Azoren 2008

Nach meinem letzten Urlaub zum Jahreswechsel 2007/2008 auf den Kapverden, an den ich mich nicht so gut erinnern kann, wollte ich doch mal wieder "richtig" Urlaub machen.

Ich entschied mich für die Azoren, weil ich darüber schon viel las und sah und mir das doch sehr zusagte: Ruhe, schöne Natur und zahlreiche Beschäftigungen, denen man dort nachgehen kann. Wandern, Faulenzen, Wale beobachten, auf Berge steigen und wieder runter. - Und ich sollte nicht enttäuscht werden, denn die Azoren sind ein lohnendes Urlaubsziel mit 9 recht unterschiedlichen Inseln.

Die Gruppenreise mit 6 Personen wurde organisiert von schulz aktiv reisen (Deutschland) in Zusammenarbeit mit Elfi und Christian, die das kleine, aber feine Hotel Eco Triângulo auf São Jorge nahe Urzelina betreiben, in dem die Gruppe auch fast die gesamte Reise über untergebracht war.

Übersichtskarte Azoren

Übersichtskarte Azoren

 

Weitere Infos zu den Azoren sind hier zu finden:

 

Azoren 2008 - Tag 1

Reisetag Fürth - Frankfurt - Lissabon - Terceira

Mit dem Taxi geht es sehr früh morgens zum Nürnberger Flughafen, von dort aus geht pünktlich der Flieger 7:30 Uhr nach Frankfurt/M. Der Flug ist kurz, kaum ist man auf Reiseflughöhe, geht es auch schon wieder in den Landeanflug.

Kurz nach 8:00 Uhr in Frankfurt/M., und kaum Zeit zur Langeweile, denn schon 9:35 Uhr geht es weiter nach Lissabon.

Nach 2 1/2 Stunden Flug mit recht gutem Frühstück in Lissabon, dort Transfer zum Inlandsterminal 2 mit einem Transferbus, in dem ich der einzige Fahrgast bin. In dem anderen Terminal lediglich das Check-In, d.h. Vorzeigen des Ticket. Dann wieder in den Bus und zurück zum Terminal 1, denn von dort aus geht das Flugzeug. Alles etwas sonderbar... Die Zeit vergeht wie im Fluge, gegen 13:00 Uhr starten wir Richtung Azoren.

Nach wiederum etwa 2 1/2 Stunden Flug landen wir auf der Insel Terceira in Praia da Vitória. Ich nehme ein Taxi zum Hotel und werde tüchtig abgezockt. Sehe ich so blöd oder so reich aus...?

Nach dem Einchecken in dem netten Hotel Varandas do Atlãntico mache ich einen kleinen Rundgang durch die Stadt, in der am Sonntag Nachmittag so richtig gar nichts los ist. Abends (auf Empfehlung des Hotels) Essen im "O Pescador" gegenüber der Rückseite des Hotels. Ich esse eine Cataplana, ohne zu wissen, dass das eine azoreanische Spezialität ist und bekomme eine Art Fisch- und Gemüseeintopf im Kupferkessel, dazu Kartoffeln. Sehr gut das Ganze. Vorher einen Möhrensalat, der auch in einem kleinen Kupfertopf serviert wird, lauwarm, mit Kräutern und essigähnlichem Dressing, ein Gedicht. Das Ganze nicht zum Sparpreis, dafür macht sich Urlaubsfeeling breit!

 

Azoren 2008 - Tag 2

Reisetag Teicera - São Jorge, Urzelina

9:00 Uhr fahre ich zum Flughafen, diesmal ist der Taxifahrer gnädiger und nimmt mir für 3 Kilometer nur € 7,50 ab...

Das Flugzeug, welches zwischen São Jorge und Terceira pendelt, ist leicht verspätet, weil es viele Kranke und Alte transportiert, die mit einer ganze Flotte von Rollstühlen von der Gangway abgeholt werden und zum Flughafengebäude gekarrt werden.

Gegen 12:00 Uhr geht es los und wir landen schon 12:30 Uhr auf São Jorge. Christian empfängt uns und lädt uns in das Taxi von Jorge, der uns in den nächsten Tagen sehr oft gut durch die Gegend fahren wird.

Im Hotel angekommen, ist die Freude groß. Nach Vorstellung von Hund und Katze können wir den großen Garten mit den sehr schönen kleinen Bungalows (unsere Zimmer) bewundern, aber auch den wunderbaren Blick aufs Meer und die Nachbarinsel Pico mit dem gleichnamigen, die Szenerie bestimmenden Berg, der seinem Namen dank einer sehr spitzen Spitze alle Ehre macht. In den Zimmern erwartet uns nicht nur eine Flasche Wasser, sondern auch eine Flasche Rotwein! Na, wenn das kein gelungener Anfang ist!

Ich mache noch einen Nachmittagsspaziergang in den Nachbarort Urzelina, ca. 1,5 km entfernt, in dem es Restaurant und Cafe geben soll. Ich treffe einige Gruppenmitglieder an einer Containerbar am Hafen, die etwas schmuddelig aussieht, aber prima Galhao (ähnlich einem Latte Macchiato) anbietet und genauso gute Hamburger. Eine wilde Mischung, aber es passt alles und schmeckt genauso. Schwatzend den Heimweg antretend, treffen wir auf dem Rückweg den Rest der Gruppe, die mit dem Nachmittags-Flugzeug eintraf.

