim Abbiegen, Einbiegen oder Überqueren von Straßen. Der Bus stoppt nicht, sondern fährt einfach (langsam) drauflos. Alle anderen ordnen sich unter, nehmen Rücksicht, weichen aus. Kein Stau entsteht, niemand hupt. Alles fließt organisch weiter, fast wie in einem Ameisenstaat. In Deutschland wäre so ein Verhalten tödlich. Hier funktioniert es wegen der großen Rücksichtnahme, Gelassenheit und auch Langsamkeit des Verkehrs.

Wir machen halt im Tuol-Sleng-Genozid-Museum, auch bekannt als S-21 (Security Prison 21), einem ehemaligen Gefängnis der Roten Khmer (meist international auch „Khmer Rouge“ genannt). In einem ehemaligen Gymnasium mitten in der Stadt errichteten die Roten Khmer hier ein Foltergefängnis, welches 1979 befreit wurde. Obwohl es niemand wirklich genau weiß, wurden wohl ca. 17.000 Menschen hier gefangen gehalten und anschließend getötet, wobei es nur wenige Überlebende gab. Das Museum ist eindrucksvoll und für das Gesamtverständnis für die heutige Situation in Kambodscha sehr wichtig. Eindrucksvoll ist z.B. auch ein Foto auf einer Schautafel, welches einen Überlebenden des Gefängnisses zeigt, neben einem ehemaligen Wärter, lachend, und gemeinsam an einer Dokumentation über das Gefängnis arbeitend. So etwas gelingt nur Buddhisten. Über die konkreten Hintergründe wird nichts weiter gesagt. In dem Museum denkt man natürlich unwillkürlich an Nazis und vergleichbare Geschehnisse. Nur ist dies hier in der unmittelbaren Neuzeit passiert und 1979 ist noch nicht so lange her. Schon gar nicht das Ende des Guerillakriegs 1997…

Noch immer schwer beeindruckt fahren wir zum Mittagessen in ein sehr gutes Restaurant in der Stadt. Die übrigen Gäste sind wohl eher die High Society. Es gibt sehr gutes Essen und auch tolle Säfte. Ich trinke einen gekühlten Ingwer-Fruchtsaft.
Anschließend in unser bekanntes Cardamom-Hotel, einchecken und gleich wieder los.

Es geht zur Silberpagode, wo ein Saphir-Buddha zu bewundern ist, der allerdings aus Jade besteht. Vorher werfen wir noch einen Blick durch den Zaun in den Garten des verschlossenen Königspalasts und können einen sehr großen, gepflegten Garten und viele große Gebäude sehen. Die Silberpagode beherbergt ansonsten eine ganze Anzahl von Schätzen, die vor allem Gastgeschenke an König Sihanouk waren. Ansonsten ist es natürlich auch ein buddhistischer Tempel. Fotografieren ist im Innern streng verboten. Drumherum ein sehr schöner Garten und Nebengebäude. Heute ist auch viel Andrang und wir sehen viele Touristen, vor allem Japaner, Chinesen, Südkoreaner. Es ist heute sehr warm und schwül, sodass wir froh sind, wenn wir uns in geschlossenen Räumen aufhalten können.

Nach der Silberpagode geht es noch zum Nationalmuseum, in der uns sehr viele Statuen erklärt werden. Ein bisschen langweilig, auch wenn die Exponate sehr eindrucksvoll sind. An den Wänden sind sehr schöne, großformatige Fotos von den Angkor-Tempeln als schwarz/weiß IR-Fotografien. Sehr mystisch und stimmungsvoll. Wir bleiben im Museum bis zur Schließung um 17:00 Uhr. Nebenan ist die Baustelle für die Zeremonie des verstorbenen Königs und es wird gerade mit zwei riesigen Kränen eine vergoldete Spitze auf einen spitzen Turm/Tempel aufgesetzt.

Danach ins Hotel zurück, kurz duschen und dann zum Abendessen in das Restaurant vom ersten Tag „Bopha Phnom Penh“ an der Uferpromenade des Tonlé Sap. Vorher schippern wir aber ein wenig mit einem Ausflugsboot im Dunkeln über den Tonlé Sap-Fluss bis zur Mekong-Mündung und zurück. Wir haben einen tollen Blick auch die Uferpromenade und die Stadt dahinter, vieles davon toll beleuchtet. Eine Mischung aus Alt und Neu, d.h. man sieht beleuchtete Tempel genauso wie Wolkenkratzer. Auch unser Restaurant bietet eine tolle Ansicht vom Wasser aus.

Das Essen ist auch heute wieder hervorragend und zusammen mit dem Mittagessen war das heute ein richtiger Gourmet-Tag!

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 8

Reisetag Kampot - Battambang

Wir frühstücken 7:00 Uhr (für dieses Hotel) gewohnt gut und reichlich. Es gibt wieder alles und ausreichend.

Gegen 8:00 Uhr fahren wir mit dem Bus Richtung Battambang, der drittgrößten Stadt in Kambodscha. Es wird eine lange Fahrt mit vielen Baustellen und schlechten Straßen. Unsere Mittagspause findet wieder in einem Restaurant an der Strecke mit sehr gutem Essen statt, natürlich Reis, viel unterschiedliches Gemüse, Geflügel, Obst. Wir sitzen unter einem luftigen Dach und die heutige große Hitze bleibt draußen.

Wir fahren nicht gleich zum Hotel, sondern zuerst noch zum Tempel Wat Ek Phnom, etwas außerhalb der Stadt. Nach endloser Kurverei über eine enge Ausfallstraße erwartet uns in der Nachmittagssonne ein gut erhaltener Tempel und dahinter eine tolle Tempelruine in dem uns noch oft begegnenden Fünfer-Raster (wie die Zahl 5 auf dem Würfel), d.h. vier kleinere Ecktürme und ein zentraler, größerer Mittelturm. Alles errichtet aus mittelgroßen Felsquadern, die nun teils wild übereinander liegen, teils aufgebaut sind. Vieles ist nicht richtig zusammengesetzt, wie man an einigen Reliefs erkennen kann. Dennoch eindrucks- und stimmungsvoll. Wir klettern und staunen und fotografieren.

Innerhalb des Tempels sehen wir wieder so ein kleines Geisterhäuschen (San Phra Phum) auf einem Ständer in Form eines Miniatur-Tempels, wie wir es die letzten Tage oft am Straßenrand beobachten konnten. Es ist ein Heim für Geister und gleichzeitig für Opfergaben für diese (guten) Geister gedacht. Die Geister sollen beschützen und dafür gibt man ihnen dieses Heim. Ein wenig sieht es für unsere Augen auch aus wie ein Vogelfutterhäuschen und im übertragenen Sinne ist es ja auch eines.

Im zentralen Turm des Tempels ist wie üblich ein kleiner Buddha-Altar aufgebaut mit zugehörigem Wächter. Hier kann man beten und spenden.

Vor dem Tempel gibt es einen kleinen überdachten Stand mit einem Wahrsager, der mit Hilfe der asiatischen Tierkreiszeichen die Zukunft deutet. Dafür nimmt man einen gebundenen Kartenstapel der Weissagungen, hält ihn über den Kopf und stößt mit einer Art Lesezeichen blind in den Stapel über dem Kopf. An der getroffenen Stelle wird der Stapel aufgeblättert und die Weissagung getroffen.

Zurück geht es über die enge Straße ins Stadtzentrum von Battambang. Während der langsamen Fahrt können wir das beschauliche Leben hier beobachten. Bauern leben in einfachen Häusern, gehen ihrer Arbeit nach und eine der wenigen Abwechslungen sind Hochzeiten, wie eine davon wieder in einem bunt geschmückten Pavillon laut gefeiert wird. Hier könnte man sich niederlassen, wenn es mal anderswo nicht so klappt. Jedenfalls bekommt man hier von der restlichen Welt nicht zu viel mit!

Gegen 17:00 Uhr sind wir endlich in Battambang und wir checken in das Royal Hotel ein, unweit des Marktes. Es ist nur wenig Zeit, den Markt noch zu erkunden, weil schon viele Stände schließen und die Rolläden herunterlassen. Ich gehe noch in die Apotheke und kaufe vorsorglich Doxycyclin als Malaria-Prophylaxe, was ich zuhause vergessen hatte. Eine riesige Packung erhalte ich hier ohne Rezept und für lächerliche 3, 50 USD, was sicherlich noch der Touristen-Wucherpreis ist.

Mein Zimmer ist ziemlich öde und vermutlich eines der schlechtesten im Hotel. Es hat kein Außenfenster, nur ein vergittertes Fenster zum Treppenhaus. Die Beleuchtung ist gruselig und gibt dem Zimmer einen fürchterlichen Ton. Die Handtücher sind völlig verdreckt. Ich richte mich ein (wir sind hier zwei Nächte) und ordere an der Rezeption ein neues Handtuch. Das Bad hat einen Duschkopf an der Wand, aber keine Duschkabine. So etwas kenne ich aus der Türkei: das Badezimmer ist die Duschkabine!

Abends essen wir in einem chinesischen Restaurant „Battambang Town Restaurant“ in der Nähe des Hotels. Es ist hier ungemütlich und laut, die Gruppe teilt sich zwei Tische, weil der Wirt sich weigert, zwei Tische zusammenzustellen. Das Essen ist in Ordnung, aber wohl fühlt man sich hier nicht. Im Fernsehen läuft eine asiatische Telenovela, wogegen selbst die deutschen Sendungen dieser Art gut sind! Wir sind uns jedenfalls sicher, dass wir hier nicht noch einmal her wollen!

Nach dem Essen zurück ins Hotel (nach sehr langem Warten an der Rezeption erhalte ich ein brandneues Handtuch, was augenscheinlich schnell in der Nachbarschaft besorgt wurde, denn der Angestellte verschwindet durch die Hintertür, kommt aber zur Vordertür wieder herein, vermutlich vom Einkaufen) und dort auf die Dachterrasse. Es gibt keinen Fahrstuhl, aber Bewegung kann nicht schaden. Dort oben ist es nicht schön. Die Bedienung wäre froh, wenn wir wieder gehen würden. Die Lampen locken Unmengen von Insekten an, die zwar nicht stechen, aber ständig ins Bier fallen. Eine Art fliegende Ameisen. Wir gehen früh ins Bett und lassen das Bier anschreiben, weil Barzahlung nicht möglich ist.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 9

Battambang und Umgebung

Frühstück gibt es wieder auf der Dachterrasse und ich esse einen tollen, fluffigen Pfannkuchen mit Honig und Obst. Andere müssen lange auf ihr Frühstück warten und mit der Zeit wird es hier oben in der aufsteigenden Sonne ziemlich warm.

8:00 Uhr fahren wir mit dem Bus nur ein kleines Stück zu einem kleinen „Bahnhof“ des „Bamboo Trains“. Dort warten auf uns auf einem wahnsinnig krummen Bahngleis einige „Draisinen“, d.h. ein loses Konstrukt aus zwei Achsen, einem darüberliegenden Lattenrost mit Bastmatte und einem verschiebbar gelagerten 6 PS-Honda-Motor. Dieser Motor treibt über einen Keilriemen die hintere Achse an. Auf eine Plattform kommen vier Touristen (oder auch ca. 16 Einheimische) plus Chauffeur. Der Fahrer startet, indem er den Motor mit einem Knüppel derartig horizontal verschiebt, dass der Keilriemen gespannt wird und rutschkupplungsmäßig langsam die Plattform in Schwung bringt. Nicht zu schnell geht es dann voran durch Reisfelder und kleine Ansiedlungen. Überall sehr freundliche Leute an der Strecke, die uns winken und auch freundliche Leute, die uns winken, aber auf einer entgegenkommenden Draisine sitzen! Was nun? Ganz einfach! Die entgegenkommende Plattform wird geräumt (weil wir mit 4 Draisinen in der Überzahl sind) und in Windeseile demontiert: Motor weg, Lattenrost weg, Achsen von den Gleisen heben, fertig. Danach wird alles wieder in umgekehrter Reihenfolge auf die Gleise gesetzt. Schon geht es weiter.

Unser Ziel ist ein kleines Dorf mit Verkaufsständen und einer eigenen Ziegelei. Wir besichtigen ein bisschen und sehen einem Hahnenkampf zu, der unter dem Dach stattfindet, wo die Ziegel trocknen. Wir sehen die Öfen, die mit Reisspreu befeuert werden und die einfache Ziegelmaschinerie. Neben der Ziegelei verkauft eine Frau sehr schöne Stoffe, die wir interessiert bestaunen. Es ist meist ein Baumwoll-Seide-Mischgewebe und hat sehr schöne Farben und Muster. Die Verkäuferin ist eine wahre Meisterin des Verkaufs. Sie jammert, wie schlecht es ihr geht und dass sie kein Essen für ihre Kinder hat. Alles in sehr gebrochenen Englisch, aber sofort verständlich. Sie übertreibt maßlos und weiß das auch. Immer wieder muss sie lachen in ihrer lauten Jammer- und Feilsch-Orgie. Wir kaufen ihr mehrere Stoffe ab und sie macht am Ende ein gutes Geschäft. Ein Stück, ca. 2x1 m kostet um die 10 USD.

Wieder zurück zur Draisine. Ein Kind schenkt mir, ohne Gegenleistung zu fordern, eine aus Schilf geflochtene Heuschrecke und einen geflochtenen Stern. (Beides schafft es heil nach Deutschland!)

Mit dem Bus geht es weiter zum Tempel Phnom Sampov. Wir steigen einen Hügel hinauf mit mehreren Tempeln und Buddhafiguren. Überall stehen weiße Tafeln, worauf mit blauer Schrift Spendernamen aufgezählt werden. Wir haben von oben einen schönen Blick auf das umliegende Flachland und sind ziemlich verschwitzt. Heute ist es wieder recht heiß und jede körperliche Anstrengung ist sehr schweißtreibend.

Auf halbe Höhe wieder nach unten, dann noch etwas weiter zur sogenannten „Killing Cave“. Es ist ein natürliches Höhlensystem und heutiger Pilgerort mit einer großen Buddhafigur im Inneren. Hierher haben die Roten Khmer Zehntausende hingetrieben, getötet oder nur betäubt und dann in ein sehr tiefes Höhlenloch gestürzt.

Wir laufen den Hügel wieder ganz herunter zum Bus und fahren weiter zum Mittagessen ins Restaurant „Banan“ mitten in der Stadt. Das Essen ist hervorragend, fast das Beste, was wir bisher überhaupt hier aßen. Vor allem ein Curry mit einer Cashew-Nuss-Soße ist einsame Spitze.

Danach geht es mit dem Bus zum Tempel Wat Banan. Es ist eine Ruine, wieder auf einem Berg, den es zu besteigen gilt.Es führt eine sehr steile Treppe nach oben, die etwas an die mexikanischen Pyramiden erinnert. Hohe Stufen und eine starke Neigung. Oben angekommen erwartet uns eine große, teils auch gut erhaltene Ruine in Fünfer-Anordnung. Unsere Guides sind etwas verwirrt, ob es nun buddhistisch oder hinduistisch ist, weil sich die Darstellungen an Reliefs etc. stark vermischen. Aber so ist das eben in Kambodscha. In der Mitte ist wie immer ein Altar zum Beten und Spenden. Wir fotografieren und ruhen etwas aus, bevor wir wieder vorsichtig nach unten balancieren.