Abends dann Willkommens-Essen wieder in Urzelina im einzigen ernstzunehmenden und geöffneten Restaurant "Castelinho", welches wohl mit öffentlichen Mitteln finanziert ist. Jeden Abend ist es proppevoll, ohne Tischreservierung geht gar nichts. Wir sind praktisch die einzigen Touristen, denn das Saisonende fällt praktisch mit unserem Eintreffen zusammen, jetzt ist Winter auf den Azoren (auch wenn das gar nicht danach aussieht)!

Wir essen und trinken köstlich. Der Wein und auch das Bier schmecken prima, wir sind zufrieden. Unsere Rechnung fällt auch etwas höher aus, zum Glück sind wir heute noch eingeladen!

Gegen Mitternacht wandern wir zurück zum Hotel am Meer entlang und hören die lustigen Schreie des Gelbschnabelsturmtauchers (eine Art Mischung zwischen Möwe und Albatros), hier "gagarro" genannt. Auch "Aua-Aua-Vogel". "Aua" heißt auf Portugiesisch ja Wasser (agua), weshalb die Einheimischen das auch lustig finden, dass ein (Wasser)Vogel immer nach Wasser schreit. Der Ruf lässt sich schwer beschreiben, es klingt, als wenn Donald Duck laut und (für seine Verhältnisse deutlich) rufen würde "Aua-Aua-Aaah". - Wirklich. - Echt!

 

Azoren 2008 - Tag 3

Wanderung zur Fajã das Almas

9:00 Uhr Frühstück mit allen 8(!) Hotel-Bewohnern, welches damit voll besetzt ist. Es gibt tolle, und offensichtlich für portugiesische Frühstücksverhältnisse gar ungewöhnliche Dinge wie Vollkornbrot (selbst gebacken), Marmelade, Müesli, Früchte, Joghurt. Dazu ein schöner Blick und selbst für mich für diese Uhrzeit erträgliche Konversation...

10:30 Uhr wandern wir direkt vom Hotel los entlang der Südküste, vorbei an der sehr schönen Kirche St. Barbara (leider geschlossen) und weiter zur Käse-Fabrik (Cheese Factory lt. Schild), wo der berühmte São Jorge-Käse hergestellt wird. Obwohl wir ja in Einig-Euro-Land sind mit den absonderlichsten Verordnungen der westlichen Hemisphäre dürfen wir, so wie wir eben sind, gerade durch die gesamte Produktion bis ins Lager laufen und alles bestaunen. Die Produktion steht gerade, nur der Käse wird soeben gewendet. Dazu steht eine Käserin(?) zwischen den Regalen, mit je einem Fuß auf einem Regalbrett und wendet schwere Käselaiber. Danach Käsekauf an der Theke zu sehr günstigen Preisen.

Weiter in Richtung Badestelle in der Fajã das Almas, unserem heutigen Ziel. Es geht steil bergauf und wieder steil bergab. Wir sind noch nicht ganz auf das doch ganz andere Klima eingestellt und schwitzen tüchtig. Auf dem letzten Teil der Strecke begegnen wir Bauarbeiter, die mit einer Maur einen abgestürzten Hang abstützen. Dazu gießen sie erst eine Betonmauer und verkleiden sie danach puzzleartig mit Naturstein, was hier meist Basalt ist.

Unten sehen wir unsere heutige Einkehrmöglichkeit direkt am Meer, die Terrasse mit einer weithin sichtbaren grünen Bauplane überspannt. Dort picknicken wir, trinken Pica (praktisch ein Espresso), weil es keinen Galhao gibt (der Milchschäumer ist futsch). Zurück geht es gegen 14:30 Uhr, wieder steil bergauf und bergab.

Zum Abendessen wie gestern wieder ins "Castelinho" in Urzelina. Wir essen und trinken wieder köstlich, angefangen von den Vorspeisen (Knoblauchbrot, Fischpaste mit Mini-Zwieback, Salat) über das Hauptgericht (wir bestellen "frischen Fisch") bis zum Dessert (naja, das finde ich nicht so toll, weil extrem süß und ein bisschen komisch (Plätzchenstreusel in Sahne aufgeweicht...). Diesmal zahlen wir aber selbst!

 

Azoren 2008 - Tag 4

Rosais, Wanderung zur Fajã de João Dias, Forstpark Sete Fontes

9:00 Uhr Frühstück, schlechtes Wetter begrüßt uns. Deswegen am Vormittag faul sein und ein bisschen lesen, die Taxis kommen erst 13:00 Uhr.

Erst noch ein bisschen einkaufen für's Picknick unterwegs in Urzelina, dann geht es los zur Westspitze der Insel zu der Weidelandschaft von Rosais, dort sieht es aus wie gemalt. Zwischen verblühten, aber trotzdem schönen Hortensienhecken und Weidezäunen wandern wir bis zur Steilküste und danach steil bergab bis zum Meer zur Fajã de João Dias mit ein paar Häuschen. Aber kein Mensch weit und breit. Wir picknicken am Felsstrand und beobachten die tolle Brandung. Ich sammle schöne Steine und bemerke nicht, dass eine schöne Welle auf mich zurollt - schwupps sind die Schuhe nass und dass nicht nur außen...