Gegen 15:30 Uhr sind wir wieder zurück in der Stadt, noch Zeit für den Markt oder zum Kaffeetrinken. Weil meine deutsche SIM-Card im Handy Aussetzer zeigt, kaufe ich für wenig Geld eine lokale Prepaidcard von Mobilcom. Sie kostet 5 USD und man hat ein Guthaben von 2,80 USD. Dafür kostet eine SMS auch nur 0,10 USD und auch eine Minute Gesprächszeit (inkl. Ausland!!!) kostet nur soviel. Im Vergleich zu den Roaming-Kosten (Geprächsminute je nach Anbieter zwischen 3 und 6 Euro!) ist das ein Witz und lohnt sich.

Abends sind wir (zu unserer Überraschung) nochmal im Restaurant „Banan“! Und es schmeckt uns wieder hervorragend und es ist auch überhaupt nicht langweilig, immer dasselbe zu essen.

Danach zurück zum Hotel, wo wir aber die Dachterrasse auslassen. Stattdessen gehen wir in eine Bar direkt gegenüber, die zufälligerweise seit 6 Wochen in deutscher Hand ist. Ein Reiseleiter von Djoser Reisen, Knut, hat die Bar spontan übernommen und versucht sein unternehmerisches Glück in Kambodscha. Er ist mit einer Einheimischen verheiratet und so geht es etwa einfacher. Wir schwatzen ein wenig und gehen gegen 22:30 Uhr ins Bett. Wir müssen auch noch etwas packen für morgen und das Gepäck für einen weiteren „Homestay“ aufteilen.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 10

Auf dem Tonlé Sap-Fluss

Nach dem Dachterrassenfrühstück, diesmal ist es nicht so gut wie gestern, checken wir mühsam aus (inkl. ewigem Warten auf das Bezahlen der Getränke) und fahren mit dem Bus gegen 7:45 Uhr Richtung Tonlé-Sap-Fluss. Dort erwartet uns nach einiger Fahrerei ein mittelgroßes Boot an einer improvisierten Anlegestelle. Mitten im Morast liegt das Boot am Ufer und wartet auf uns. Wir verladen uns selbst und unser Tagesgepäck für die heutige Nacht. Unser Hauptgepäck reist anderweitig nach Siem Reap weiter, wo wir morgen sein wollen.

Der Fluss führt relativ wenig Wasser, was sich bald bemerkbar macht. Unser Fahrweg wird mit der Zeit immer schmaler und unser Kapitän muss an einigen Flussbiegungen wirklich stark kurbeln, um herum zu kommen. Hinzu kommt, dass am Flussufer und auch manchmal mitten im Fluss Fischer mit ihren Booten und Netzen unterwegs sind, die es auch noch zu umschiffen gilt. Wir passieren viele kleine Fischerdörfer, in denen ärmlichste Verhältnisse herrschen. So schlimm sah es bisher noch nirgendwo aus auf unserer Reise. Trotzdem machen die meisten Bewohner einen vergleichsweise fröhlichen Eindruck. Es ist aber trotzdem sehr deutlich, dass die Menschen hier praktisch nichts haben und auch kaum Möglichkeiten, aus dieser Situation etwas Besseres zu machen.

Die Fischer fangen oft sehr kleine Fische, die meist als Basis für Fischpaste dienen, die als Würzmittel für die asiatische Küche dient.

Zum Mittag gibt es liebevoll gepackte Lunchpakete, die wieder aus Reis, Gemüse und Geflügel besteht. Scharfe Soße und ein Teil des Gemüses ist in winzige Plastiktütchen verpackt. Dazu gibt es kühle Getränke aus der Kühltruhe, die wie üblich mit riesigen Eisblöcken gekühlt wird. Schon am ersten Tag konnten wir beobachten, wie diese Eisblöcke auf dem Markt verkauft werden. So wie in Europa in der Vor-Kühlschrank-Zeit.

Nach dem Essen teste ich die Hängematte am Heck des Schiffs. Es funktioniert gut, wenn nicht der Motor wieder so laut wäre. Auch hier kommt wieder ein LKW-Diesel zum Einsatz, vollkommen ohne Schall- oder Vibrationsdämmung.

Gegen 15:00 Uhr kommen wir in unserem Ziel-Dorf „Prek Toal“ an. Es ist sehr groß und erstreckt sich kilometerlang entlang des Flusses kurz vor der Mündung in den Tonlé Sap-See. Wir haben einen Gemeinschaftsraum auf einem schwimmenden Haus zum Schlafen mit Matratzen auf dem Boden, darüber Moskitonetze. Nebenan gibt es ein Klo mit Waschzuber. Das sind wir ja schon gewohnt. Im Fluss baden sollte man nicht, dazu ist es hier zu dreckig.

Der Nachbar betreibt eine Krokodilfarm und züchtet dort Tiere als Lederlieferanten. Naja.

Unser Reiseleiter Wolfgang nutzt die Zeit auf unserem Hausboot, um uns einiges über den Buddhismus zu erzählen. Trotz unserer Bewegungslosigkeit schwitzen wir sehr, weil es einfach sehr heiß und schwül ist. So liegen wir teilweise nur delirierend auf den Matratzen. Zum Schlafen kommen wir aber kaum, da auf dem Fluss zahlreiche Motorboote unterwegs sind mit unglaublich lauten Motoren. Die Motoren sind umgebaute Motorrad- oder PKW-Motoren ohne jegliche Schalldämpfer. Meist dient als Auspuff lediglich ein kurzes Metallrohr. So ist der Geräuschpegel entsprechend dem eines Rennboots. Wie das die Bewohner täglich aushalten, ist mir ein Rätsel. Unser Reiseleiter hat bei seinen Erläuterungen also auch seine liebe Mühe.

Gegen 18:00 Uhr essen wir zu Abend. Das Essen ist von einer Frau auf einem Boot gekocht worden, was seit einiger Zeit vor unserem Haus liegt. Damit fahren wir morgen weiter. Darauf ist eine kleine Kochstelle, wo sie alles in Windeseile zubereitete. Es schmeckt uns sehr gut.

Schon gegen 20:00 Uhr liegen wir in unseren Betten. Es wird aber eine unruhige Nacht, da durch Ritzen im Fußboden doch Moskitos in das Netz gelangen. Außerdem fangen die Fischer gegen 4:00 Uhr morgens an, zum Fischfang laut auf den See hinauszuknattern.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 11

Angkor

Früh raus, was uns nicht schwerfällt. Schlafen geht sowieso nicht mehr.
Nach einer Katzenwäsche (wobei mir meine Taschenlampe durch eine Ritze im Fußboden unerreichbar in den Fluss fällt und dort unbeirrt weiterleuchtet) geht es mit dem Boot schon los.

Die Köchin von gestern abend fährt mit und macht uns wieder ein tolles Frühstück. Es gibt sehr gute Baguettes, die sie mit einem Fischgrillgestell über einer Gasflamme grillt. Perfekt! Es gibt Marmeladen, aber auch deftige Instant-Nudeln. Dazu Tee und Kaffee. Uns geht es prima und wir fahren derweil über den See und in Richtung einer Anlegestelle namens Chong Khneas bei Siem Reap.

Dort erwartet uns an einer riesigen betonierten Treppe unser neuer Bus, der uns die nächsten Tage transportieren wird. Er ist leider nicht so schön wie unser voriger Bus und auch unser Fahrer hat einfach nicht dieselbe Klasse.

Zuerst müssen wir uns durch einen Stau zur Verkaufsstelle der Tickets für die Angkor-Tempel-Tickets quälen. Dort wird jeder fotografiert und mit diesem Foto ein Ticket gedruckt. Die Tickets sind sehr teuer: Unser Drei-Tages-Pass kostet 40 USD.

Dann geht es gleich los nach Roluos, etwas außerhalb, zum ersten Tempel „Preah Ko“, wo viele von uns ein sehr gutes Buch über die Tempel hier erstehen. Es ist vom National Geographic und kostet eigentlich 30 Euro, hier jedoch nur 7 USD. Es ist uns nicht ganz klar, ob es ein (gut gemachtes) Plagiat ist. Bindung und Druckqualität erscheinen eigentlich ganz gut. Der Tempel selbst ist sehr schön und zum größten Teil aus kleinen, flachen Ziegelsteinen gemauert. Sie sind praktisch fugenlos und der Mörtel bzw. Kleber soll ein Gemisch aus Zucker, Palmöl und Sand gewesen sein. An einem Nebengebäude, der Bibliothek, sind Restaurierungsarbeiten im Gange. Die Anlage ist in einem recht guten Zustand und die Menge der Touristen hält sich auch in Grenzen. Auf den Ziegelmauern sind Reste von Kalk-Putz zu sehen, in denen Reliefs eingearbeitet sind. In Mauernischen stehen Statuen aus Sandstein.

Weiter geht es zum nächsten Tempel „Wat Bakong“, einer erheblich größeren Anlage gleich in der Nähe. Es ist ein Tempelberg mit mehreren Mauerringen, ähnlich wie in Angkor Wat. Im Gegensatz zu Preah Ko wurde hier mit Sandstein und Laterit in großen Blöcken gebaut. Wir steigen langsam nach oben auf eine größere Plattform, wo acht kleinere Türme um einen zentralen größeren Turm gruppiert sind und genießen die bessere Aussicht. Leider ist hier kein Schatten und die Sonne brennt unerbittlich. Auf der gegenüberliegenden Seite der Plattform steigen wir wieder ab und laufen einmal um den künstlichen Tempelberg, um das Ausmaß der Anlage zu erkennen und um wieder zum Bus zu kommen.

Am Eingang des Tempels fallen uns einheimische Kinder auf, die (ungewöhnlicherweise) mit Digitalkameras die Touristen fotografieren. Ich denke mir erst nichts dabei. Als wir den Tempel verlassen wollen, wird das Rätsel aufgelöst: Die Fotos wurden in Windeseile ausgedruckt und auf kleine Sammelteller mittels Abziehbild als Souvenirs geklebt. Die Kinder versuchen nun also, uns diese personalisierten Tempel-Teller zu verkaufen, jeweils mit unseren Bildern. Eine clevere Idee, die wir allerdings nicht honorieren wollen...

Danach zum Mittagessen in Siem Reap in einem sehr guten Restaurant „Kitchen Angkor Chey“. Wir essen ausgezeichnet in einem erhöht gelegenen Gastraum, gut belüftet. Allerdings dauert das mehrgängige Essen etwas lange, was unsere Guides sehr unruhig werden lässt. Trotzdem gefällt es uns hier gut. Das Restaurant liegt in zweiter Reihe hinter anderen Gebäuden an der Straße und ist nicht direkt zu erkennen.

Weiter geht es mit dem Tempel „Phnom Bakheng“, der auf einem Hügel liegt und das Zentrum einer größeren Stadt (Yashodharapura) gewesen ist. Wir laufen zuerst einen staubigen Weg hinauf und erhaschen im Vorbeigehen einen Blick auf den Tempel „Baksei Chamkrong“ mitten im Dschungel, sehr beeindruckend. In der Ferne dann ein großes Wasserreservoir namens „Westlicher Baray“, also ein See, der eben diese Stadt mit Wasser versorgte. Wir haben hier nicht sehr viel Zeit und können nur kurz die große Plattform erklimmen, einen Rundblick wagen und wieder absteigen. Auch hier sind größere Restaurierungsarbeiten im Gange, auch mit Deutscher Unterstützung.

Auf dem Weg zum riesigen Tempelberg „Baphuon“ fahren wir an dem ebenso riesigen „Bayon“-Tempel vorbei. Unser Reiseleiter bittet uns, nicht zu gucken. Wir kommen später hierher, schauen aber trotzdem und sehen einen riesigen, beeindruckenden Komplex mit den bekannten Gesichtertürmen, deren Gesichter in alle vier Himmelsrichtungen schauen.

Beim Tempelberg „Baphuon“ angekommen beginnen wir gleich mit der Besteigung und laufen die ersten Treppen aus Stein hinauf. Der Tempel wurde erst vor kurzem wieder fast vollständig zur Besichtigung freigegeben. Wie immer werden die Tickets streng kontrolliert, auch mit Prüfung des Fotos. Hier wird zusätzlich auch die Kleidung streng kontrolliert und Besucher z.B. mit kurzen Hosen oder unbedeckten Schultern werden zurückgewiesen. Wir kommen durch und staunen über die tolle Baukunst. Durch Galerien geht es über eine Zwischenebene weiter zu sehr steilen Holztreppen, die uns noch weiter nach oben bringen. Die Treppen sind so steil, dass nicht jeder problemlos laufen kann. Oben angekommen sind nur wenige Touristen unterwegs und man hat einen tollen Blick auf die Umgebung mit den benachbarten Teichen und dem zum Tempel führenden, auf Säulen ruhenden Damm-Weg. Das Gebäude war eine zusammengebrochene Ruine und wurde nun zumindest teilweise in beeindruckender Weise wieder aufgebaut. Auf der Rückseite hat man schon zu früheren Zeiten eine große Mauer wiedererrichtet, hat aber dabei die Blöcke lokal so verschoben, dass die Blöcke als Relief einen riesigen liegenden Buddha formen (aus dessen einem Nasenloch jetzt ein riesiger Grasbüschel wächst). Wir steigen auf dieser Rückseite wieder herunter und umrunden den Tempel mit mächtigen Stützmauern rundum. Die Anlage ist wirklich sehr eindrucksvoll und das Nachmittagslicht setzt ihn hervorragend in Szene.

Jetzt wird die Zeit wirklich etwas knapp und wir beeilen uns, dass wir zum Abschluss zum Tempel „Angkor Wat“ kommen und dort die weltbekannte Promenade entlang laufen können, um zum zentralen Tempelkomplex gelangen. Wie ich haben davon viele unserer Gruppe geträumt und wir sind begeistert hier zu sein. Denn das ist sicherlich eine der Hauptattraktionen, weshalb wir nach Kambodscha wollten! (Obwohl natürlich das eben besichtigte „Baphuon“ auch nicht von schlechten Eltern war!) Es sind natürlich sehr viele Touristen unterwegs, allerdings immer noch relativ wenige Europäer. Wir gelangen durch ein Nebentor weiter hinein, das Haupttor ist gesperrt wegen Bauarbeiten.

Wir haben nun doch ausreichend Zeit, um uns alles in Ruhe anzuschauen, wobei der Reiseleiter auch viele Erläuterungen gibt. Vor allem zu dem langen Wandrelief in der sogenannten Dritten Galerie, welches praktisch umlaufend in einem langen Gang einmal rund um den Tempelkomplex verläuft und auf 2 Meter Höhe und 600 m Länge Geschichten erzählt und Schlachten zeigt.

Wir bleiben bis zum Sonnenuntergang in Angkor Wat. Die letzten Sonnenstrahlen geben ein tolles Licht im Tempel. Der Sonnenuntergang ist wegen aufkommenden Wolken dann leider etwas enttäuschend und das Licht wird kontinuierlich schlechter. Wir sind trotzdem begeistert von der Tempelanlage. Die anfänglich auf der Promenade dicht gedrängten Touristen verteilen sich im Inneren ganz gut und man kann auch in aller Ruhe sehr schöne Fotos machen oder die riesige Anlage auf sich wirken lassen. Die Ausmaße sind wirklich gewaltig.

Danach fahren wir ins Hotel „Claremont“ und checken dort ein. Das Hotel ist sehr gut und die Zimmer sehr schön. Wir können in Ruhe duschen und gehen gegen 20:00 Uhr zum Abendessen.