Wir brechen zum Rückweg auf, wieder hinauf auf die Weiden, ca. 350 Höhenmeter.

Oben angekommen geht es nach kurzer Rast und Trinkpause wieder durch die Weiden zur Straße und dort entlang zum Forstpark "Sete Fontes", was "Sieben Quellen" bedeutet. Dies geht darauf zurück, dass früher hier wohl 7 Quellen waren. Während eines starken Erdbebens Anfang der 80er Jahre versiegten die meisten der Quellen, nur eine blieb übrig. Im Park viele schöne, oft nicht einheimische Pflanzen. Dazu ein paar Tiere, wie Damwild. Unsere Taxis holen uns kurz nach Sonnenuntergang wieder ab.

Eigentlich wollen wir heute wieder in unser Stammlokal "Castelinho", aber wir haben versäumt, einen Tisch zu reservieren. Außerdem sind wir etwas später dran. Und natürlich ist kein Platz für uns. Nach langem Warten suchen wir die Containerbar auf (denn trotz Suche finden wir einfach keine Alternative im ganzen Ort) und bestellen die bekannten Hamburger und Bier. Nicht der gewohnte Luxus, aber alles andere als schlecht.

 

Azoren 2008 - Tag 5

Wanderung zur Fajã Alem, Velas

9:00 Uhr Frühstück, heute besseres Wetter, deshalb holen uns die Taxis schon 10:30 Uhr. Auf der Fahrt wie immer Picknickeinkauf, dann weiter Richtung Norden.

Heute geht es wieder abwärts zu einer Fajã, diesmal der Fajã do Alem an der Nordküste, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen und wohl bekannteren Fajã an der Südküste. "Unsere" ist jedenfalls auf keiner mir zugänglichen Karte verzeichnet... Der Weg ist frisch mit Motorsensen freigeschnitten, unter uns hören wir noch die fleißigen Männer. Das muss oft geschehen, denn auf den Azoren wächst alles wie verrückt. Weil auf den Azoren am Wegesrand Unmengen an sogen. Katzenminze wächst und die natürlich auch frisch gemäht ist, haben wir den ganzen Weg über Minzduft in der Nase, dazu traumhafte Aussichten auf das Meer und längs der Steilküste.

Unten angekommen, finden wir Kleingärten mit Wein, Mais und Paprika (mittelgroß und mittelscharf, ein Zwischending zwischen Gemüsepaprika und Chili) und nette Leute, die gerade bei der Rotweinlese sind. Die Gartenhütten sind praktisch Weinkeller mit voller Ausrüstung. Kühl genug ist es da drin auch, weil hier an der Nordküste tief unten am Meer im Winter fast keine Sonne hinkommt und im Sommer nur kurz scheint. Eine kurze Picknickpause in der Sonne auf der Treppe eines verlassenen Hauses, dann wandern wir wenige Meter weiter. Kaum sehen wir (nach den Sensenmännern) die ersten Menschen, werden wir sofort eingeladen, der Rotweinkrug kreist, die Gläser randvoll. Recht gut für hausgemachten, erst 1 Jahr alten Rotwein. Dann kommt der Rotweinlikör (halb Wein, halb Zucker, halb Alkohol) und dann der Tresterschnaps, alles hübsch der Reihe nach. Wir sind praktisch blau, müssen aber ja noch wandern und vor allem die Steilküste wieder hoch, zwischen 300 und 400 Höhenmetern... Weiter geht's durch die Gärten, kurz vor dem Aufstieg noch ein Halt, an dem wir nicht vorbei kommen: Taktisch klug, kurz vor dem Einstieg zum Aufstiegsweg noch ein Häuschen eines Weinbauern. Er hat schon zwei nette französisch-schweizerische Wanderinnen "einkassiert", die weinselig am Tisch sitzen. Wir bechern wieder, was das Zeug hält und können endlich entrinnen. Die Beine genauso schwer wie der Kopf geht es bergauf, aber mit der Zeit geht es besser und oben angekommen sind wir praktisch nüchtern.

Die Taxis warten auch schon, heute geht es mal nicht zum Hotel zurück, sondern nach Velas, der wohl größten Stadt der Insel.

 

Azoren 2008 - Tag 6

Wanderung zur Fajã da Caldeira de Santo Cristo, Fajã dos Cubres

9:00 Uhr Frühstück, heute wieder etwas schlechteres Wetter. Eigentlich war für heute eine Hochlandwanderung geplant, die wir aber auf später verschieben. Die Taxis holen uns wie gewohnt 10:30 Uhr. Auf der Fahrt nach Osten ein Picknickeinkauf in Ribeira Seca, der uns lange aufhält, dann weiter.

Start der Wanderung ist am Rande einer Bergstraße, wo es heute recht kalt ist und dichter Nebel herrscht, wir ziehen die Regenjacken an. Erst gerade, dann leicht abwärts durch wundervolle Landschaft, überall Baumheide gemischt mit Baumheidelbeeren, die voller Früchte hängen. Im Notfall würden wir schon einmal nicht verhungern... Das Wetter bessert sich mit jedem Meter nach unten und es wird wieder sommerlich warm. Am Hang weiden Kühe und überall rauschen Bäche talwärts.