Das Restaurant ist in der Nähe des Hotels und außer uns gibt es keine Gäste. Hauser spendiert uns zu Silvester Rotwein und Sekt, den Rotwein trinken wir gleich. Das Essen ist mittelmäßig, aber die Stimmung in den leeren Restaurant nicht vorhanden. Wir gehen auch gleich nach dem Essen wieder.

Das Hotel hat eine sehr schöne und geschmackvoll eingerichtete Rooftop-Bar, die Luft ist frisch und angenehm. Wir verbringen den restlichen Abend hier oben und fühlen uns viel wohler. Es gibt den Sekt von Hauser, dazu Bier und sehr gute Cocktails. Mitternacht können wir tatsächlich von hier oben ein schönes Feuerwerk bewundern. Es kann nur für Touristen sein, weil das nationale Neujahrsfest hier erst im April ist.

Wir bleiben noch ein wenig und schwatzen und freuen uns über die gute Stimmung auf dem Dach. Viele telefonieren mit Deutschland, wo es aber erst früher Abend ist, oder schicken ein paar Silvester-SMS. Gegen 1:30 Uhr liege ich im Bett.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 12

Phnom Kulen - Anlong Thom, Wanderung

Nach einer kurzen Nacht geht es heute schon wieder sehr früh los. Schon kurz vor 7:00 Uhr bin ich auf der Dachterrasse zum Frühstück und natürlich fast allein. Aber es ist schon alles vorbereitet und es gibt alles! Tolle Früchte, Pfannkuchen, Rührei, Spiegelei, Nudeln, Reis, Tee, Kaffee…

Wir brechen früh mit dem Bus auf und schon 7:30 Uhr geht es Richtung „Banteay Srei“. Dieser Tempel liegt etwas außerhalb und wir brauchen fast eine Stunde bis dorthin.

Noch sind nur wenige Leute hier und wir können in aller Ruhe das sehr schöne und gut erhaltene kleine Objekt besichtigen. Über einen Prozessionsweg, der nur rudimentär vorhanden ist, geht es durch mehrere wunderbar erhaltene kleine Tore, eher Türen, in das Tempelinnere. Wir sehen filigranste Sandsteinarbeiten, fast schon Schnitzereien, mit Hinterschneidungen etc. Kaum zu glauben, dass diese Kunststücke so lange halten. Im Inneren des Tempels gibt es mehrere kleinere Gebäude, die von einer Mauer umgeben sind. Alles wurde sehr geschmackvoll arrangiert.

Wir haben aber doch nicht so viel Zeit zum ruhigen Besichtigen und Fotografieren im Morgenlicht, denn es strömen in Windeseile große Touristengruppen in den Tempel. Vor allem Asiaten mit Gruppen von 50 und mehr Leuten drängen herein und es ist kein Ende in Sicht. Wir verlassen den Tempel auf der Rückseite und laufen an der Seite, wo auch ein Wasserreservoir mit schönen Seerosen angrenzt, wieder nach vorn. Auf der Rückseite musiziert, wie schon bei anderen Tempeln gestern, ein Ensemble von Landminen-Opfern, das sich so etwas Geld verdienen. Sie verkaufen sogar eine CD mit traditioneller Musik.

Wir kämpfen uns durch Touristenmassen zurück zum Bus. Es ist fraglich, ob alle diese Leute gleichzeitig in diesen winzigen Tempel passen… Man muss zum Busparkplatz unbedingt über den Markt laufen, alle anderen Abkürzungen sind versperrt. So sorgt man für bessere Geschäfte.

Wir fahren mit dem Bus noch ein ganzes Stückchen, teils über Straße, meist über huckelige Feldwege und steigen an einer kleinen Ansiedlung mit wenigen Häusern aus. Vor uns beginnt ein Anstieg auf einen Berg, den „Phnom Kulen“, wo unter anderen auch der Sandstein für die Tempel von Angkor gewonnen wird. Wir steigen über viele Stufen langsam nach oben und schwitzen wieder wegen der großen Hitze mächtig.

Auf halber Höhe kommen wir zu einem kleinen, neu erbauten Tempel, dem „Wat Preah Ang Chub“. Wir verweilen nur kurz, trinken und schauen uns den Altar an. Danach geht es weiter aufwärts, zum Glück meist durch schattigen Wald. Wir sind schon auf über 300 Meter Höhe, haben also, von 50 Meter Höhe schon einiges bewältigt, angesichts der Hitze. Wir wandern jetzt auf einem Hochplateau fast eben und kommen durch ein kleines recht idyllisches Dorf, welches wir aber nur passieren und nicht anhalten. Kurz darauf stoßen wir auf einen Fahrweg mit relativ viel Verkehr. Wir wandern den Weg entlang zu einem kleinen Flüsschen, dem „Fluss der 1000 Lingas“, auch „Kbal Spean“ genannt. Dort sind zahlreiche Sandsteinreliefs im flachen Wasser zu bewundern. Das Wasser ist sehr klar und die Sonne scheint schön auf die Reliefs, sodass sie gut zu sehen sind. Die Reliefs zeigen viele hinduistische Motive und eben sogenannte Lingas, Verkörperungen des Gottes Shiva, meist in Phallus-Form, aber nicht nur.

Wir gehen den Weg ein Stück zurück und anschließend durch eine Reihe von Verkaufsständen und über eine breite Treppe zum Tempel „Wat Preah Kral“, wo geschäftiges Treiben herrscht. Viele Menschen beten oder waschen sich mit Wasser, welches zuvor über ein großes Lingam gegossen wurde.

Wir ziehen unsere Wanderschuhe aus und gehen eine steile Treppe zu einer Überdachung, die die Spitze eines Felsens überdeckt, hinauf. In die Spitze des Felsens ist monolithisch ein großer, liegender Buddha gehauen. Es ist nicht viel Platz und man geht in einem schmalen Gang an dem Buddha vorbei. Hier wird sehr viel gespendet und gebetet, alles liegt voller Geldscheine. Am anderen Ende wieder hinaus und nach unten. Dabei sieht man, dass dieser kleine überdachte Platz sehr gewagt auf der Felsspitze balanciert.
Wir laufen die breiten Stufen wieder hinab, am Wegesrand ist unter anderem ein Stand, wo offensichtlich illegal gejagte Tiertrophäen, evtl. auch als mystische Heilmittel, angeboten werden.

Von hier aus laufen wir weiter bergab, bis wir wieder an den Fluss kommen, jedoch an anderer Stelle. Hier herrscht sehr viel Trubel, denn es ist eine öffentliche Badestelle und Picknickplatz mit den uns bekannten überdachten Plattformen und auch einem Restaurant, wo wir etwas essen. Getränke aus der Kühlbox, das Essen ist gut, auch wenn ein gefülltes Fischomelett etwas merkwürdig ist.

Wir haben keine Zeit zum Baden und haben heute noch viel vor. Zurück zum Bus, der uns wieder sehr langsam und über sehr holperige Straßen an den Startpunkt unserer nächsten Wanderetappe bringt. Manchmal wären wir zu Fuß schneller und an einer Brücke müssen wir aussteigen, damit der Bus es hinüber schafft. Halt machen wir mitten in der Wildnis, wie es scheint. Der Untergrund ist ein riesiges massives Sandsteinplateau, ringsum auch Sandsteinfelsen. Dahinter zwei moderne Tempel, einer vollständig silbern angestrichen, wie in den Silber-Farbtopf gefallen, der andere genauso, nur Golden… Ein surrealistisches Bild, ringsum nur Natur. Wir machen hier nur kurze Toilettenpause und wandern weiter durch Wald, Wiesen und Cashewnuss-Plantagen, flach und bergab.

Mitten im Wald machen wir noch mehrere spannende Entdeckungen. Zuerst stoßen wir auf eine Ruine aus Laterit-Quadern, ganz offensichtlich ein verfallener Tempel, obenauf steht noch der Opferplatz. Lt. Unserem Guide heißt der Ort „Aram Rounchin“.