Unten angekommen ist es windig und wie so oft menschenleer. Wir finden ein Restaurant, das diesen Namen nicht verdient. Es gibt halt was zu kaufen... Die Wirte wollen aber nicht recht, also kaufen wir ein paar Bier und picknicken unsere Einkäufe auf der auch windigen Terrasse. Die Fajã besitzt eine Art Bodden, also einen Binnensee mit Verbindung zum Meer. Das macht diese Fajã besonders schön und wir sind entsprechend beeindruckt. Wir spazieren zum "Strand", der aus grobem Kies besteht und werden vom Wind fast weggeweht. Aber es ist nicht kalt, sodass wir uns eine Weile durchpusten lassen und wieder ins "Lokal" zurückkehren. Einen kurzen Rundgang durch den Ort mit toll restaurierter Kirche, deren Größe von besseren Zeiten in dieser Fajã kündet, wo hier noch Menschen ihren festen Wohnsitz hatten. Heute ist dies untersagt, wie uns Christian erzählt. Dennoch gibt es Einzelne, die doch noch hier ständig wohnen. Gerade im Winter ist diese sicherlich kein Zuckerschlecken, wenn die Stürme wüten.

Wir wandern weiter unten an der Küste entlang, der Weg jedoch nicht eben, sondern mit bissigen Auf- und Abstiegen. Es geht über die kleine Fajã do Belo zur nächsten größeren Fajã dos Cubres, auch mit Bodden, wo wir endlich einen Galhao trinken können und derart beglückt und gestärkt bei einsetzendem Regen in die wartenden Taxis steigen. Die fahren hinauf ins Bergland, wo alles nass ist und wo es wohl den ganzen Tag geregnet haben soll.

Wir fahren nach Santo Amaro, etwas oberhalb von Velas zum Restaurant "Fornos de Lava", was etwas anders sein soll als die üblichen Lokale auf São Jorge. Wir werden nicht enttäuscht: Es gibt sehr guten, angemachten Salat guten Fisch, guten Wein ("Basaltos" von der Insel Pico). Nur das Dessert (aus Zucker und Eigelb) ist wieder schauerlich und meine weitere Experimentierlust mit derartigen Spezialitäten ist extrem gebremst.

Gegen 22:00 Uhr sind wir erschöpft zurück im Hotel, noch ein Schwatz, bis uns der Regen einholt und ins Bett.

 

Azoren 2008 - Tag 7

Wanderung zur Fajã dos Vimes, Fajã de São João

9:00 Uhr Frühstück, heute gutes Wetter. Die Taxis holen uns wie gewohnt 10:30 Uhr. Auf der Fahrt nach Osten wie gestern schon ein Picknickeinkauf in Ribeira Seca.

Heute starten wir ganz ungewohnt unten in der Fajã dos Vimes. Erst geht es nochmal etwas abwärts durch Gärten, dann steil aufwärts. Es ist sehr schwül und warm und wir schwitzen gehörig. Am Wegesrand sehen wir viele blühende Amaryllis, die hier auch "Mädchen die zur Schule gehen" ("Meninas para a escola") genannt werden. Ab und zu Trinkpause, um wieder aufzufüllen. Weiter oben ist es wie gestern neblig und kühl. Wir picknicken im Nebel auf einem alten Dreschplatz, einer Betonplattform, die schön windstill ist, wenn man niedrig genug sitzt.

Wieder abwärts geht es durch Wald, Weinberge und Felder zur Fajã de São João, wo es wieder warm und trocken ist. Gleich am Ortseingang ein geschwenkter Krug: Weinprobe! Dieser Wein schmeckt ganz anders, ähnlich einem Weißherbst, also ein heller, herber Rosé. Gleich nebenan einé, welches wir sofort in Beschlag nehmen und Galhao trinken und unsere eigenen Kekse dazu essen. Wie immer ist die Qualität und das Aroma des Kaffees unschlagbar und der Preis mit einem schlappen Euro sehr niedrig. Wieviel zahlt man in Deutschland für einen praktisch identischen Latte Macchiato...?

Gegen 17:00 Uhr geht es zurück, auf dem Heimweg stoppen wir in Biscoitos, wo ein Stierkampf angesetzt ist. Unblutig ist das in Portugal und auch auf den Azoren, wir können dennoch keinen rechten Spaß dran finden. Ein einzelner Stier wird durch die Straßen gejagt, allerdings an einer langen Leine. Auf der Straße sind Linien als Grenzen gezeichnet: So lang ist die Leine, so weit kommt der Stier. Dahinter ist man sicher. Von Mauern und anderen Zufluchten aus ärgern "mutige" Männer den Stier mit allerlei Mätzchen. Naja, wir schauen eine Weile und gehen dann wieder. Den Einheimischen machte es jedenfalls Spaß und das jeweilige Dorf lässt sich so ein Event eine Menge kosten, denn so ein Stier ist nicht billig.

Wir fahren weiter zum Hotel und wandern im Regen nach Urzelina zum "Castelinho", wo wir wie gewohnt sehr gut essen und uns gut unterhalten.

 

Azoren 2008 - Tag 8

Velas

9:00 Uhr Frühstück, heute wieder gutes Wetter und Ruhetag.

Wir sonnen, lesen, schwatzen. Um 14:00 Uhr ist Strategie-Sitzung über die weitere Tagesplanung. Wir beschließen, mit dem Taxi nach Velas zu fahren und uns einmal die Stadt näher anzuschauen.

Nach knapp 20 min. Fahrt sind wir da, trinken erst einmal Kaffee im "Acor", etwas ungemütlich, aber OK. Draußen ist eine Glasveranda angebaut, deren Glasdach aber innen mit Styropor verkleidet ist. Vermutlich hat man bemerkt, dass Glasverandas auf den Azoren einen backofenähnlichen Effekt auf die werten Gäste haben...

Einige baden an der schönen städtischen Badestelle, dann wieder zurück ins "Acor", weil wir bei unserem Marsch irgendwie nichts Besseres fanden (das gelang uns erst Tage später). Das Essen ist mittelmäßig, das Ambiente innen aber noch ungemütlicher als außen.

Wir stoppen noch einmal im "Velense" am Hafen, was auf den zweiten Blick einen wirklich guten Eindruck macht, und trinken einen exzellenten Aguardente, dieser ist dunkel wie ein Cognac und auch recht mild und aromatisch. Aber auch nicht weniger stark...

Mit dem Taxi geht es 22:00 Uhr zurück und bald ins Bett, denn morgen müssen wir mal früher aufstehen!

Sonnenaufgang zwischen São Jorge und Pico

Sonnenaufgang zwischen São Jorge und Pico

 

 

Azoren 2008 - Tag 9

Walbeobachtung, Insel Pico

Heute schon 8:15 Uhr Frühstück, 9:15 Uhr geht es los nach Velas. Von dort fahren wir mit der Fähre nach Pico, der Hafen heißt São Roque. Die Fähre ist ein schneller Katamaran, recht modern, er kann im Hafenbecken auf der Stelle wenden, was er mit Schmackes und ohne viel Zögern tut. Es regnet in Strömen und wir zweifeln, ob das heute was wird mit dem Walegucken, neudeutsch Whale Watching.

Auf Pico angekommen ist das Wetter noch immer schlecht. Ein freundlicher Fahrer erwartet uns und karrt uns in einem Kleinbus quer über die Insel auf die Südseite. Zwischendurch Halt an einem bekannten Kratersee, dem "Lagoa do Capitão". Bei dem Wetter heute ist er aber nicht so brillant und auch die Enten und Gänse wollen nicht so richtig. Weiter geht es nach Lajes, von wo wir aus zum Walebeobachten gegen 14:00 Uhr starten wollen. Wir besichtigen noch ein Museum ("Centre for the Arts an Marine Sciences") über Walfang mit den ausgestellten Maschinen und mit interessanten Videos und 3D-Animationen dazu. Ganz neu und mit EU-Geldern finanziert. Danach essen wir noch eine Kleinigkeit zu Mittag.

Unser Boot hat einen Kohlefaserrumpf und umlaufend einen Schlauchbootrand. In der Mitte sind 10 Sitze, ähnlich Sätteln, sehr schmal, sehr dick gepolstert. Hinten eine kleine Lehne, vorn ein großer Griff. Zwei Käptn's, die sich ablösen, einer sieht so aus wie der Fußballer Ailton. Uns begleitet außerdem ein deutsch sprechender, tschechischer Guide und ein deutscher Kameramann der Deutschen Welle, der eine Reportage über das Walebeobachten drehen will. Aus unserer Gruppe bleibt ein besonders Magenschwacher zurück am Ufer und winkt uns zu.

Wir düsen bei super Wetter und Sonnenschein aus dem Hafen, das Boot hat immerhin 225 PS. Brutal harte Schläge durch die Wellen, jetzt wissen wir, warum die Sitze so sind wie sie sind. Nur nicht sitzenbleiben, schwebend halten, alle Muskeln angespannt zum Ausgleichen der Wellen. Wir haben viel Spaß, soviel, dass wir fast auf Wale verzichten könnten!

Wir sichten Grindwale, die sind recht klein, etwa so groß wie ein Delphin. Wir sind aber froh und schauen gespannt, sogar eine Mutter mit Kind sehen wir. Fotografieren ist sehr schwierig, weil die Tiere nur Sekunden auftauchen und das Boot dazu schaukelt. Also immer draufhalten! Um zu sehen, ob ich was erwischte, schaue ich mir wenige Minuten auf dem Kameradisplay kurz die Bilder an. Diese Minuten reichen aber, dass ich seekrank werde! Ich füttere eifrig die Fische hinten im Boot, wo es am wenigsten schaukelt und langsam geht es mir besser.

Inzwischen hat der Käptn einen Fischschwarm entdeckt anhand jagender Gelbschnabelsturmtaucher und Möwen, die über eine Stelle kreisen. Und dort sind auch Delphine! Von Ferne sehen wir, wie sie teilweise senkrecht aus dem Wasser schießen während des Jagens. Schnell sind wir dort und staunen. Direkt neben dem Boot und toll zu sehen. Wir sind begeistert. Der Kameramann hat aufgegeben: Nur mit Handkamera ist bei diesem Gewackel nix zu machen...