Nach einiger Zeit sehen wir, zwischen Sandsteinfelsen verborgen, ein größeres Relief, kunstvoll in einen Felsüberhang gehauen. Es ist erstaunlich gut erhalten und wurde sicherlich nie richtig restauriert. Noch einige Meter weiter wird uns noch ein größeres Felsrelief gezeigt, was in einer Mulde verborgen ist. Es wurde offenbar erst vor ganz kurzer Zeit erst entdeckt. Es ist mehrere Meter lang und hoch, rundum liegen noch andere Relieffragmente. Es war wohl ein Platz mit mehreren Kunstwerken in einer Gruppe, so wie es aussieht. Wir sind begeistert, weil diese Dinge ja weitab von Angkor und den Touristen liegen und sicherlich noch viel weitere solche Schätze im Dschungel verborgen liegen!

Gegen 17:30 Uhr kommen wir in ein großes Dorf und es dauert lange, bis wir es durchquert haben. Wir beobachten das Dorfleben und werden freundlich begrüßt. Am Ende des Dorfes finden wir das Kloster „Anlong Thom“, wo wir heute übernachten. Unser Platz ist ein großes Holzhaus auf Stelzen mit einem großen Gemeinschaftsraum und einer darin befindlichen großen Kochstelle, um die sich eine Nonne kümmert. Es gibt wieder Matratzen und Moskitonetze. Die Waschräume, wieder mit Zuber, Schöpfer und Klo, sind etwas weiter weg, aber auch wieder sehr sauber. Wir beziehen unsere Ruheplätze und machen uns frisch.

Kurz nach dem Dunkelwerden gibt es Abendessen, was aus dem Restaurant unserer Mittagspause stammt. Uns schmeckt es wieder prima und es gibt sogar elektrischen Strom aus einem altertümlichen Generator, der vor sich hin knattert und ab und zu mal ausfällt. Wir halten aber sowieso nicht lange aus, weil heute ein anstrengender Tag und die vorige Nacht kurz war. Glücklicherweise bekomme ich noch eine Taschenlampe geliehen! Meine leuchtet vermutlich immer noch im Tonlé-Sap-River und die Fische wundern sich…

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 13

Anlong Thom - Siem Reap

Ich stehe sehr früh auf, gegen 5:00 Uhr, nachdem ich gut geschlafen habe. Ich wasche mich in aller Ruhe am Zuber, danach gibt es hervorragendes Frühstück mit tollen frischen Baguettes, wieder aus dem Fischgrill und Marmelade. Dazu Tee und Kaffee, wie immer Instant mit Kaffeeweißerpulver. Aber es ist in Ordnung.

Gegen 7:30 Uhr wandern wir wieder los, zuvor besuchen wir noch den Tempel des Klosters, der aber gerade umfassend renoviert wird. Vor allem werden die großen Wandgemälde, die wie üblich Szenen aus dem Leben Buddhas zeigen, völlig neu gemalt. Der Künstler steht auf einem Holzgerüst und die Farben werden unten vorbereitet. Er hat schon viel geschafft, alles recht modern in sehr knalligen Farben.
Wie gestern durchqueren wir zuerst das Dorf, dann geht es durch Wald, Wiesen und Cashewnuss-Plantagen weiter.

Plötzlich stoßen wir wieder mitten im Wald auf einen größeren Tempel, diesmal nicht nur ein paar Quader wie gestern, sondern eine richtige Ruine mit drei Gebäuden, gut erhalten. Er soll „Khrabei Khrab“ heißen. Ein wenig notdürftig abgestützt, nachdem die Stelle auch erst 2012 entdeckt wurde, d.h. erst vor einigen Monaten! Wir sind begeistert und fotografieren diesen tollen Platz ausgiebig. Leider bleibt nicht mehr Zeit, noch ein wenig die mystische Entdeckeratmosphäre zu genießen, es geht weiter.

Nach einiger Zeit kommen wir zu „Srah Dumrei“, einer Ansammlung von riesigen steinernen Tierfiguren, die in einer Gruppe zusammenstehen. Es ist ein einzelner Elefant, ein Löwe und ein Frosch. Vor allem der Frosch ist sehr ungewöhnlich, denn noch nie sahen wir eine Darstellung eines Frosches in Kambodscha. Im Gestrüpp verborgen stehen noch weitere Tiere, schlechter erhalten, aber sicherlich auch wert, besser präsentiert zu werden. Wir stehen staunend und trinken unser Wasser, denn auch heute ist es wieder sehr warm und schwül.

Wir wandern weiter leicht abwärts und gelangen wieder in die Region des Sandsteins und laufen wieder längere Zeit über erodierte, aber teils großflächig monolithische Sandsteine. So etwas habe ich überhaupt noch nicht gesehen. Dazwischen niedrige Sträucher und Gras, ansonsten nur blanker Fels.

Wir kommen wieder an die silberne und goldene Tempelgruppe und müssen nur noch ein kleines Stück laufen, bis wir unseren Bus wiedertreffen. Stark ruckelnd und sehr langsam geht es zurück, wieder über die Brücke, wo wir aussteigen müssen.

Wir essen wieder an der öffentlichen Badestelle zu Mittag, das Essen ist gut, diesmal gibt es einen im Ganzen gegrillten Fisch, dazu Gemüse und auch einen sauren Mango-Salat, sehr gut! Außerdem gibt es ein Auberginen-Hackfleisch-Gemisch, von dem ich nicht genug bekommen kann. Sehr lecker.

Schon gegen 15:00 Uhr sind wir zurück im Hotel und können duschen, wobei in meinem Zimmer der Wasserdruck praktisch nicht vorhanden ist. Nur ein schmales Rinnsal kommt aus der Dusche, wogegen am Waschbecken höchster Druck herrscht. Ich versuche, das Beste draus zu machen.

Danach machen wir noch einen Ausflug zu einer Kunstgewerbewerkstatt in Siem Reap, den „Artisans d‘Angkor“. 1992 von Franzosen gegründet, ist das Projekt heute so erfolgreich, dass es sich ohne ausländische Unterstützung selbst trägt. Es werden ständig neue Handwerker ausgebildet, ein bestimmter Anteil mit Behinderungen. Wir besuchen die vielfältigen Werkstätten, wo alle möglichen Gewerke eifrig arbeiten. Wir sehen Sandstein-Metze, Maler, Seidenweberei und anderes. Teilweise sind die Handwerker taub oder taubstumm und unterhalten sich untereinander in Zeichensprache. Die Kunstwerke, die wir in Entstehung und auch fertig sehen, haben eine tolle Qualität und sind echte Schätze. Hier wird auch für Restaurationen für die Tempel gearbeitet. Zum Schluss natürlich in den angeschlossenen Laden, wo es unglaublich schöne Dinge zu kaufen gibt, allerdings auch zu sehr hohen Preisen, auch für unsere Verhältnisse. Es gibt traumhaft schöne Stoffe, Haushaltsartikel, Nippes und Andenken. Aber auch einige Gewürze. Ich kaufe nur wenige Kleinigkeiten und sehe aber an der Kasse, wie die meisten Leute sehr viel Geld ausgeben und meist mit Kreditkarte zahlen. Hier rollt der Dollar, aber es ist ja auch für einen guten Zweck.

Wir fahren zurück zum Hotel und haben noch etwas Zeit, die wir auf der Hotel-Dachterrasse mit Sonnenuntergang angenehm verbringen, bis wir 20:00 Uhr noch einmal abgeholt werden. Wir erhalten noch eine Thai-Massage! Der Bus setzt uns in einem dunklen Viertel der Stadt ab, jedoch betreten wir kurz darauf einen ganz edel und geschmackvoll aufgemachten Salon names „Frangipani“. Wir wählen aus der „Menu“-Karte eine Massage aus, ich nehme die „Tropical Massage“, die es auf Stretching und Reflexzonen abgesehen hat und ca. 60 min. dauert. Zuerst erhalten wir eine tolle Fußwäsche in einem Blütenbad. Danach geht es in einen anderen Raum mit Liegen und wir müssen eine Art Pyjama anziehen. Jetzt geht es los, die Masseurinnen kneten uns von oben bis unten durch und zeigen, dass sie trotz ihrer Zierlichkeit viel Kraft haben. Die Stunde vergeht wie im Fluge und wir fühlen uns wie neugeboren!

Der Bus holt uns ab und wir fahren kurz zum Abendessen ins „Arun“, wo wir wieder einmal hervorragend essen. Die Massage hat mich hungrig gemacht, aber auch so kann ich kaum aufhören zu essen. Die Vielfältigkeit haut mich immer wieder um. Alles ist sehr lecker! Vor allem wegen des geringen Fettgehalts fühlt man sich aber nie voll oder belastet, sondern steht locker vom Tisch auf, also hätte man gerade nur ein Süppchen verspeist.

Gegen 22:30 Uhr liege ich geschafft im Bett.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 14

Angkor

Wieder geht es sehr früh raus und nach einem hervorragenden Frühstück fahren wir schon 7:00 Uhr mit dem Bus ab. Es geht bei unserer letzten Tempeltour zuerst zum Tempel „Ta Prom“, wo wir bei hervorragenden Morgenlichtverhältnissen und mit wenigen anderen Besuchern eintreffen. Der Tempel ist durch seine mit Würgefeigen und anderen Bäumen überwachsenen Gebäude bekannt und einige Bereiche sollen wohl auch in dem Film „Tomb Raider“ verwendet worden sein. Egal, es ist hier jedenfalls eine tolle Stimmung und man kann sich richtig gut vorstellen, wie die einstigen Entdecker diese Tempel im Dschungel zum ersten Mal zu Gesicht bekamen. Wir laufen durch ein Labyrinth von Gängen, eingestürzten Bauten, Durchgängen und Galerien und entdecken Stück für Stück das große Areal für uns wieder. Jeder neue Standort eröffnet eine neue spannende Perspektive auf die Ruinen und man könnte hier stundenlang verweilen, wenn nicht mit der Zeit die Anzahl der Touristen doch immer mehr zunimmt. Auch das Licht wird mit fortschreitender Zeit immer schlechter. Wir hatten einen sehr guten Zeitpunkt abgepasst!

Danach geht es weiter zum nahegelegenen Tempel „Prasat Kravan“, wo wir uns aber nicht lange aufhalten. Nochmal an „Ta Prom“ vorbei geht es dann zum Tempel „Preah Khan“. Ein wunderschöner Tempel, teils überwachsen und sehr stimmungsvoll. Hier findet sich das einzige zweistöckige Gebäude, das jemals unter allen Tempelruinen dieser Zeitperiode in Kambodscha gefunden wurde. Allerdings sind viele Leute hier. Im Zentrum innen steht ungewöhnlicherweise eine kleine Stupa in einem Kreuzgang. Dort drängen sich viele Gruppen, vor allem Asiaten mit sehr laut sprechenden Führern. Die Bitte, etwas leiser zu sein, wird völlig ignoriert. Es kommt zu kleinen Handgemengen wegen unzähliger, sich gegenseitig behindernder Fotografen. Schnell hier raus, draußen gibt es auch schönere Motive!

Wir steigen wieder in unseren Bus und fahren zur „Terrasse des Leprakönigs“. Vorher machen wir noch kurz Halt am beeindruckenden „North Gate“ des Tempelbereichs von „Angkor Thom“ und fotografieren ein wenig.

Dann weiter zum eigentlichen Ziel. Es ist Mittagszeit und die Sonne brennt unbarmherzig. Hier ist kein Schattenspender in Sicht und bei den Erläuterungen unserer Guides ist unsere Konzentrationsfähigkeit eingeschränkt. Hitze und leichte Unterzuckerung! Nichtsdestotrotz ist vor allem der schmale Gang innerhalb der Terrasse mit sehr gut erhaltenen Reliefarbeiten sehr interessant. Aber auch das Außenrelief bzw. die Fassade der Terrasse verdient Beachtung.

Doch uns drängt es zum Mittagessen, weniger wegen des Hungers, mehr wegen eines schattigen Daches. Unser Restaurant „Chum Nou Srah Srong“ ist gleich gegenüber und eher eine Art Biergarten mit Freiküche dahinter, wo eifrig geschnippelt und gekocht wird. Wir essen wieder hervorragend, viel Gemüse, ein tolles Curry, Reis und danach Früchte zum Nachtisch. Etwas entfernt liegt ein moderner piekfeiner Toilettentrakt, den wir gern in Anspruch nehmen.

Danach geht es wieder auf die andere Straßenseite, diesmal zur „Elefanten-Terrasse“. Ähnlich beschaffen wie die „Terrasse des Leprakönigs“, stellt sie jedoch Elefanten in allen möglichen Formen dar.

Wir laufen zu Fuß unter schattigen Bäumen zum Tempel „Phimeanakas“ und erklimmen die sehr steile Treppe nach oben. Dort ist eine Wächterin an einem kleinen Altar, wo wir gern etwas spenden und ein Weihrauchstäbchen für 1 USD entzünden. Ein kurzer Rundblick muss reichen und schon müssen wir wieder nach unten klettern. Die abgenutzten, sehr steilen Treppen machen das nicht einfach.

Danach weiter zu Fuß durch die parkähnliche Anlage zum Tempel „Preah Palilay“, der etwas versteckt liegt. Es ist ein einzelner Turm mit einem sehr aufwendig gestalteten Tor davor, wobei meiner Meinung nach das Tor viel schöner ist als der dahinter liegende Tempel. Erklettern auf eigene Gefahr, denn die Ruine ist in einem schlechten Zustand. Noch weiter davor eine große Buddha-Figur unter einem Dach, wie immer festlich geschmückt mit orangen, glänzenden Stoffbahnen.

Jetzt zurück zum Bus und damit zum Höhepunkt unseres heutigen Tages, zum Tempel „Bayon“, den wir ja am ersten Tag nicht anschauen durften… Auf dem Weg zum Bus fällt ein ohrenbetäubender, sägender Lärm auf und ich bin erst geneigt, dies irgendeinem technischen Gerät zuzuschreiben. Aber es sind Zikaden, die hier einen Lärm machen, den ich in dieser Lautstärke und Konstanz von einem Tier nicht kenne.

Wir haben genug Zeit für diesen großen Tempel und machen einen sehr schönen Rundgang durch das große Areal, vorbei wieder an sehr langen und gut erhaltenen Wandreliefs, die zahllose Geschichten erzählen, u.a. auch die Geschichte des „Butterns des Milchozeans“, die wir schon an anderen Stellen mehrfach sahen und erzählt bekamen. Darin ziehen böse Geister und Halbgötter an den zwei  Enden einer Schlange, die um elnen Berg gewickelt ist. Der Berg steht in einem Ozean aus Milch, der Milchstraße, und wird durch das Ziehen hin und her gedreht, was den Milchozean „buttert“ bzw. umrührt. Alles sehr bedeutungsvoll und komplex.

An einer Säule sitzt plötzlich eine Zikade und sägt einsam vor sich hin. So ein Insekt hatte ich bisher noch nie gesehen. Es ist relativ groß und sieht etwa so aus wie eine sehr große Fliege. Die Vibration des Tiers, die das Geräusch verursacht, ist nicht sichtbar. Sie zeigt auch keine große Scheu und lässt sich auch aus der Nähe gut fotografieren.