Das Wetter verschlechtert sich, der Käptn ruft alle Leute auf die Sitze zurück und fährt mit Vollgas in den Hafen zurück. So schnell war ich noch nie in einem Boot unterwegs. Im Hafen wird er erst langsamer und dreht dann nochmal mit einem Affenzahn eine Runde. Unser Zurückgebliebener sieht uns hereinschießen und schafft es laufenderweise kaum, uns rechtzeitig zu begrüßen. Wir sind glücklich wieder an Land und zahlen dankbar unsere 35 Euro. Dann gibt es noch einen kleinen Snack in einem Hotel, dem "Alojamento Bela Vista", das dem Besitzer der Whale-Watching-Firma auch gehört und ganz neu ist. Eigenwerbung, die funktioniert, denn wir empfehlen die Bleibe gleich unseren Hotel-Mitbewohnern! Der Besitzer packt uns die Reste, Brot und Käse ein, sodass wir morgen ein prima Picknick haben.

Wir fahren wieder zurück nach São Roque, die Fähre nach Velas geht gegen 19:30 Uhr. Wir hören dort, dass es auf São Jorge fast den ganzen Tag schlechtes Wetter war und gehen zufrieden mit unserem Wetter-Glück ins "Velense" essen und sind nochmal sehr zufrieden: Ein blitzschneller, freundlicher Service vom Chef selbst, der fast Kondensstreifen hinter sich her zieht, ein sehr gutes Essen und eine gemütliche Athmosphäre. Das sehen wohl auch die Einheimischen so, denn die Hütte ist voll. Dazu sind die Preise erstaunlich niedrig, das ist unsere preiswerteste Einkehr bisher.

Gegen 22:30 Uhr sind wir zurück im Hotel und sind totmüde. Außerdem ist das Wetter schlecht, Regen und Sturm, der fast die ganze Nacht anhält.

 

Azoren 2008 - Tag 10

Wanderung zur Fajã Grande

Wie immer 9:00 Uhr Frühstück, dann mal wieder ein freier Vormittag. Wir picknicken im Garten bei herrlichem Sonnenschein die gestrigen Reste.

Gegen 14:00 Uhr fahren wir nach Biscoitos, von dort aus wandern wir hinunter zur Fajã Grande, die eine tolle Badestelle hat, für die von uns, die gern baden. Ich gehöre nicht dazu, also schaue ich mir die Sache aus dem Trocknen an und schwatze ein wenig. In der Fajã stehen viele ganz neue und recht protzige Häuser, die nur wenig Stil erkennen lassen. Von Christian wissen wir, dass dies meist zurückgekehrte Immigranten sind, die (meist) in den USA viel Geld verdienten und das nun zuhause auch gern zeigen wollen.

Nach dem Baden und Sonnen wandern wir weiter an der Küstenstraße entlang nach Calheta, nach Velas wohl die zweitgrößte Hafenstadt der Insel. Wir trinken Kaffee, der wie immer sehr gut ist. Nebenan ist ein Bäcker, bei dem wir Berliner (auch "Krapfen" oder seltener "Pfannkuchen" genannt) kaufen, die hier mit einer Art Pudding gefüllt sind. Sehr gut und nicht so süß wie mit Marmelade.

Gegen 19:00 Uhr treffen wir uns alle im "Os Amigos" am Ortsende zum Abendessen, was recht gut ist und genießen den Sonnenuntergang mit dem Pico, denn vom Restaurant aus hat man einen tollen Blick darauf.

Zurück im Hotel gegen 21:30 Uhr trinken wir noch ein wenig Rotwein im Garten bis es leicht anfängt zu tröpfeln. Es ist auch viel kühler als gestern: Ist das jetzt der Winter auf den Azoren?

 

Azoren 2008 - Tag 11

Hochlandwanderung, Fajã da Ouvidor

Wie immer 9:00 Uhr Frühstück, das Taxi holt uns auch wie immer pünktlich um 10:30 Uhr. Wir fahren ins Hochland, kaufen unterwegs in Urzelina Picknick.

Auf einem Wanderparkplatz in der Nähe des Pico do Pedro starten wir, unser erstes Ziel soll der Pico da Esperanza sein, mit 1.053 m der höchste Berg der Insel. Auf einem Forstweg aus schwarzem Lavasand geht es leicht bergauf, der Wind bläst stark und es wird kälter. Es gibt auch windgeschützte Bereiche des Weges, aber an der nächsten Ecke stürmt es schon wieder. Vorbei am Pico Verde und anderen kleinen Gipfeln haben wir tolle Aussichten nach unten zu beiden Küsten, Nord und Süd, wo oft die Sonne scheint und rüber zum Pico, immer noch 1000 m höher als unser höchstes Ziel heute.

Dann biegen wir ab und gehen über Wiesen, die hucklig und bucklig sind und voller Trittfallen. Man muss sehr aufpassen, was wir auch erfolgreich tun. Der Pico da Esperanza ist natürlich ein Vulkan mit Krater, auf dessen Rand wir einmal rundum gehen. Ein richtiges Gipfelkreuz gibt es nicht, aber das ist nicht so schlimm. Kurz ein Rundblick am Gipfel, dann wieder runter.