Weiter im Tempel, eine Etage höher und damit ins Innere, wo es wieder ein wenig labyrinthartig zugeht. Es sind hier wieder viele Touristen, vor allem mehrere Gruppen Japaner, die aber wenigstens keinen Krach machen. Nach den letzten Erläuterungen unserer Guides haben wir freie Bewegung und können ein bisschen herumstreunen. Es ist immer noch sehr heiß und so gehe ich langsam wieder auf die andere Straßenseite gegenüber und betrachte den beeindruckenden Tempel aus dem Schatten und aus der Ferne. Ich muss mich noch immer ab und zu besinnen, dass ich endlich hier bin, wo ich schon lange so gern hin wollte. Nun kann ich endlich diese eindrucksvollen Bauten aus der Nähe betrachten und meiner Erwartungen wurden voll erfüllt.

Wir gehen zurück zum Bus und fahren Richtung Hotel. Zuvor aber noch ein kurzer Foto-Stopp am „South Gate“ des Tempelbezirks von „Angkor Thom“, den wir jetzt verlassen.

Gegen 16:00 Uhr sind wir erschöpft im Hotel, duschen und lassen es uns auf der vergleichsweise kühlen, luftigen Dachterrasse bei einem oder zwei Gin Tonic gut gehen. Wir organisieren das Trinkgeld für unseren Reiseleiter und fahren anschließend zum Abendessen. Es geht etwas stadtauswärts zu einem nobel erscheinenden Restaurant „Fou-Nan“. Dort müssen wir an zwei getrennten Tischen Platz nehmen und es geht schon gleich los mit dem Kultur-Programm. Jeweils wechselt sich ein Essensgang mit einer Kulturdarbietung ab, die mit einer vom französischen Inhaber auf französisch gegebenen Erläuterung (wir haben sie auch schriftlich in Englisch auf dem Tisch) eingeleitet wird. Es ist ein bisschen Touristenquatsch, die Kostüme sind sehr schön, der Rest aber wohl Kitsch und die Tänzerinnen müssen ob der Albernheit, die sie darbieten, oft lachen bzw. kichern. Das entspannt die Sache etwas. Das Essen ist teilweise sehr gut, manches auch nicht so. Alles sehr nobel aufgemacht, aber das gestrige, weniger noble Essen im „Arun“ war erheblich besser!

Wir gehen auch bald wieder und lassen uns lieber wieder in unserer gewohnten Rooftop-Bar des Hotels nieder. Hier kann man sich wohlfühlen! Wir übergeben unsere Trinkgelder mit ein paar Dankesworten an den Reiseleiter und lassen die letzten Tage Revue passieren. Es war eine sehr gelungene Reise, vor allem organisatorisch gab es nicht die geringste Schwäche. Alles klappte perfekt. Und auch die Sauberkeit und Hygiene hat uns stark positiv überrascht. Hier hatten wir Schlimmeres erwartet.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 15

Reisetag Phnom Penh - Kuala Lumpur

Am letzten Tag dürfen wir später aufstehen und auch in Ruhe frühstücken. Wir kommen also erst gegen 9:00 Uhr auf die Dachterrasse und schlemmen noch einmal.
10:30 Uhr geht es dann mit dem Bus zum Flughafen von Siem Reap. Auf der Fahrt verabschiedet sich unser lokaler Guide Sin von uns, den wir in diesen Tagen in unser Herz geschlossen haben. Er hat großen Anteil daran, dass wir einen guten Eindruck von dem Land erhielten, welches doch viele Facetten hat und es viele Details zu beachten gilt. So viele Probleme es hier noch gibt, gibt es doch Hoffnung auf Besserung, vor allem mit solchen Leuten wie Sin.

Wir fliegen pünktlich gegen 13:00 Uhr nach Kuala Lumpur, wieder mit einer hochmodern ausgestatteten Boeing 737-800 von Malaysia Airlines, wie auf dem Hinflug. Wir landen pünktlich gegen 16:00 Uhr Ortszeit nach 2 Stunden Flug in Kuala Lumpur.

Wir haben hier planmäßig 8 Stunden Aufenthalt, weswegen ein Teil der Gruppe (und ich) beschließt, ins Stadtzentrum von Kuala Lumpur zu fahren. Wir gehen durch die Security-Kontrollen und tauschen etwas einheimische Währung (Ringgit), die wir für den Nahverkehr hier benötigen. Mit einem Schnellzug „KLIA ekspres“ geht es in ca. 30 Minuten zum Hauptbahnhof. Das kostet hin und zurück 70 Ringgit, was ungefähr 17,50 Euro sind. Sehr teuer, zumal die anschließende S-Bahn zu den Petronas Towers (5 Stationen) nur 1,60 Ringgit kostet!
Schon im KLIA ekspres regnet es in Strömen. Genauso am Ziel unserer Reise, sodass wir die Türme nur eingeschränkt von außen sehen können. Bei diesem Regen ist man in Sekunden nass bis auf die Haut. Also laufen wir durch das darunter liegende fünfstöckige Luxus-Shopping-Center und suchen eine Möglichkeit, innen in die Türme zu gelangen. Das geht aber nicht, denn die Eintrittskarten sind schon seit dem Vormittag ausverkauft!
So suchen wir uns ein Restaurant, „Madam Kwan‘s“, und essen fürstlich zu Abend. Es gibt sehr vielfältige Dinge, ich esse ein traditionelles malayischer Gericht, dessen Namen ich vergessen habe. Jedenfalls ist mir ab diesem Zeitpunkt permanent übel, was sich erst 2 Tage nach meiner Ankunft in Deutschland wieder gibt!

Wir fahren frühzeitig gegen 21:00 Uhr zurück zum Flughafen, um eventuelle zeitliche Verzögerungen beim Security-Checkin ausgleichen zu können. Alles läuft aber reibungslos und wir sind zu früh wieder da. Viel zu früh, wie sich herausstellt, denn der Flug hat inzwischen 2 Stunden Verspätung! Unser Aufenthalt hier verlängert sich also auf 10 Stunden! Also noch viel länger warten.

Wir suchen uns eine Bar und finden eine, die sogar Sofas hat. Zu dieser späten Stunde gibt es nur wenige Gäste und zeitweise kann ich, Earl Grey trinkend, meinen lädierten Magen auf der Couch ausruhen.

 

Kambodscha 2012/2013 - Tag 16

Reisetag Kuala Lumpur - Frankfurt/Main - Fürth

Gegen 1:00 Uhr nachts öffnet endlich das Gate und wir können ins Flugzeug. Das ist voll besetzt und ich habe keinen Gangplatz! Ich bitte also, grüngesichtig und voller Überzeugung, meinen norddeutschen Sitznachbarn um einen Sitztausch, dem er grummelnd zustimmt. Ich bin ihm heute noch dankbar. Er steht auch während des Fluges fast nie auf, ich hätte meine Freude gehabt. An meinem Platz geht das Entertainment-System nicht, was mich nicht stört. Ich muss mich auf meinen Magen konzentrieren, nicht auf Filme. Der Flug dauert 13 Stunden bei heftigem Gegenwind und ich bewältige ihn wirklich gut. Ich kann sogar das Frühstück zu mir nehmen. Trotzdem bin ich in Frankfurt wie gerädert.

Glücklicherweise kommt da Gepäck sehr schnell, wir verabschieden uns herzlich und streben flugs zum Fernbahnhof. Jeder hofft, doch noch einen frühen Zug zu erhaschen, trotz 2 Stunden Verspätung. Mir gelingt das gut und ich kann sogar vorher noch einen Tee und ein hervorragendes Schoko-Muffin verdrücken.

Gegen 12:30 Uhr bin ich wieder zuhause, verbringe zwei Tage im Bett mit Magenverstimmung und freue mich, dass das erst jetzt passiert und nicht während der Reise! Und ich habe genug Zeit, die Reise im Kopf Revue passieren zu lassen, denn das Wetter ist schaurig…