Unser nächstes Ziel ist die Ortschaft Norte Grande. Wir laufen weiter immer auf dem sich schlängelnden breiten Forstweg. Einmal begegnen wir einem Jeep mit Forstleuten, sonst ist die Gegend menschenleer. Wir picknicken an einem halbwegs windgeschützten Felshaufen. Auf dem Weg viel Knipserei mit den Fotoapparaten, denn Sonne und Wolken wechseln schnell und damit die Beleuchtung, ständig neue tolle Ansichten der Landschaft.

In Norte Grande ein kleiner Kaffee-Stopp zum Verschnaufen, dann noch einmal etwa 400 Höhenmeter abwärts zu Fajã do Ouvidor zu einem Restaurant. Die unentwegten Wasserratten lassen sich ein Bad in einer spektakulären Badestelle nicht entgehen. Abends essen wir die Spezialität des Hauses, weißen Thunfisch, der sehr lecker und saftig ist. Dazu gibt es hausgemachten Rotwein und natürlich Aguardente. Unser Wanderführer Christian eröffnet uns, dass wir aber wieder hochwandern müssen ins Dorf zu den Taxis, weil die wohl wegen der vielen Schlaglöcher nicht in die Fajã runterfahren wollen. Ein Stöhnen macht sich breit, doch es war zum Glück ein Scherz... denn bald biegen zwei Taxis um die Ecke und holen uns ab.

Erschöpft, aber zufrieden zurück im Hotel schon gegen 20:00 Uhr, wir schwatzen aber noch beim Rotwein bis kurz vor Mitternacht.

 

Azoren 2008 - Tag 12

Urzelina

Wie immer 9:00 Uhr Frühstück, perfektes Wetter und ein ganz freier Tag.

Sonnen und Schwatzen bis etwa 14:00 Uhr, dann spazieren wir nach Urzelina und essen eine Kleinigkeit im Restaurant "Manezinho", welches bisher immer geschlossen war, wenn wir es passierten. Denn im Winter hat es nur mittags offen. Das Buffet ist gut und es schmeckt uns. Weiter in den Ort zur einer Badestelle am Ortsende, die "Krokodilsbucht" genannt wird. Von Krokodilen aber keine Spur. An unserer Containerbar leider kein Kaffee, sie ist geschlossen. Wir finden aber ein Café an der Straße, wo wir immer unser Picknick kaufen, und trinken einen Galhao. Sogar Kuchen gibt es und der schmeckt sogar (weil die Azoreaner es nicht so haben mit dem Kuchen)!

Zurück im Hotel blättern wir im Gästebuch, in das wir uns auch eintragen sollen. Einige witzige Beiträge, ansonsten erinnert es eher an ein Poesiealbum. Ich werde bestimmt, den Gruppenbeitrag zu schreiben, was ich gern tue, aber noch keine Idee habe.

Abendessen wieder im Castelinho, wie immer gut und reichlich trotz bestellter halber Portionen. Auf den Azoren (und wohl auch im Festlands-Portugal?) ist es üblich, dass die Portionen zu groß sind, sodass etwas übrig bleibt. Isst man auf, gilt das als unhöflich bzw. als Fingerzeig, dass es zu wenig war. Bestellt man eine halbe Portion, bekommt man aber eine Dreiviertel-Portion und zahlt auch die Dreiviertel.

Zurück gegen 23:00 Uhr, wir schwatzen wieder gern beim Wein im Garten.

 

Azoren 2008 - Tag 13

Wanderung zur Fajã das Almas, Reisetag São Jorge - Faial

Wie immer 9:00 Uhr Frühstück, danach ist leider schon Beginn des Packens...

Gegen 12:00 Uhr machen wir doch noch eine kleine Wanderung, nämlich die vom ersten Tag zur Fajã das Almas. 1 Stunde weg mit steilem Bergauf und steilem Bergab. Diesmal geht es viel leichter, denn wir sind jetzt ja schon eine Weile an das Klima gewöhnt. Die Bauarbeiten an der Stützmauer gehen auch prima voran und die Arbeiter puzzeln tapfer weiter mit den Natursteinen aus Basalt.

Unten angekommen beim alten Wirtsehepaar der Einkehr Picknick, Bier und Kaffee, einige baden auch noch einmal. Gegen 15:00 Uhr geht es zurück.

Im Quartier schnell duschen, zuende packen, verabschieden. Die nette Gruppe winkt mir mit weißen Taschentüchern zum Abschied, wie man sich das so wünscht (hatte ich mir auch gewünscht...).

Das Taxi bringt mich nach Velas, von wo ich mit der Fähre gegen 18:00 Uhr nach Horta auf Faial fahre. Es geht aber nicht direkt, sondern erst nach Pico nach São Roque, dann auf derselben Insel nach Madalena und dann endlich nach Horta, wo ich gegen 20:00 Uhr ankomme.

Mit dem Taxi ins Hotel, wobei ich erst den Taxistand suchen muss, der nicht direkt an der Anlegestelle, sondern 200 m nicht einsehbar weiter oben ist.

Im Hotel "Estrela do Atlantico" bin ich der einzige(!) Gast! Das Hotel ist sehr schön, etwas esoterisch angehaucht. Mein Zimmer ist auch sehr schön und hat einen kleinen Balkon und einen schönen Ausblick auf Horta. Neben dem Hotel entstehen einige große Neubauten, wobei jedoch nicht erkennbar ist, was es mal werden soll, Hotels oder Wohnhäuser.

Auf Empfehlung des Hotels gehe ich abends im "O'Lima" essen und werde bitter enttäuscht. Wieder bin ich fast der einzige Gast, das Essen ist lieblos und schmeckt gar nicht. Billig ist es auch nicht. Auf dem Weg zurück ins Hotel sehe ich erste Eindrücke von Horta in Ruhe, einem netten Städtchen mit viel Flair. Sehr gepflegt und ruhig und stets einen tollen Blick auf den Pico gegenüber, viel besser als von São Jorge aus.

Bereits gegen 22:00 Uhr falle ich müde ins Bett.

 

Azoren 2008 - Tag 14

Horta

9:00 Uhr ein einsames, aber sehr gutes Frühstück, mit Baumtomatenmarmelade und auch sonst fehlt nichts.

Gegen 10:00 Uhr begebe ich mich auf einen Erkundungsmarsch durch Horta. Ich will mir die Stadt ansehen und den berühmten Yachthafen mit den vielen Gemälden auf de Kaimauer. Dann muss ich auch noch Karten schreiben!

In den Hafen komme ich erstmal nicht, weil dort eine große Feuerwehrübung stattfindet und alles gesperrt ist. Also schreibe ich Karten im Akkord und gehe gleich zur Post, weil ich mir wegen des Portos nicht sicher bin, es gab wohl vor kurzem eine Anhebung. Richtig, nachfrankieren ist angesagt, sagt der Beamte. So bin ich aber sicher, dass alles auch gut ankommt.

Später zu einem netten kleinen Markt, dann ein Bier und einen Hamburger am Hafen. Hamburger esse ich sonst nie, aber dieser ist wirklich sensationell. Zurück im Hotel döse ich etwas in den Nachmittag hinein, um dann zu Hafen zu gehen und zu staunen und zu fotografieren. Tausende Malereien von Seglern aus aller Welt sehe ich dort, zigfach übermalt. Es gibt aber nicht nur Malereien, sondern auch Reliefs oder man hat Flaggen oder T-Shirts mit Epoxid-Harz auf den Beton geklebt. Alles sehr originell! Am Hafen gibt es natürlich einen kleinen Laden, in dem es Farben, Pinsel und sonstiges Zubehör gibt!

ich schaue noch in das berühmte "Peter Cafe Sport", finde es aber gar nicht sooo enorm toll. Innen ist es recht finster und es sitzen ausschließlich Touristen darin, draußen ist es eine Durchschnitts-Terrasse. Nebenan ein ganzes Geschäft voller Merchandise-Artikel.

Abends esse ich im "Club Natal" direkt am Hafen. Das Essen ist Durchschnitt, aber der Ausblick auf den Hafen und den Pico ist sehr schön. Im Sonnenuntergang kommt ein oranges, mittelgroßes U-Boot in den Hafen und macht unter einem riesigen, nicht mehr ganz neuen Katamaran aus Hamburg fest. Sicherlich irgendwelche Forscher?

Zurück im Hotel heißt es packen, denn morgen geht es wieder nach Hause!

Horta, bemalte Kaimauer

Horta, bemalte Kaimauer

Horta, bemalte Kaimauer

Horta, bemalte Kaimauer

Horta, bemalte Kaimauer, ausgewählte Motive

Horta, bemalte Kaimauer, ausgewählte Motive

 

 

Azoren 2008 - Tag 15

Reisetag Faial - Lissabon - Frankfurt - Fürth

8:30 Uhr Frühstück, 9:15 Uhr kommt das Taxi pünktlich, es regnet in Strömen.

Das Durchchecken bis Nürnberg klappt prima, nur ich spiele nicht mit und vergesse mein Taschenmesser im Handgepäck - weg ist es, der Sicherheitsfritze kennt kein Erbarmen.

Das Flugzeug kommt 30 min. zu spät, beim Einsteigen bekommt jeder einen Regenschirm mit auf den Weg, welch ein netter Service! Aber ich habe genug Zeit in Lissabon, noch einen stilvollen Kaffee im "Harrods" zu trinken und ein bisschen Duty-Free zu shoppen, bis gegen 17:00 Uhr das Flugzeug nach Frankfurt/M. startet. Dort erst gegen 20:50 Uhr Landung, wegen Überlastung des Luftraumes musste unser (redseliger bayrischer) Käptn die halbe Strecke schon langsamer fliegen. Mein nächster Check-In ist aber schon 21:10 Uhr!

Es klappt alles prima und ich sehe sogar, wie mein Gepäck in den Flieger nach Nürnberg eingeladen wird! Gegen 22:45 Uhr landen wir in Nürnberg, es ist erstaunlich kalt, schließlich habe wir erst Mitte September! Ich fahre erst ein Stück U-Bahn, dann in der Innenstadt raus, noch etwas zu essen kaufen und mit dem Taxi den Rest des Weges nach Hause, wo ich gegen Mitternacht ankomme und ins Bett falle.